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Die Themen waren schon attraktiver: Was früher die Bundesliga oder der nächste Urlaub waren, sind jetzt: die Gasrechnung, undichte Fenster, schlecht gedämmte Fassaden, Dichtungsband oder das neue Thermostat. Um dennoch für den nächsten Energiespar-Small-Talk gerüstet zu sein (oder sich einfach entspannt zurückzulehnen, weil das Problem gelöst ist), hier die wichtigsten Tipps zum Thema Zugluft und das Abdichten von Fenstern.
Über Zugluft und undichte Fenster
Ein häufiger Grund für den kalten Luftstrom und Zugluft sind undichte Fenster im Altbau. Oft sind Dichtungsprofile mit der Zeit porös geworden, Dichtstoffe wie Fensterkitt haben sich verhärtet und Risse gebildet oder Acrylmasse ist mit den Jahren ausgefranst. So wirken diese Fenster an kalten Tagen wie Kühlflächen, die die Temperatur der vorbei strömenden Raumluft absenken. Da kalte Luft schwerer ist als warme, fällt sie zu Boden, und es zieht.
Zugluftstopper – undichte Stellen erkennen
Zugluft wird zusätzlich durch undichte Stellen in oder an der Fensterdichtung gefördert, die in Altbauten oftmals dort zu finden sind, wo Außenwände enden und unterschiedliche Materialien aufeinandertreffen: insbesondere eben an Fenstern, aber auch an älteren Türen. In der Regel ist die Richtung spürbar, aus der der Luftzug kommt. Falls nicht, kann eine brennende Kerze helfen. Beobachten Sie, in welche Richtung die Flamme flackert, um so die Quelle der Zugluft auszumachen.
Da vor allem Fenster mit Holzrahmen arbeiten (sie weiten sich bei Wärme und ziehen sich bei Kälte zusammen), entstehen zwischen den Fensterdichtungen und dem natürlichen Baustoff kleine Fugen und Spalten. Dort kann sich durch eindringende Luft und Feuchtigkeit am Fensterrahmen oder an der Wand daneben bilden und durch den unvermeidlichen Wärmeverlust entstehen hohe Heizkosten – und eine unnötige Belastung der Umwelt.
Vor dem Abdichten der Fenster: reinigen und ölen
Vor dem Abdichten beziehungsweise dem Aufbringen der Dichtung sollten Sie die Beschläge Ihrer Fenster ölen und die betroffenen Flächen gründlich reinigen. Fett und hartnäckige Schmutzreste lassen sich gut mit Spiritus entfernen. Marginale Verfärbungen und alltäglicher Schmutz gehören oft schon nach einem Wischdurchgang mit Spüliwasser der Vergangenheit an.
Übrigens: Bei modernen Fenstern hilft es häufig bereits, die Beschläge zu pflegen und nachzujustieren – oft sind solche Fenster bereits an diesem Punkt wieder dicht und eine weitere Dichtung ist nicht mehr nötig.
Alte Fenster abdichten mit Silikon, Acryl, Schaumstoff oder Gummiband
1. Kleine undichte Stellen an Fensterdichtungen und Türen kann man selbst mit einem Silikon- oder Acrylspray abdichten. Tipp: Nach dem Aufbringen etwas Frischhaltefolie oder Papier auf das Material drücken und mit Seifenwasser benetzen. Danach schließen Sie den Flügel, damit das Silikon trocknen kann. So klebt die Fensterdichtung nach dem Aushärten nicht am Nachbarmaterial fest oder wird gleich wieder beschädigt.
2. Auch selbsthaftendesSchaumstoffband in der richtigen Breite dichtet kleinere Schäden und Fugen an alten Fenstern zuverlässig ab. Und so geht's: Entfernen Sie alte Fensterdichtungen und Klebereste, danach reinigen Sie den Fensterrahmen und trocknen ihn ab, denn auf feuchtem Untergrund halten die neuen Abdichtungen nicht. Anschließend das neue Band einfach aufkleben, festdrücken, fertig!

3.Fensterdichtungen aus Gummi sind im Handling praktisch gleich, halten jedoch etwas länger als die erwähnten Schaumstoffbänder und eignen sich insbesondere zum Abdichten von Kunststofffenstern. Je nach Spaltenbreite sollten Gummidichtungen zwischen einem und 3,5 Millimetern dick sein. Beim Anbringen ist es wichtig, dass die Bänder an den Ecken eng abschließen und passgenau sitzen.
4. Fensterkitt ist ein Dichtungsmittel auf Leinölbasis und wird seit Jahrzehnten eingesetzt, um Holzfenster abzudichten. Nachteil: Der Vorgang muss in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Denn obwohl Fensterkitt wasserfest und umweltfreundlich ist, hat das Material eine weitaus kürzere Halbwertszeit als die zuvor erwähnten Fensterdichtungen und Dichtstoffe. Treten also undichte Stellen an Holzfenstern auf, werden diese wie folgt abgedichtet: Als erstes muss der alte Fensterkitt (mit einem Fön) erhitzt, aus den Fugen entfernt und neu aufgefüllt werden. Das Material ist elastisch wie Knete und kann leicht in die gewünschte Form gebracht werden. Anschließend braucht es ein paar Tage, bis es getrocknet ist.
Achtung: Ist der Schaden größer, sollte unbedingt ein Fensterbauer auf die Fensterdichtung schauen. Verzogene Altbaufensterflügel beispielsweise dürfen ausschließlich von einem Bauschreiner nachjustiert werden, sonst droht im schlimmsten Falle ein irreparabler Schaden.
Und: Sollten Ihre Fenster aus Kunststoff bestehen und bereits vorgefertigte Gummidichtungen besitzen, dürfen keine weiteren darüber geklebt werden.
Moderne Kunststofffenster abdichten
Kunststofffenster lassen sich mithilfe der Einstellschrauben justieren. Darüber hinaus helfen dichte Vorhänge oder Jalousien, die kalte Luft vor dem Fenster zu halten und so die Dämmfunktion zu unterstützen.
Leider begünstigen nicht nur undichte Fenster, sondern auch offene Grundrisse und Treppenhäuser das Zugluftproblem. Hier helfen Schiebetüren, dicke Teppiche und strategisch platzierte, den Luftzug aufhaltende Möbel. Spezielle Thermovorhänge aus synthetischen Fasern oder Wollfilz isolieren und sollen sogar dabei helfen, den Energieverbrauch zu senken.
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