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Gardinen waschen – warum und wie oft eigentlich?
Staub, Haustierhaare, Kochdünste, Zigarettenrauch oder Blütenpollen, die durchs offene Fenster ins Haus getragen werden – in regelmäßigen Abständen haben Gardinen eine Reinigung nötig. Je nach Farbe und Materialbeschaffenheit brauchen Vorhänge etwa alle drei bis neun Monate eine Wäsche. Dunkle Gardinen aus festen Stoffen wie Baumwollmischgeweben oder kräftigen Kunstfasern sind dabei genügsamer als zarte und helle Textilien aus Spitze oder Chiffon, die schneller Spuren von Verschmutzung und Flecken aufweisen.
Doch wer vor dem Waschen seiner Gardinen ein paar Tipps und Kniffe berücksichtigt, kann beinahe jeden Vorhang per Hand oder in der Waschmaschine reinigen und (fast) knitterfrei wieder aufhängen.
Gardinen waschen – diese Tricks erleichtern die Vorbereitung
Hängen Sie Ihre Gardinen bestenfalls erst zur Wäsche ab und geben Sie sie ohne Umwege direkt von der Stange in die Waschmaschine. Denn je nach Material drohen sonst unschöne Knitterfalten, die auch nach der Maschinenwäsche nicht einfach auszuschütteln sind oder sich während des Trocknens von selbst glätten.
Ist der Gardinenschal einmal abgenommen, sollten Sie ihn vorsichtig ausschütteln, um Staubflusen oder andere grobe Verschmutzungen zu lösen. Wenn möglich, Metallösen oder Plastikhaken, Stäbe oder Gleiter aus der Gardine entfernen. Sind Haken, Clips oder Klettverschlüsse fest mit der Gardine vernäht, können Sie diese zumeist recht problemlos mitwaschen. Damit sie sich in der Waschmaschine allerdings nicht im Vorhang verheddern oder gar Löcher im Stoff verursachen, sollten Sie das obere Ende des Gardinenschals in einen kleinen Wäschesack stecken und mit einem Zugband fest verschließen. Optional lässt sich auch die komplette Gardine in einen solchen Wäschesack (oder ersatzweise in einen Kopfkissenbezug) geben und hiernach problemlos in der Waschmaschine waschen.
Praktisch: Das kann einerseits die beschriebenen Beschädigungen verhindern und vermeidet andererseits, dass sich mehrere Gardinenschals ineinander verknoten, dadurch Falten bilden oder nicht richtig sauber werden.
Gardinen waschen – per Handwäsche oder in der Waschmaschine
Auf Nummer sicher gehen und die Gardine mit der Hand waschen oder auf die Waschmaschine vertrauen? Wie immer bei der Reinigung von Textilien gibt ein Blick auf das Pflegeetikett Aufschluss. Grundsätzlich können die meisten Kunstfasern, Baumwolle, Baumwollmischgewebe aber auch nachhaltige Fasern wie Tencel im Schonwaschgang der Waschmaschine gewaschen werden.
In der Waschmaschine:
- Achten Sie bei Maschinenwäsche Ihrer Gardine darauf, die Waschtrommel nur maximal zur Hälfte des angegebenen Ladevolumens zu befüllen. Das beugt Falten vor, da der Gardinenstoff nicht gepresst wird, und garantiert daneben eine optimale Fleckentferung.
- Mit einem Feinwaschmittel sind Sie bei den meisten Waschmaschinen tauglichen Gardinen auf der sicheren Seite. Möchten Sie weiße Baumwollgardinen waschen, empfiehlt sich ein entsprechendes Vollwaschmittel in Pulverform.
- Vorsichtiges Schleudern der Gardine mit mittlerer Umdrehungszahl (nicht mehr als 900 Trommelumdrehungen pro Minute) lässt diese nicht tropfnass aus der Maschine kommen.
- Achtung: Gardinen immer an der Luft trocknen lassen und keinesfalls in den Wäschetrockner geben. Der lässt die Gardine einlaufen oder zerstört empfindliche Gewebestrukturen.
Handwäsche für Gardinen:
- Wenn Ihre Gardinen laut Waschsymbol nur Handwäsche zulassen, geben Sie den Stoff in ein ausreichend großes Gefäß, das Waschbecken oder (je nach Stoffvolumen) die Badewanne. Und so geht's: Wasser so weit einlaufen lassen, dass die Gardine vollständig bedeckt ist und bestenfalls eine Wassertemperatur von 30 Grad nicht deutlich über- aber auch nicht unterschritten wird. Ersteres würde empfindliche Fasern angreifen, bei letzterem lösen sich Schmutz und Verfärbungen nicht.
- Ein Feinwaschmittel oder das auf die jeweilige Faser zugeschnittene Spezialwaschmittel (z.B. Für Wolle oder Seide) hinzugeben und die Gardine durch vorsichtiges hin und her Bewegen reinigen. Keinesfalls reiben oder rubbeln, sondern verschmutzte Stellen nur leicht ausdrücken.
- Zum Abschluss so lange mit Leitungswasser spülen, bis dieses klar ist und kein Schaum oder Waschmittelrückstände mehr zu erkennen sind.
Gegen den Gilb – verfärbte Gardinen mit Hausmitteln waschen
Wer seine hellen Gardinen lange nicht gewaschen hat und diese ohne chemische Keule bleichen oder einen hartnäckigen Schmutzfilm lösen möchte, kann auf Hausmittel setzen. Beispielweise auf eins, das in fast jedem Haushalt im Überfluss vorhanden ist: Mineralwasser.
Denn wo Spezialreiniger aus dem Drogeriemarkt laut Werbeversprechen CO2 enthalten und damit besonders effektiv und schonend reinigen sollen, bringt kohlensäurehaltiges Wasser denselben Wirkstoff mit. Daher verfärbte Gardinen über einige Stunden hinweg in kohlensäurehaltigem Wasser einweichen, um Schmutz und Gilb zu lösen. Anschließend nach Pfegeetikett waschen, trocknen, fertig!.
Ein weiterer Alleskönner unter den Hausmitteln ist Natron. Einfach ein bis zwei Esslöffel mit zum Waschpulver oder direkt zu den Gardinen in die Trommel geben oder den Stoff in der Natronlauge einweichen und dann nach Pflegeetikett waschen.
Tipp: Die Farbe einer Baumwollgardine lässt sich mit einem Spritzer Obstessig in der Maschinenwäsche auffrischen. Essig glättet die Fasern und lässt die Farbe strahlen. Besser aber im Vorfeld an einer unauffälligen Stelle der Textilie testen, ob die Farbe die milde Säure verträgt.
Gardinen trocknen
Damit Ihre Gardinen nach dem Waschen nicht knittert, sollten Sie den Vorhang möglichst rasch aus der Maschine nehmen, glatt streichen und zum Trocknen aufhängen. Gardinen aus dünnen Stoffen, die nicht viel Wasser aufnehmen, dürfen direkt wieder ans Fenster und trocknen dort schnell und knitterfrei. Schwere Gardinen auf einer Wäscheleine trocknen und zuvor bestenfalls zu zweit an allen vier Ecken in Form ziehen. Wer mag, bügelt oder mangelt hitzebeständige Gardinen zum Abschluss und macht damit auch der letzten Knitterfalte den Garaus.