Artikelinhalt
- Staubwischen mit System? Unbedingt!
- Wie oft sollte Staub gewischt werden?
- Staubwischen: Womit funktioniert es am besten?
- Heizung entstauben: Darum lohnt es sich
- Pflanzen entstauben für mehr Luftfeuchtigkeit und weniger Staub
- Weniger Staubwischen durch Stoßlüften
- Und was hilft außerdem gegen den Staub?
Staubwischen ist für viele Menschen pure Frustration. Denn auf den Stolz über die blitzblanke Wohnung folgt ziemlich schnell Ernüchterung, wenn sich kurz nach dem mühsamen Entfernen des Staubs wieder die ersten Wollmäuse auf dem Boden im Haushalt tummeln. Deshalb haben wir die gelernte Haushaltswirtschafterin Bianca Schuster gefragt, worauf es beim Staubwischen ankommt, damit der Staub möglichst lange fernbleibt.
Staubwischen mit System? Unbedingt!

Staubwischen ist keine willkürliche Angelegenheit, hier braucht es ein System. Es gilt das Prinzip von oben nach unten, von innen nach außen und von hinten nach vorne zu wischen. Oder - wie die Haushaltswirtschafterin zu sagen pflegt: „Arbeiten Sie sich vom Feinen zum Groben vor“. Für das beste Ergebnis sollten vor dem Staubwischen die Böden gründlich gesaugt werden. Wer das erst anschließend macht, wirbelt den auf dem Boden liegenden Staub wieder auf und läuft damit Gefahr, dass er sich auf den frisch geputzten Oberflächen niederlässt. Nach dem Saugen werden - getreu dem „Von oben nach unten“-Prinzip - die Decken, Regale, Gardinenstangen, Schränke und Lampen abgestaubt. Zum Schluss geht es dann noch dem Staub auf Sideboards, Kommoden, Elektrogeräten und Bilderrahmen an den Kragen.
Extra-Tipp von unserer Expertin: Oberflächen können ganz leicht antistatisch und damit weniger staubanfällig gemacht werden. Dafür einfach Weichspüler und Wasser im 1/3-Verhältnis in einer Sprühflasche mischen, das Gemisch auf einen Lappen sprühen und die Oberflächen damit abwischen. Aber Vorsicht: Elektrische Geräte sowie Echtholzmöbel sollten ausgespart werden, um keine Schäden an den Oberflächen zu provozieren.
Wie oft sollte Staub gewischt werden?
Dabei kommt es ganz klar auf die persönlichen Lebensumstände an, so Bianca Schuster. In einem Haushalt mit zwei Erwachsenen, Kindern, Hund und Katze wird es deutlich häufiger notwendig sein, Staub zu wischen als in einem Singlehaushalt, in dem keine Tiere leben. Im Allgemeinen gilt, dass einmal wöchentlich Staub gewischt werden sollte. Nach einer Woche wird nämlich langsam die neue Staubschicht sichtbar. Ein guter Zeitpunkt also, um sie zu beseitigen, bevor sie weiter wächst. Täglich sammeln sich bis zu sechs Milligramm Staub auf einem Quadratmeter an.
Täglich Staub wischen ist nicht notwendig, meint die Haushaltsexpertin. Im Gegenteil, es kann sogar schädlich für Einrichtungsgegenstände sein, wenn sie täglich mit Putzmitteln in Berührung kommen. Das ist wie mit der menschlichen Haut. Auch sie kann Schaden nehmen, wenn wir sie durch übertriebene Pflege reizen. Und natürlich ist häufiges Putzen auch ein Kostenfaktor. Putzmittel sind teuer. Kissenberge auf dem Sofa oder üppigen Gardinen sind übrigens echte Staubfänger, weshalb es Sinn macht zu überprüfen, ob sie wirklich notwendig sind.
Staubwischen: Womit funktioniert es am besten?
Um den Staubschichten auf die Pelle zu rücken, eignet sich sehr gut ein nebelfeuchtes, weiches Baumwolltuch. Durch die Feuchtigkeit wird der Staub beim Entfernen nicht aufgewirbelt, sodass er sich nicht an anderer Stelle wieder ablagern kann. Besonders für Allergiker ist das Wischen mit einem nebelfeuchten Staubtuch ein großer Vorteil. Ganz wichtig: Darauf achten, dass der Lappen nicht zu nass ist, denn übermäßige Nässe ist für viele Oberflächen schädlich und es kann zu Wasserflecken kommen. Durch kreisende Achterbewegungen beim Wischen – ähnlich einer liegenden Acht - wird der Staub optimal eingefangen.
Wer auf Feuchtigkeit beim Staubwischen lieber verzichten möchte, kann spezielle, antistatische Staublappen benutzen. Sie ziehen den Staub wie ein Magnet an, sodass er nicht mehr herumwirbeln kann. Zu dieser Produktkategorie gehört auch der allseits beliebte Swiffer, Vileda Attractive, Spontex Sprint oder Pronto Staub Xpress. Vorsicht ist beim Einsatz von Microfasertüchern geboten: Durch die leicht raue Oberfläche sind sie nicht für die Reinigung sehr glatter oder hochglänzender Oberflächen geeignet, weil sie winzig kleine Kratzer hinterlassen können.
Heizung entstauben: Darum lohnt es sich
Heizkörper sind echte Staubmagnete. Das liegt daran, dass die Staubpartikel mit der warmen Luft nach oben steigen und bei kalter Luft wieder hinabsinken. In den schwer zugänglichen Lamellen und im Innenraum können sich Flusen und Staub perfekt ablagern. Wird der Heizkörper nicht regelmäßig gereinigt, kann das die Heizleistung schmälern und bares Geld kosten. Darum sollten sie vor jeder Heizperiode gereinigt werden, um die Funktion zu optimieren.
Die Lamellen und Rillen lassen sich dabei relativ einfach mit einem Staubwedel, einem Microfasertuch oder dem Staubsauger und einem entsprechenden Aufsatz entstauben. Schwieriger wird es bei den Zwischenräumen im Innern der Heizung. Sofern sich das Heizkörpergitter nicht entfernen lässt und deshalb die Reinigung mit einer Heizkörperbürste nicht möglich ist, kann der Staub mit einem Föhn aus dem Inneren heraus gepustet werden, rät Bianca Schuster. Damit sich der Staub dabei nicht überall verteilt, sollte ein feuchtes Laken unter die Heizung gelegt werden, das den Staub auffängt.

Pflanzen entstauben für mehr Luftfeuchtigkeit und weniger Staub
Wer seine Wohnung mit großblättrigen Zimmerpflanzen, wie z. B. Efeu, Gummibaum, Farn oder Orchideen ausstattet, tut sich selbst einen Gefallen. Pflanzen filtern Schadstoffe aus der Luft, befeuchten sie und helfen so, das Raumklima in den Wohnräumen zu verbessern. Damit aber noch nicht genug, denn Zimmerpflanzen sind auch Staubfänger im positiven Sinne. Durch ihre Fähigkeit, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, tragen sie dazu bei, dass der Staub schwer wird, sinkt und auf ihren Blättern liegen bleibt. Von dort aus kann er dann einfach entfernt werden und verteilt sich nicht in der ganzen Wohnung.
Weniger Staubwischen durch Stoßlüften
Je höher die Luftfeuchtigkeit in einem Raum, desto besser wird der Staub gebunden und das Ausbreiten gebremst. Deshalb ist regelmäßiges Stoßlüften für circa fünf Minuten morgen und abends zu empfehlen. Dadurch wird ein feuchteres Raumklima begünstigt. Langes Lüften bei gekippten Fenstern ist hingegen kontraproduktiv. Es ist einerseits nicht energieeffizient und sorgt andererseits dafür, dass noch mehr Staub – und im Frühjahr auch Pollen - in die Wohnräume eindringen.

Und was hilft außerdem gegen den Staub?
Auch auf Bettdecken tummelt sich mehr Staub als wir glauben. Dazu gesellen sich Hautschüppchen. Wer kann, sollte die Bettwäsche deshalb regelmäßig bei offenem Fenster kräftig ausschütteln, rät die gelernte Haushaltswirtschafterin. Außerdem empfiehlt Bianca Schuster, überflüssigen "Klimbim" aus den Wohnräumen zu entfernen. Je weniger wir davon haben, desto einfach wird es, Staub zu wischen und umso mehr Freizeit gewinnt am Ende jeder Einzelne, die er mit anderen, schöneren Dingen als dem Staubwischen verbringen kann.
Informationen zu unserer Expertin: Bianca Schuster ist gelernte haushaltswirtschaftliche Betriebsleiterin und unter anderem bekannt aus TV-Formaten wie dem ARD-Buffet, hallo hessen und Die Ratgeber.
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