Schon seit einigen Jahren ist ein Phänomen zu beobachten, das sich neuerdings zu einem regelrechten Trend ausweitet: Bejahrtes und Gebrauchtes erfährt höchste Wertschätzung. Und das nicht nur unter Eingeweihten. "Vintage", so heißt der Begriff zur Bewegung. Makel sind groß in Mode – und werden nun teilweise bereits in den Gestaltungsprozess mit einkalkuliert. Patina stilisiert das Massenprodukt zum Unikat, sodass Vintage auch für die Wertsteigerung steht, die ein Objekt durch Alterung und Selektion erfährt.

Das Museum für Gestaltung Zürich widmet dem Zeitgeist nun die Ausstellung "Vintage – Design mit bewegter Vergangenheit". In den Präsentationen geht es dabei sowohl um die Aura und das ganz Besondere, das von originalen Vintage-Stücken aus Mode-, Möbel- und Produktdesign ausgeht, wie auch um den kunstvoll eingebrachten Fehler bei neu hergestellten Designobjekten. Dabei werden die Motive beleuchtet, die hinter der Sehnsucht nach Objekten mit Geschichte stecken.
Somit gibt "Vintage" auch der Diskussion über die Beziehung zwischen Handwerk und Industrieprodukt neuen Stoff.
Zu sehen ist die Ausstellung bis einschließlich 6. April. Tickets kosten 12 Schweizer Franken.
Zum Museum:
www.museum-gestaltung.ch