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Die Wärmepumpe gilt als Heizung der Zukunft. Was macht sie aus?
Wärmepumpenheizungen funktionieren grob gesagt wie ein Kühlschrank, nur andersherum: Mithilfe eines Kompressors und eines Kältemittels ziehen sie Wärme aus der Luft oder der Erde und erzeugen damit warmes Heizwasser. Kompressor und Umlaufpumpe benötigen Strom, doch der wird effizient genutzt – jede Kilowattstunde wird in ein Mehrfaches an Heizwärme umgesetzt. Da der Strom heute schon zu großen Teilen aus erneuerbaren Energiequellen stammt, hat die Wärmepumpe eine gute CO2-Bilanz, die noch besser wird, wenn sie mit einer eigenen Fotovoltaikanlage kombiniert wird.
Taugen Wärmepumpen auch für ältere Häuser?
Die Geräte arbeiten am effizientesten mit niedriger Vorlauftemperatur (das ist die Temperatur des erzeugten Heizwassers), das macht sie zur idealen Lösung für gut gedämmte Neubauten mit großen Flächenheizkörpern oder Fußbodenheizung. In schlechter isolierten Altbauten mit kleineren Radiatoren ist eine höhere Vorlauftemperatur nötig, um die Räume ausreichend zu erwärmen; die Wärmepumpe verbraucht mehr Strom – daher hieß es lange, in älteren Häusern rechne sie sich nicht.

Doch mit den gestiegenen Gaspreisen hat sich das relativiert, selbst in Bestandsbauten ohne Fassadendämmung lohnt sich der Umstieg. Oft kann man sogar die bestehenden Heizkörper weiter nutzen, wenn sie ausreichend dimensioniert sind – falls nicht, werden sie durch größere ersetzt.

Wie steht es um Preise und Verfügbarkeit?
Die Nachfrage nach Wärmepumpen ist mit den sprunghaft gestiegenen Gaspreisen so stark angewachsen, dass sich Käufer gedulden müssen: Etwa sechs bis neun Monate wartet man derzeit auf ein Gerät – sofern man überhaupt einen Betrieb findet, der sie einbaut, denn viele Installateur:innen sind noch auf Gasheizungen spezialisiert, haben nicht ausreichend Fachkräfte oder sind komplett ausgebucht.
Daher sollte man spätestens im Frühjahr einen Betrieb mit dem Einbau beauftragen, um für die kommende Heizsaison gerüstet zu sein. Die Kosten hängen vom Einzelfall ab, typischerweise liegen sie bei einem Einfamilienhaus derzeit bei rund 30.000 Euro, der Staat übernimmt davon bis zu 40 Prozent.
Weitere Infos zu Fördermöglichkeiten unter kfw.de
Wie lassen sich bestehende Gasheizungen optimieren?
Oft lässt es sich nicht vermeiden, die bestehende Gastherme weiter zu nutzen – etwa weil Wärmepumpen nicht lieferbar sind, die Investition das Budget übersteigt oder es bautechnische Hindernisse gibt. Doch fast immer bieten Gasheizungen noch Energiesparpotenzial: Mit einem hydraulischen Abgleich stellt ein Fachbetrieb das Heizsystem so ein, dass die Leistung nur dem tatsächlichen Wärmebedarf der Räume entspricht. Smarte Thermostate zum Nachrüsten steuern die Heizkörper zeitabhängig, erkennen geöffnete Fenster oder senken die Temperatur bei Abwesenheit ab – das verringert den Gasverbrauch spürbar. Gute Geräte gibt es etwa von Homematic IP, Bosch oder Tado, letztere sogar mit Kostenauswertung und Option zum Fernsteuern der Therme. Wo im Keller Heizungsrohre noch nackt verlaufen, sollte man sie isolieren (kann man selbst machen). Und wird das Heißwasser ebenfalls mit Gas erzeugt, kann man die Temperatur auf 55 Grad absenken, auch das spart Energie.

Wie klimafreundlich ist das Heizen mit Holz?
Darüber streiten Klimaschützer auf der einen und Holzofenfans und Traditionalisten auf der anderen Seite erbittert. Fakt ist: Bäume nehmen CO2 aus der Atmosphäre auf, das beim Verbrennen wieder freigesetzt wird – und das im Holz gebunden geblieben wäre, hätte man es als Rohstoff genutzt, etwa für Bau oder Möbelproduktion. Klimaneutral ist das Heizen mit Holz daher nur dann, wenn nicht mehr davon verbrannt wird, als in der gleichen Zeit nachwächst, und nur solches Holz verbrannt wird, das nicht anders genutzt werden kann.
Das aber ist nicht unbegrenzt verfügbar; allein deshalb taugt Brennholz kaum als massentaugliche Wärmequelle. Wer aus Behaglichkeitsgründen gern ab und zu den Kamin anfeuert, sollte nur Holz aus örtlicher und nachhaltiger Forstwirtschaft nutzen und darauf achten, dass der Kamin die neuesten Filterstandards erfüllt – denn die Feinstaubemissionen von Holzöfen übersteigen inzwischen sogar die des Autoverkehrs.
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