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Sie sehen niedlich aus und machen sich nützlich als Insekten-Vertilger. Dennoch sind Maulwürfe im eigenen Garten nicht gern gesehen. Denn mit ihrer ständigen Wühlerei richten die Tiere mitunter auch Schäden an. Sei es, dass sie durch ihre oberflächennahen Tunnelsysteme die Wurzeln von Pflanzen ramponieren. Oder, und das ist nicht wirklich ein Schaden, aber ärgerlich: Ihre Hügel stören den Gartenbesitzer. Die einzige Lösung: Der Maulwurf muss davon überzeugt werden, freiwillig das Weite zu suchen.
Wie sieht der Maulwurf aus?
Wenn hierzulande von Maulwürfen die Rede ist, dann handelt es sich um die Art des Europäischen Maulwurfs – Mitglied der Familie der Maulwürfe und wie es der Name schon verrät, in Europa der einzige Vertreter dieser Familie. Zwischen 10 und 17 Zentimeter wird der walzenförmige Körper der plüschigen Gefährten groß, der Schwanz nimmt nochmal eine Länge von 2 bis 4,5 Zentimeter für sich in Anspruch. Ihr Gewicht liegt zwischen 60 und 120 Gramm. Die Farbe ihres weichen Fells ist in gedeckten Tönen – Grau, Braun, Schwarz – gehalten. Und nun zum charakteristischten Merkmal der kleinen Baggerer – ihren Händen. Die liegen ganz nah am Kopf, sind mit fünf Zehen plus sichelförmigen Knochen ausgestattet und schaufelförmig gebildet. Schließlich muss der Maulwurf mit seinen Händen seine wichtigste Arbeit vollbringen und sich seinen Weg durch die Erde bahnen. Auch die Hinterbeine des Maulwurfs haben fünf Zehen sind aber nicht so funktional gebaut wie seine Hände. Haare hat der Maulwurf an seinen Beinen wenige. An Schnauze und Schwanz besitzt der Maulwurf seine für ihn wichtigen Tasthaare. Seine Ohren (ohne Ohrmuschel) sind, wie auch seine Augen, tief im Fell vergraben. Und um einmal mit der Aussage "blind wie ein Maulwurf" aufzuräumen, sehen kann der Maulwurf sehr wohl, jedoch nur marginal (hell oder dunkel). Seinen Weg leuchtet er vielmehr mittels Geruchs-, Hör-, und Tastsinn aus, die beim Maulwurf sehr gut ausgebildet sind.
Was frisst der Maulwurf?
Für vegetarische Nahrung hat der Maulwurf nichts übrig, er ernährt sich ausschließlich von Getier. Unter anderem landen Insekten, Regenwürmer und manchmal auch kleinere Wirbeltiere auf Maulwurfs Teller. Und der muss beständig gut gefüllt sein (pro Tag vertilgt er ungefähr sein Körpergewicht), schließlich hält es der pelzige Knabe nicht lange ohne Nahrung aus. Bekommt er mehr als einen Tag nichts zwischen die Zähne, stirbt der Maulwurf. Wo er auf die Jagd geht? Größtenteils in seinen unterirdisch angelegten Futtergängen. Die durchwandert er in fleißiger Regelmäßigkeit, immer auf der Suche nach neuem Getier, das er in seiner Speisekammer bunkert.
Wie lebt der Maulwurf?
An die frische Luft zieht es den Maulwurf nicht allzu häufig, er verbringt die meiste Zeit seines Lebens unter der Erde in seinem ausgefeilten Gangsystem, das ihm wie oben bereits erwähnt als Nahrungsquelle und natürlich auch als Lebensraum dient.

Wie tief graben Maulwürfe?
Das hängt von der Jahreszeit ab: Im Winter graben Maulwürfe, um den Frost weiter hinter sich zu lassen, oft etwas tiefer. Bis zu einem Meter tief können die unterirdischen Gänge reichen. Auf der tieferen Ebene finden sich elementar wichtige Rückzugsorte wie Speise- oder Nestkammer. Ihre Nahrungsgänge befinden sich dagegen knapp unterhalb der Oberfläche. In der Länge kann das Tunnelsystem bis zu 200 Meter einnehmen.
Wird der Garten von einer Wühlmaus oder einem Maulwurf bewohnt?
Sie graben und graben und bringen dabei eine Menge Erde zum Vorschein, die in Form von Haufen unseren Rasen ungewollt verziert. Ob es sich bei den Erdhügeln um das Werk von Wühlmaus oder Maulwurf handelt, erkennt man an verschiedenen Dingen, wie dem darunter befindlichen Loch. Liegt es direkt unter dem Haufen, beherbergt man einen Maulwurf, liegt es eher an der Seite, wohnt hier eine Wühlmaus. Zudem erkennt man Maulwurfshügel daran, dass sie größer sind als die der Wühlmäuse und im Gegensatz zu diesen nicht mit Wurzeln oder Pflanzenresten durchsetzt sind. Wer ganz sicher gehen möchte, sollte auf die Verwühlprobe zurückgreifen. Soll heißen: Legen Sie den Gang ein wenig frei und überprüfen Sie am nächsten Tag, ob er wieder geschlossen wurde. So geschehen, hat sich eine Wühlmaus eingenistet.
Maulwurf vertreiben: Wie gehts?
Auch hier das wichtigste gleich vorweg: Töten, verletzen oder fangen darf man den Maulwurf nicht, er gilt, wie im Bundesnaturschutzgesetz festgehalten, als geschützte Art. Ebenso ist es verboten, seine Fortpflanzungs- oder Ruhestätten zu zerstören. Fühlt man sich von den aufgeschütteten Hügeln extrem gestört, bleibt lediglich, den Maulwurf zum freiwilligen Umzug zu bewegen. Wie man das am besten anstellt? Man geht im gehörig auf den Geist, die Augen oder die Ohren. Unangenehme Duftstoffe, beispielsweise ein Molke-Buttermilch-Gemisch, Fischköpfe, Hundehaare, Knoblauch oder im Handel erhältliche Präparate sollen helfen, den Maulwurf zu vertreiben. Einfach die Hausmittel gleichmäßig in den Maulwurf-Gängen verteilen, am besten mehrmals hintereinander. Für den Maulwurf nervige Geräusche kann man beispielsweise mittels leerer Flaschen erzeugen. Die vergräbt man in der Nähe der Maulwurfshügel mit dem Flaschenhals nach oben ein wenig in der Erde. Fängt sich Wind darin, sind die Geräusche für Maulwurf-Ohren extrem unangenehm. Auch Windspiele mit Metallteilen oder im Handel erhältliche Ultraschallgeräte (Maulwurfschreck), die mit Schallwellen arbeiten, sollen eine für den Maulwurf unnattraktive Geräuschkulisse schaffen.
Wie kann man einem Maulwurf-Befall vorbeugen?
Maulwurfgitter helfen, den Rasen vor ungeliebtem Besuch und den daraus resultierenden Maulwurfhügeln zu schützen. Horizontale Gitter eignen sich am besten bei der Verlegung eines Neurasens, vertikale Gitter lassen sich auch bei bestehendem Rasen einbauen.