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Marder: So vertreibt man sie von Dachboden oder Auto

Steinmarder will man nicht unbedingt als Hausgäste
Auch wenn sie süß sind, als Hausgäste will man Marder trotzdem nicht begrüßen.
© Adobe Stock; Photocech
Keine Frage, Marder sehen schon ziemlich putzig aus. Aber im Haus wollen wir sie trotzdem nicht haben, schließlich ist mit einem Marderschaden nicht zu spaßen. Was Sie gegen die Tiere tun können.

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Lärm, Verschmutzung, durchgebissene Kabel – einen Marderbefall wünscht man keinem. Schließlich kann der ungebetene Besuch so viel anrichten, dass es mitunter ganz schön ins Geld geht.

Wie sehen Marder aus?

Auch wenn es der Name nicht verrät – zur Familie der Marder zählen viele Raubtiere, beispielsweise Otter, Dachse oder Wiesel. Gemeinhin ist aber, wenn von Mardern gesprochen wird, der Steinmarder (umgangssprachlich auch Hausmarder oder Automarder) gemeint, der wiederum zur Gattung der echten Marder zählt und als Art dieser Gattung in Mitteleuropa am häufigsten vorkommt. Auffallend ist sein länglicher und schlanker Rumpf mit kurzen Gliedmaßen sowie sein langer und buschiger Schwanz. Besonders charakteristisch ist der Kehlfleck der Tiere, der beim Steinmarder oftmals gegabelt und von Kehle über Brustkorb bis zu den Vorderbeinen verläuft. Er ist weiß, das restliche Fell ist bräunlich gefärbt. Die gesamte Körperlänge (mit Schwanz) des Steinmarders liegt ungefähr zwischen 60 und 75 Zentimeter, sein Gewicht zwischen einem oder zwei Kilo.

Marder sind nachtaktiv
Marder sind nachtaktive Tiere.
© Adobe Stock; Simone

Wie erkennt man einen Marderbefall?

Ob man einen Marder zu Gast hat, merkt man in der Regel nicht sofort. Schließlich sind die Tiere nachtaktiv, schlafen also tagsüber und gehen nachts auf die Jagd. Sollte man also zur Schlafenszeit wiederholt ungewohnte Geräusche (Kratzen, Fiepen, Tapsen etc.) vom Dachboden bemerken, dann könnte es sehr wohl sein, dass ein neuer Untermieter eingezogen ist. Und der macht sich auch durch weitere, deutlich unappetitlichere Dinge bemerkbar. So findet man zum Beispiel bei einem Marderbefall auf dem Dachboden Kot- und Urinspuren sowie die Überreste seines Essens. Da der Steinmarder Allesfresser ist, sich den Bauch bevorzugt aber mit Fleisch vollschlägt, zählen dazu vor allem die Überbleibsel kleinerer Tiere wie Vögel, Frösche oder Nager. All diese Dinge sorgen auf Dauer natürlich für einen unangenehmen Geruch, zum anderen werden Fliegen und Maden angezogen. Außerdem macht sich der Marder gerne an der Dachisolierung zu schaffen, bietet ihm das weiche Material doch die perfekte Grundlage, um es sich richtig gemütlich zu machen.

Dach im Altbau sanieren
Ein Königreich für einen Marder – der Dachboden.
© Brilliant Eye; Adobestock

Warum nisten sich Marder unter dem Dach ein?

Marder sind Kulturfolger. Das heißt: Sie haben es auf die Nähe zum Menschen abgesehen. Schließlich bietet ihnen diese Nähe nicht nur gesicherte und warme Rückzugsmöglichkeiten, sondern auch die Aussicht auf eine geregelte Nahrungsversorgung.

In Häusern nisten sich die Tiere am liebsten im Dachboden ein. Dort hinaufzukommen, fällt den Tieren nicht sonderlich schwer, sind sie doch Meister im Klettern; einmal angekommen, brauchen die Marder auch keine allzu große Öffnung, um ins Innere vorzudringen – schon wenige Zentimeter reichen ihnen. Auch beweisen manche Marder ganz schönes Durchsetzungsvermögen und drücken Dachziegel mal eben so hoch, um sich Zugang zu verschaffen.

Übrigens bewohnen Marder nicht nur einen einzigen Dachboden, nein, sie lieben die Auswahl und nisten sich gleich in mehreren Häusern ein. Deswegen sollte man sich nie zu früh freuen, wenn man längere Zeit nichts von seinem plüschigen und anstrengenden Mitbewohner mitbekommen hat. Er wird mit aller Wahrscheinlichkeit wieder nach Hause kommen.

Wie vertreibt man Marder vom Dachboden?

Das Wichtigste vorweg: Marderfallen beziehungsweise Lebendfallen sind keine Lösung, denn Marder unterstehen in Deutschland dem Jagdrecht. Das heißt, sie dürfen lediglich von befugten Personen gejagt oder gefangen werden, wobei sich die genauen rechtlichen Bestimmungen von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Selbiges gilt auch für die Schonzeit.

Aber natürlich gibt es andere, weit humanere Tricks, wie man die lästigen Untermieter wieder los wird. Da Marder ein feines Gehör haben, sind sie keine großen Fans von lauten, störenden Geräuschen. Dementsprechend empfiehlt es sich, tagsüber – wenn der Marder gerne in Ruhe schlafen möchte – ihn durch Lärm (beispielsweise lautes Radio) zu stören. Im Handel gibt es zudem zahlreiche Ultraschallgeräte, auch Marderscheuchen genannt, die Hilfe versprechen. Am besten ist man hierbei mit einem Gerät bedient, welches regelmäßig die Frequenz ändert, damit sich die Tiere nicht an das Geräusch gewöhnen können.

Hört sich im ersten und auch zweiten Moment merkwürdig an, aber auch Hausmittel wie Toilettensteine und Hundehaare sollen den Marder vertreiben, da der ein feines Näschen hat und kein Freund von strengen Gerüchen ist. Allzu lang soll die Geruchsbelästigung aber auch nicht wirken, denn ein Marder – seines Zeichens Pragmatiker – gewöhnt sich recht schnell an neue Duftmarken.

Am sinnvollsten ist es, dem Marder seine Zugänge zu versperren, um ihn wirklich loszuwerden. Schwierigste Aufgabe dabei: Herauszufinden, durch welche Öffnungen sich der Marder Zutritt verschafft. Da sich die Suche manchmal schwierig gestaltet (Marder brauchen keine großen Öffnungen), ist man mit professioneller Hilfe, beispielsweise einem Kammerjäger, nicht allzu schlecht beraten. Die gefundenen Öffnungen sollte man übrigens nur dann verschließen, wenn der Marder aller Wahrscheinlichkeit nicht zu Hause ist (also nachts), da man den eingesperrten Marder anschließend auch noch sicher in die Freiheit bugsieren muss. Von März bis Juli, wenn die Marder ihre Jungen aufziehen, darf man überhaupt nicht versuchen, sie auszusperren, da man die ausgewachsenen Marder sonst von ihren Jungen trennen könnte und diese verhungern würden.

Besonders Autobesitzer sind meist nicht allzu gut auf Marder zu sprechen.
Besonders Autobesitzer sind meist nicht allzu gut auf Marder zu sprechen.
© Heiner Orth

Warum verkriechen sich Marder gerne im Auto?

Weil die Tiere im Motorraum einen heimeligen, geschützten und zuweilen auch noch warmen Rückzugsort vorfinden, in dem sie es sich nach Herzenslust bequem machen können. Warum sie dort nicht einfach friedlich ihr Leben leben? Weil es viel zu viel zu entdecken gibt. Marder erkunden bevorzugt mit ihren Zähnen und lassen ansonsten ihrem Spieltrieb gerne freien Lauf. Und dann ist da ja auch noch der lästige Revierkampf. Marder sind absolute Einzelgänger und markieren mit Vorliebe ihr Revier. Klar, dass diese Duftnoten ihren männlichen Artgenossen gehörig gegen die Nase gehen. Die Folge: Die Beißerchen werden ausgefahren und die Wut über den Eindringling an allerlei Schläuchen oder Autokabeln ausgelassen. Und das ist für leidtragende Autobesitzer nicht nur äußerst lästig und gefährlich, sondern vor allem auch teuer. Stichwort: Folgeschäden.

Wie vertreibt man Marder vom Auto?

Da Marder, wie oben bereits erwähnt, besonders auf Duftstoffe anderer Marder reagieren, ist es sinnvoll, eine Motorwäsche durchzuführen, sobald man Spuren eines Marders an seinem Auto feststellt. Als besonders gefährdet gelten aus diesem Grund übrigens Autos, die häufig an verschiedenen Orten abgestellt werden. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Tipps zur Marderabwehr beziehungsweise dem Marderschutz. Ähnlich wie beim Dachboden, sollen auch im Auto markante Duftnoten oder Ultraschall dazu beitragen, Marder zu vertreiben. Spezielle Motor-Abschottungen verhindern, dass der Marder überhaupt ins Auto gelangen kann. Elektroschockgeräte verpassen den Mardern, wie der Name schon sagt, einen Stromschlag. Spezielle Ummantelungen für Autokabel helfen vor einem kräftigen Marderbiss.

Wer haftet für einen Marderschaden?

Ob bei einem Marderschaden am Auto gezahlt wird oder nicht, hängt natürlich von der jeweiligen Versicherung ab. Oftmals ist es jedoch so, dass, selbst wenn Marderschäden abgedeckt sind, nur die Reparatur der direkten Schäden bezahlt wird, nicht aber die daraus resultierenden Folgeschäden.

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