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Alte Tapeten nicht entfernen, sondern übertapezieren oder streichen? Schöne Idee, klappt aber nicht. Schließlich kann auf Struktur- oder Raufasertapete keine glatte Wand entstehen. Noch dazu bringen mehrere Tapetenschichten unschöne Übergänge mit sich und die Stabilität des Tapetenstapels an der Wand lässt mit der Zeit zu wünschen übrig. Also weg mit der alten Tapete. Das ist – mal mehr, mal weniger – nicht nur mit Arbeit verbunden, sondern verursacht auch eine Menge Müll. Das sollten Sie vorm Entsorgen wissen:
Darum gehören Tapeten nicht ins Altpapier
Die Zeiten, in denen Tapeten ausschließlich aus Papier gefertigt wurden, sind lange vorbei. Das Angebot heute ist immens und umfasst die unterschiedlichsten Arten: Vliestapeten, Vinyltapeten, Glasfasertapeten, Textiltapeten. Wichtig hierbei: Moderne Tapeten bestehen – neben mehreren Schichten – gerne auch mal aus unterschiedlichen Materialien. So finden sich schnell die verschiedensten Fasern (natürlich oder synthetisch) in oder Beschichtungen auf den Tapeten wieder. Von altem Kleister, Putz, Farbe oder Schimmel ganz zu schweigen. Und es gibt noch einen Grund, warum Tapetenreste nicht ins Altpapier gehören: sie sind nassfest – soll heißen, sie lösen sich nicht wie normales Papier in Wasser auf. Sauberes Recycling ist so unmöglich.
Ach so, nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Gleiches gilt selbstredend auch für Verschnitt oder angebrochene Tapetenrollen.
Was ist mit der Gelben Tonne?
Ganz kurz: Nein, auch in der Gelben Tonne haben alte, mit Kleisterresten beschmierte Tapeten nichts zu suchen.
Tapeten entsorgen – so geht’s richtig!
- Alte Tapetenreste gehören zu der Kategorie Restmüll. Soll heißen: Kleine Mengen können ohne Probleme im Hausmüll entsorgt werden. Falten Sie die Reste möglichst klein zusammen – das spart Volumen. Damit die Tapeten nicht die Restmülltonne verkleben, können Sie sie in einen Müllbeutel / Müllsack füllen und selbigen zuschnüren.
- Große Mengen geben Sie am besten bei einem Recyclinghof / Wertstoffhof in unmittelbarer Nähe Ihrer Stadt oder Gemeinde ab. Auch hier füllen Sie die Tapetenreste idealerweise in Müllsacke. Die Kosten hierfür variieren übrigens von Fall zu Fall: Manche Recyclinghöfe nehmen kleine Mengen kostenlos an – erst bei größeren Mengen werden Gebühren fällig. Andere Höfe wiederum erheben generell eine Gebühr. Die liegt – als ungefährer Richtwert – bei etwa 3 bis 5 Euro pro 50 Liter Müll.
Extra-Tipp: Manche Städte und Gemeinden bieten gegen kleines Geld spezielle Mülltüten zum Entsorgen von Tapetenresten an. Wird der Restmüll von der Müllabfuhr abgeholt, können Sie die Säcke einfach dazustellen. Die Beantragung von Sperrmüll ist hierfür nicht notwendig.
Sonderfall: Flüssigtapete
Bei Flüssigtapete handelt es sich um Baumwollputz – und somit um ein natürliches Produkt. Sollten Sie die Tapete nicht mir Farbe übergemalt haben, und es wurden auch sonst keine Effekte aus Kunststoff oder ähnliches zugesetzt, können Sie sie einfach in der Biotonne entsorgen. Sollte dem allerdings doch so sein, kommt auch Flüssigtapete in den ganz normalen Hausmüll.
Kreatives Entsorgen alter Tapeten
DIY-Anhänger:innen wissen es schon lange. Alte Tapeten eignen sich hervorragend zum Basteln und Dekorieren. Anbei finden Sie ein schönes Beispiel von Living At Home: Dekostern aus Tapete.
Vielleicht freut sich auch ein Kindergarten oder eine Schule in Ihrer Nähe über die alten Rollen? Und auch in die Jahre gekommene Möbel lassen sich prima mit den Resten alter Tapeten noch mal aufpeppen.
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