Vertikale Stadtfarmen, Community-Gärten, soziale Urban-Gardening-Projekte: Das Konzept Garten ist längst nicht mehr nur geprägt vom romantischen Idyll, sondern entwickelt sich immer mehr zum Experimentierfeld für gesellschaftspolitische Projekte, Biodiversität und eine nachhaltige Zukunft. Dieser spannenden Wandlung hat das Vitra Design Museums in Weil am Rhein eine neue Ausstellung gewidmet. Aus der Perspektive von Design und Architektur werden zum Auftakt historische Gärten und das Verhältnis vergangener Epochen zur Natur dargestellt. Gefolgt von ersten Transportmöglichkeiten für bisher unbekannte Pflanzen wie Tee und Kautschuk im sogenannten Wardschen Kasten – einem kleinen Gewächshaus, das für die beginnende Globalisierung steht und in der Ausstellung zu sehen ist.

Auf welch vielfältige Weise Gärten heute interpretiert werden, zeigt der dritte Teil der Ausstellung "Garden Futures". Dort sind zu sehen: ein blühendes Gartenkunstwerk im unwirtlichen Kies der südenglischen Küste neben einem Atomkraftwerk von Künstler und Filmemacher Derek Jarman, ein Gemeinschaftsgarten in Kuala Lumpur des malaysischen Landschaftsarchitekt Ng Sek San oder eine Pflanzenkompositionen des Gartenarchitekten Piet Oudolf, die nicht nur zur Blütezeit ansprechend wirkt und außerdem den Vitra Campus ziert.

Besonders zukunftsweisend wird's im letzten Teil der Ausstellung, die sich den sozialen und ökologischen Herausforderungen der Gegenwart stellt. Klimakrise, soziale Ungerechtigkeit und bedrohte Artenvielfalt stehen hier innovativen Zukunftsvisionen gegenüber, die den gesamten Planeten als Garten verstehen, den es zu pflegen und zu hegen gilt.
Kuratiert hat die Ausstellung das bekannte italienische Designduo Formafantasma. Zu sehen ist sie vom 25.3. bis 3.10.2023 im Vitra Design Museum in Weil am Rhein. www.design-museum.de
