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Im Laufe der Zeit können sich um und in der Toilette Bakterien, Kalkablagerungen, Urinstein und Schmutz sammeln. Überall wo Wasser fließt, bilden sich über kurz oder lang Kalkablagerungen. Die im Wasser enthaltenen Mineralien reagieren darüber hinaus mit dem Urin und bilden Urinstein, der für weitere Ablagerungen sorgt. Auch Bakterien finden in der Toilette ideale Lebensbedingungen vor. Um all dies zu vermeiden, ist es wichtig, das WC regelmäßig zu reinigen. Über die ideale Frequenz sind sich Experten nicht ganz einig. Während einige - vor allem bei einem Mehrfamilienhaushalt - tägliches Reinigen empfehlen, halten andere eine wöchentliche WC-Reinigung für ausreichend.
Klar ist: Je öfter die Toilette gereinigt wird, desto effizienter beugen Sie Bakterien, Schmutz und üblen Gerüchen vor. Jens Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS), empfiehlt, "die Toilette idealerweise sofort durch die mechanische Reinigung mit der Toilettenbürste zu reinigen, wenn nach einem Toilettengang Verschmutzungen in der WC-Schüssel auftreten und einmal die Woche das komplette WC sorgfältig zu säubern." Die größte Hygienefalle lauert allerdings nicht im WC selbst, sondern unter dem Sitz. "Aus diesem Grund kann bereits durch die Auswahl eines geeigneten WCs mit schmutzabweisenden Oberflächen und moderner Spültechnik Schmutz und Bakterien vorgebeugt werden", so Wischmann. "Der neuste Clou: Sogenannte randlose Toiletten, Rimless WCs, kommen ohne Spülrand aus, wodurch es auch keinen Hohlraum mehr gibt unter dem sich Schmutz ansammeln kann."
Geeignete Putzhelfer, um die Toilette zu reinigen
Um eine Toilette gründlich reinigen zu können, ist es wichtig, die idealen Putzhelfer zu nutzen. Neben den Reinigungsmitteln selbst spielt dabei vor allem die Klobürste eine große Rolle. Diese sollte - wenn möglich - nach jedem Toilettengang zum Einsatz kommen, um hartnäckige Verschmutzungen zu vermeiden. Damit die Bürste nicht selbst zum Hygieneproblem wird, sollte diese regelmäßig gereinigt und ausgetauscht werden. Eine Reinigung kann beispielsweise mithilfe von WC-Reiniger, Essig, Gebissreiniger oder Spülmaschinentabs erfolgen. Über Nacht eingewirkt, ist die Klobürste am nächsten Tag frei von Bakterien und Ablagerungen.
Um beim Reinigen Toilette selbst ein hygienisches Vorgehen zu ermöglichen, sollten unbedingt zwei verschiedene Lappen beziehungsweise Tücher zum Einsatz kommen. Einer für die Keramik und die Außenseiten des WCs und einer für die Klobrille sowie den Klodeckel. Nur so können Sie erreichen, dass Bakterien nachhaltig entfernt und nicht lediglich innerhalb der Toilette vermischt werden. Am besten eignen sich hierfür Microfasertücher, die nach dem Reinigen problemlos bei 60 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden können.
Chemische Reinigung
Im Fachhandel findet sich eine Vielzahl an Spezialreinigern, die versprechen, das WC sauber zu hinterlassen. Für welchen man sich am Ende entscheidet, ist jedem selbst überlassen. Jedoch sollten Sie beachten, dass die Toilettenreiniger meist aggressive Chemikalien enthalten, um Kalkablagerungen und Urinstein nachhaltig zu entfernen. Das ist zum einen umweltschädlich, kann aber zum anderen auch für Ihre Gesundheit eine Gefahr darstellen. Daher empfiehlt es sich bei der Reinigung mit solchen Mitteln auf eine ausreichende Lüftung zu achten und Schutzhandschuhe zu tragen, um einen direkten Kontakt mit der Haut zu vermeiden.
Hausmittel für die Toilette
Neben den im Fachhandel erhältlichen Spezialreinigern können Sie beim Reinigen der Toilette auch auf Hausmittel zurückgreifen. Der Experte empfiehlt: "Auch wenn die Werbung es suggeriert – kein Grund bei der WC-Reinigung die Chemiekeule auszugraben! Meist reicht handwarmes Wasser, milder Sanitärreiniger sowie ein feuchter Lappen und ein Baumwolltuch zum Nachpolieren. Moderne WCs werden werksseitig mit Schmutz abweisender, besonders pflegeleichter Oberfläche angeboten. Scheuermittel, hochkonzentrierter Abfluss- sowie pulverförmiger WC-Reiniger sind deshalb tabu", erklärt Wischmann. Folgende Hausmittel haben sich bewährt:
Essig: Der Alleskönner Essig spielt auch beim Reinigen des WCs eine große Rolle, da er als natürliches Desinfektionsmittel und gegen Kalkablagerungen wirkt. Er kann auch bestens zur Reinigung der Toilette, der Klobrille und des Deckel genutzt werden – am besten mit einem weichen Schwamm, um Beschädigungen der Keramik zu vermeiden. Der intensive Geruch des Hausmittels verfliegt nach kurzer Zeit, jedoch sollte dennoch auf eine ausreichende Belüftung beim Reinigen geachtet werden. Nach dem feuchten Wischen kann mit einem trockenen Tuch nachgereinigt werden. Bei hartnäckigen Kalkablagerungen sollten Sie den Essig länger einwirken lassen und erst am nächsten Tag nachspülen. "Hier sollte man aber unbedingt die Empfehlungen der Hersteller beachten und in jedem Fall den Essig nur verdünnt und mit nicht zu langer Einwirkungszeit anwenden", so Wischmann.
Zitronensäure: Als Alternative zum Essig können Sie für die Kalkablagerungen auch Zitronensäure nutzen. Bitte beachten Sie die Anwendungshinweise, da Zitronensäure ebenso wie Essigessenz die Haut reizt.
Natron: Um dem verhassten Urinstein auf den Leib zu rücken, reicht Essig in einigen Fällen nicht aus. Eine Mischung aus Essig und Natron kann hier jedoch zum Erfolg verhelfen. Dazu geben Sie zunächst 1 Liter Essig - oder 100 ml Essigessenz - in die Toilette. Nach einer kurzen Einwirkzeit das Gemisch mit 2-3 Esslöffeln Natron vervollständigen und mit der Klobürste gleichmäßig verteilen. Nach 10-15 Minuten Wirkzeit die Reste mit der Toilettenbürste entfernen. Wichtig: Da bei der Reaktion der beiden Hausmittel Kohlendioxid entsteht, sollte der Deckel der Toilette während der Behandlung offen stehen. Wer kein Natron zur Hand hat, kann auch Backpulver verwenden.
Auch Waschmittel können Sie zum Reinigen der Toilette nutzen. Die im Waschmittel enthaltenen Wasserenthärter sorgen ebenfalls dafür, dass Kalk und Urinstein sich lösen. Dafür eine halbe Tasse Waschpulver in die Toilette geben, 15-30 Minuten einwirken lassen und danach mit einer Bürste abschrubben.
Die Toilette reinigen – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Um beim Reinigen des WCs die Hygiene einhalten zu können, sollte grundsätzlich von oben nach unten, sowie von innen nach außen geputzt werden.
Schritt 1: Toilettenschüssel
"Zunächst sollte man den milden Sanitärreiniger oder speziellen WC-Reiniger im Becken und, falls noch vorhanden, unter dem Rand der Toilette verteilen und einwirken lassen", so Wischmann. Da der Reiniger für die Toilettenschüssel meist um die 30 Minuten Einwirkzeit benötigt, sollte dieser folglich zu Beginn der Reinigung genutzt werden. Wichtig ist, ihn in der gesamten Schüssel und unter dem Rand (!) der Kloschüssel anzuwenden und mit der Klobürste gleichmäßig zu verteilen. Die Einwirkzeit sollte unbedingt eingehalten werden. Spülen Sie also nicht sofort nach, denn nur so werden Bakterien und Schmutz nachhaltig vertrieben.
Schritt 2: Klodeckel und Klobrille reinigen
Um Klodeckel und Klobrille zu reinigen, sollten Sie ein eigenes Putztuch verwenden. Auch hier können Sie je nach Wunsch auf Ihr Mittel des Vertrauens oder das bevorzugte Hausmittel zurückgreifen. Um eine Beschädigung des Materials zu vermeiden, ist es wichtig, vorab zu klären, welche Reiniger bei dem Material der Toilette angewandt werden dürfen. Wichtig: Nicht die Unterseite der Klobrille vergessen, da sich hier besonders viele Keime und Bakterien tummeln! "Danach noch einmal über den äußeren Rand und die Brille wischen um die letzten Spritzer aufzunehmen", rät der Experte.
Schritt 3: Toilette und Umgebung reinigen
In einem dritten Schritt können Sie nun damit beginnen, den Keramikkörper der Toilette von innen nach außen zu reinigen. Für ein sauberes Ergebnis darf auch der umliegende Bereich der Toilette nicht vergessen werden.
Die Spültaste reinigen
Beim Reinigen der Toilette wird häufig die Spültaste vergessen, dabei sammeln sich gerade auf ihr besonders häufig Bakterien und Schmutz. Aus diesem Grund sollte auch sie regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden, um eine hygienische Handhabung zu unterstützen.
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