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Bettwanzen erkennen und bekämpfen

Teppichboden "Sensation" von Sensualite
Bettwanzen finden sich häufig im Schlafzimmer.
© Sensualite
Bettwanzen wird man nur schwer wieder los – trotzdem gibt es Mittel und Wege. Wir erklären, wie Sie Bettwanzen erkennen und erfolgreich bekämpfen.

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Der Körper übersät mit Stichen – die nicht nur nicht allzu gut aussehen, sondern auch jucken und im schlimmsten Fall eine allergische Reaktion auslösen können? Dann deutet einiges darauf hin, dass Sie Bettwanzen zu Hause haben, ernähren diese sich doch liebend gern von unserem Blut. Los wird man die Biester nur mit Mühe – New York kann da ein Lied von singen: Vor Jahren wurde die Metropole monatelang von einer Wanzen-Plage heimgesucht, und die machte auch vor Wahrzeichen wie dem Empire State Building oder der Carnegie Hall keinen Halt.

Wo kommen Bettwanzen her?

Es gibt mehrere Arten, sich Bettwanzen ins Haus zu holen. Beispielsweise als ungewolltes Reise-Souvenir oder als Bewohner gebrauchter Gegenstände wie Matratzen, Bilderrahmen, Textilien und anderer Schönheiten, die man auf dem Flohmarkt ergattert.

Wie sehen Bettwanzen aus?

Auch wenn Bettwanzen schwer zu erkennen sind, lassen sie sich im ausgewachsenen Zustand mit bloßem Auge erkennen. Die Tiere sind dann etwa 5-6 mm groß, haben eine rot-braune Färbung, sechs Beine und einen sehr flachen Körper. Direkt nach der Nahrungsaufnahme verändert sich das Aussehen der Insekten, ihr Körperumfang vergrößert sich auf bis zu 9 mm, ihre Farbe wechselt auf dunkelrot bis schwarz - das menschliche Blut lässt grüßen. Im Durchschnitt werden Bettwanzen 6 bis 12 Monate alt. In dieser Zeit sorgen sie für reichlich Nachwuchs: Jeden Tag legen die weiblichen Wanzen ihre Eier ab, bis zu 500 in ihrem gesamten Leben. Wie lange es dauert, bis die Larven schlüpfen und ausgewachsen sind, hängt stark von Temperatur und Nahrungsangebot ab. Bei einer wanzen-optimalen Raumtemperatur von 22 Grad dauert es rund zwei Wochen, bis die Larven schlüpfen und rund acht Wochen, bis sie ausgewachsen sind. In dieser Zeit durchlaufen die Larven fünf Entwicklungsstadien und müssen mindestens einmal pro Stadium Blut aufnehmen. Das holen sie sich vom Menschen.

Lichtschalter "E3" von Gira
Bettwanzen verstecken sich zum Beispiel hinter Lichtschaltern.
© Gira

Wo leben Bettwanzen?

Bettwanzen leben in der Regel in unmittelbarer Nähe ihrer Nahrungsquellen. Und da wir Menschen dazu zählen, fühlen sie sich in unseren Wohnungen besonders wohl. Normalerweise ist jedoch nur der Raum betroffen, welcher den Schädlingen in schöner Regelmäßigkeit eine Mahlzeit verspricht - unser Schlafzimmer. Da die Wanzen nachtaktiv sind, ist es schwierig, sie aufzuspüren. Tagsüber verkriechen sie sich in Verstecken. Mögliche Orte bieten sich den Winzlingen viele, unter anderem hinter Lichtschaltern, in Ritzen und Spalten oder unter der Matratze. Erst wenn die Nahrungsquelle versiegt, kann es vorkommen, dass die Wanzen in andere Räume abwandern. Als besonders gefährdet gelten im übrigen Gebäude mit Räumen, die wechselnd von vielen Personen bewohnt werden, beispielsweise Hotels.

Woran Sie Bettwanzen erkennen

Ob man Bettwanzen als ungebetenen Gast zu Hause hat oder nicht, erkennt man an verschiedenen Merkmalen. Zum einen an Stichen, besser gesagt Bissen, am Körper. Die liegen meistens eng nebeneinander, oftmals sogar in Linienform, da die Parasiten nicht gleich beim ersten Versuch auf ein Blutgefäß stoßen und dann so lange zubeißen, bis sie fündig werden. Bis zu zehn Minuten sitzen die Tiere auf der Haut, bis sie sich sattgegessen haben. Woher der Juckreiz der Bettwanzenbisse kommt? Vom Speichel der Insekten. Dieser wirkt im ersten Moment betäubend, verursacht in der Folge aber den bekannten Juckreiz, der von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark und unterschiedlich lang (mehrere Tage) ausfällt. Wichtig zu wissen: Krankheiten übertragen die Bettwanzen nicht. In der Regel treten Bettwanzenbisse am nächsten Morgen auf, manchmal zeigen sie sich aber auch erst Tage später.

Ein weiteres Anzeichen für Bettwanzen sind kleine schwarze Punkte – ihr Kot. Diese Kotspuren finden sich beispielsweise auf Bettwäsche, Bettlaken, Matratzen oder in ihren Verstecken. Dort findet man unter Umständen auch Häutungshüllen. Auch Blutspuren auf Bettwäsche oder Bettlaken – Überbleibsel ihrer Attacken – oder ein süßlicher, unangenehmer Geruch, der von den Stinkdrüsen der Insekten stammt, können auf einen Bettwanzenbefall hindeuten.

Bettwanzen ernähren sich von Blut
So sehen Bettwanzen aus – mit Glück kriegen Sie sie nie zu Gesicht.
© Smith Chetanachan/Colourbox

Was fressen Bettwanzen?

Besonders variantenreich ist die Bettwanze nicht, was ihre Nahrung angeht. Sie ernährt sich ausschließlich von Blut – von Säugetieren und Vögeln. Da die Wanze nachaktiv sind, befällt sie ihre Opfer zur Schlafenszeit. Angezogen wird sie dabei von Körperwärme, Kohlendioxid und Körpergeruch.

Sollte weder Mensch noch Tier verfügbar sein, verhungern die Blutsauger trotzdem nicht. Denn: Ihnen ist es möglich, monatelang ohne Nahrung auszukommen. Aus diesem Grund können durchaus auch unbewohnte Räume beziehungsweise Mobiliar, das längere Zeit in unbewohnten Räumen aufbewahrt wurde, mit Wanzen befallen sein.

Was mögen Bettwanzen nicht?

Die Blutsauger sind keine Freunde von extremen Temperaturen. Starke Hitze oder Kälte tötet sie. Kleinere Dinge aus befallenen Räumen, wie Bücher und Accessoires lassen sich somit bestens behandeln, indem man sie einpackt für ca. drei Tage einfriert oder für mehrere Stunden starker Hitze aussetzt, etwa indem man sie in die Sonne legt. Befallenen Stoff wie Bettzeug oder Kleidung kann man dagegen in der Waschmaschine bei 60 Grad waschen, um die Wanzen loszuwerden. Die Textilien sollten dabei gründlich verpackt zur Waschmaschine gebracht werden.

Mit einem Heißwaschgang macht man den Bettwanzen keine Freunde.
Mit einem Heißwaschgang macht man den Bettwanzen keine Freunde.
© Miele

Bettwanzenbekämpfung: Wie geht's?

Allein gelingt es nicht, die Parasiten mitsamt ihren Eiern in einer befallenen Wohnung loszuwerden. Dafür benötigt man auf jeden Fall die Hilfe eines Kammerjägers und in der Regel auch mehrere Behandlungen. Die Schädlingsbekämpfer arbeiten entweder mit Insektiziden, also chemischen Stoffen, oder bestimmten Kälte- oder Hitzemethoden, um die Tiere und ihre Nachkommenschaft abzutöten.

Sie können jedoch mit unterstützenden Maßnahmen dazu beitragen, der Lage wieder Herr zu werden. Wie oben bereits beschrieben, lassen sich bestimmte Gegenstände einfrieren oder mit Hitze behandeln, um die Tiere zu töten. Zudem können Sie Böden und Ritzen sowie befallene Möbel gründlich absaugen. Sie sollten dabei aber unbedingt einen Staubsauger mit Beutel verwenden: Der Beutel sollte nach dem Saugen gut verpackt werden und anschließend ebenfalls eingeforen oder mit starker Hitze behandelt werden, um die Wanzen abzutöten. Nach dem Einsatz ist es wichtig gründlich nachzusehen, ob sich Bettwanzen nun eventuell im Staubsauger versteckt haben.

Auf keinen Fall sollten Sie Gegenstände aus dem befallenen Zimmer tragen, da sie den Bettwanzen so die Möglichkeit bieten, sich auch in anderen Räumen auszubreiten.

Was kann man noch gegen Bettwanzen tun?

Um sicher zu gehen, dass die Bettwanzen-Plage wirklich vorbei ist, ist es wichtig, nach den professionellen Behandlungen durch den Kammerjäger auch selbst regelmäßig bestimmte Dinge zu kontrollieren. Tauchen erneut Kot-, Blutspuren oder Stiche auf? Ebenfalls empfiehlt es sich, nach einem Befall regelmäßig bewusst nach den Schädlingen zu suchen.

Wie kann man einem Bettwanzen-Befall vorbeugen?

Da man sich Bettwanzen oftmals auf Reisen einfängt, ist es wichtig, die Unterkunft wie Hotelzimmer oder Ferienwohnung genau auf Anzeichen wie Kot-, Blutspuren oder Häute zu überprüfen und den Koffer nicht in der Nähe des Bettes auszupacken, aufzustellen und zudem immer geschlossen zu halten.

Auch gebrauchte Möbel, Wohnaccessoires und Kleider gelten als Überträger der Parasiten. Achten Sie beim Kauf von solchen Dingen deswegen unbedingt auf Wanzen-Anzeichen, Textilien können Sie zudem wie oben bereits beschrieben bei 60 Grad waschen, um ganz sicher zu gehen.

Sollten Sie auf Gegenständen einen Befall feststellen, entsorgen sie diese auf keinen Fall einfach so. Behandeln sie die Gegenstände mit Hitze oder Kälte und packen Sie sie danach gründlich mit Plastikfolie ein, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.

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