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Kräftige Rottöne wirken energetisch und aktivierend. Zu diesen Nuancen zählt Rot mit pinken oder orangefarbenen Untertönen, aber auch klassisches Karminrot. Abgetöntes Rot wie Bordeaux, Rosenrot mit zarter Rosanote oder alle mit Grau und Weiß abgetönten Rotnuancen wirken dagegen deutlich zurückhaltender und verströmen ein Gefühl von Wärme und Behaglichkeit.
Rot kombinieren – darauf kommt es an
Möchten Sie eine starke Nuance wie Rot als Wandfarbe oder Möbeloberfläche verwenden, kombinieren Sie am besten zwei weitere unauffälligere Farben. Wichtig: Die drei Töne sollten nicht denselben Helligkeitswert haben. Wiederholen sie sich im Raum, ist das schön – aber wenn man sie ausschließlich verwendet, kann das schnell langweilig wirken.

Interior-Designer:innen verwenden Rot gern wie ein sorgsam dosiertes Gewürz, denn in kleinen Mengen hat die Farbe Rot Signalwirkung, sie mutet warm an und überrascht das Auge. Wo mehrere Rottöne miteinander kombiniert werden, bekommt die Farbe einen modernen Look. Ein helles Rot erscheint besonders auf größeren Flächen behaglicher als ein klarer Signalton. In Kombination mit Rosa wirkt es sanfter.
Für Zweifler: Wie nähert man sich einem kräftigen Rot?
Wie so oft gilt auch hier: klein anfangen! Streichen Sie zum Beispiel nicht gleich die ganze Wand in Rot, sondern erst mal nur eine Nische oder Paneele im Flur und lassen Sie das Ergebnis auf sich wirken. Eine geteilte Wand, bei welcher der untere Teil in Rottönen gestaltet wird und der obere in Weiß oder einem anderen (hellen) Ton, reduziert optisch die Raumhöhe, definiert zum Beispiel einen Sitzplatz und schafft eine einladende, warme Stimmung. Sollten Sie später denken, die Wand darüber müsste farblich an den roten Sockel angeglichen werden, dann nichts wie ran.

Rot und Rosa kombinieren
Farbregeln wie die, dass sich Rot und Rosa nicht vertragen, hat es früher tatsächlich gegeben. Aber das sehen wir inzwischen ganz anders. Heute gilt eher das Gegenteil. Die Farben aus einer Familie sind wie Geschwister, und gerade die Sippe der Rottöne ist besonders vielfältig und attraktiv, da passt von Pink über Orange bis Bordeaux alles zusammen und sorgt im Ensemble für einen feurigen Wow-Effekt.
Der Abtön-Trick für Rot, Rosa – und jede andere Farbfamilie
Sie suchen einen Farbkniff, der Rot- und Rosatönen gut tut, sich aber auch bei allen anderen Farbpaarungen bewährt hat? Beim Mischen der Farben hilft der Abtön-Trick. Nehmen Sie eine Hauptfarbe, in unserem Fall Ihren liebsten Rotton von Bordeaux- und Burgunderrot bis zu kräftigem Kirsch- oder Orangerot, und tönen Sie ihn entweder mit Weiß (für eine hellere Nuance) oder mit Schwarz (für eine dunklere Nuance) ab. Es entstehen benachbarte Farbtöne, die immer, wirklich immer, sehr gut zueinander passen.

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Rot passt zu Blau
Mittelblau und Rot kennt man klassischerweise aus skandinavischen Interieurs. Die Paarung ist durchaus intensiv und kontrastreich, denn während Blautöne kühl und klar wirken, wird die rote Farbpalette warm und ausdrucksstark wahrgenommen. Und: Kühle Blautöne treten eher in den Hintergrund, während das wärmende Rot optisch hevortritt.

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Somit lassen sich durch Rotblau-Kontraste auch Elemente wie Kassettierungen an der Wand oder Möbel durch ihre Farbe in den Vordergrund rücken. Übrigens: Zwar wirken Blau und Rot kontrastreich und dynamisch, durch ihre Nähe auf dem Farbkreis aber auch harmonisch und ruhig.
Rot und Grau
Überlegen Sie sich genau, was in dem Raum, den Sie Rot streichen wollen, passieren soll. Wenn Sie sich zum Beispiel im Wohnzimmer entspannen und ausruhen wollen, sollten Sie besser kein energetisches Orangerot für die Wände wählen, sondern eher einen ruhigen Ton. Denkbar wären mattes Burgunderrot oder traditionelles Schwedenrot oder Falunrot, wie man die abgetönte Nuance auch nennt.

Naturholz, Weiß und Grau eignen sich gut, um rote Farbwelten im Hier und Jetzt zu verankern. Dass das Schubladenelement in diesem Homeoffice nicht zu grell wirkt, liegt an den gedeckten Grautönen der Wandfarbe, die ihm eine zurückhaltende Bühne bieten. Grau steht für sich allein für Zurückhaltung und Nüchternheit, eignet sich dabei aber großartig als Hintergrund und Erdung einer kräftigen Farbe wie Rot.
Rot und Grün

Geht man von ihrer Lage auf dem Farbkreis aus und davon, dass Komplementärkontraste sich meist perfekt ergänzen, so sind Grün und Rot ein echtes Traum-Duo. Allerdings: Rotnuancen und grüne Farbwelten gekonnt zusammenzubringen, dass man sich weder in einem englischen Landhaus Mitte des 19. Jahrhunderts wähnt und auch nicht in einer klassischen Weihnachtskulisse, ist nicht einfach. Grundsätzlich ist es ratsam, keine schrillen Grün- und Rottöne zu kombinieren, sondern eher Salbeigrün zu Nudetönen, Olivgrün zu Lachsrot oder Orange, um einen subtilen Bruch zu erzeugen und den erwähnten Festlichkeitsfaktor zu umgehen.
Doch grundsätzlich und zum guten Schluss: Was kann schon schiefgehen? Farbe ist keine Quantenphysik und keine Entscheidung fürs Leben. Experimentieren Sie mit Rot und Grün wie mit jeder anderen Farbkombination, streichen mal ein Feld Probe, rücken Möbel und Accessoires davor und wohnen eine Weile damit. Und wenn es tatsächlich nicht der richtige Ton sein sollte: einfach wieder übermalen!
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