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Alte Hausmittel gegen Ameisen – was hilft wirklich?

Ameisen gelangen oft auf Nahrungssuche in die Wohnung
Vor allem im Frühling und Sommer gelangen Ameisen gerne ins Haus oder in die Wohnung auf der Suche nach Nahrungsquellen.
© Adobestock/ Shestakoff
Ameisen sind keine Schädlinge, in großer Anzahl können sie – egal, ob in Haus, Wohnung oder Garten – dennoch extrem lästig werden. Wer keine giftigen Pestizide einsetzen möchte, dem stehen eine Reihe altbekannter Hausmittel zur Auswahl. Doch wie gut helfen sie wirklich?

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Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, und eine Ameise noch keinen Ameisenbefall. Sobald die Insekten auf eine interessante Nahrungsquelle stoßen, markieren sie allerdings den Weg mit Duftstoffen und es folgen weitere Tiere. So kann schnell eine Ameisenstraße entstehen und die Krabbler machen sich über die Vorräte her. Das Allerwichtigste jetzt: Sie müssen der Ursache für den Ameisenbefall auf den Grund gehen, was sehr langwierig und teuer werden kann. Solange Sie die Ursachen aber nicht beseitigen, werden die Tiere aller Voraussicht nach immer wieder zurückkommen.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Ameisen

Neben der Bekämpfung der eigentlichen Ursache gibt es verschiedene Maßnahmen, damit Sie die Krabbler gar nicht erst anlocken. Folgende Tipps können helfen:

  • Bauliche Schäden am Haus oder in der Wohnung reparieren
  • Undichte Stellen wie Fugen und Ritzen mit Silikon oder Fugenmörtel abdichten. "Im Handel sind außerdem klebende Barrieren erhältlich, die den Zugang durch Fenster und Türen blockieren sollen", so Stiftung Warentest.
  • Lebensmittel beziehungsweise Tierfutter nicht über längere Zeit offen stehenlassen oder lagern, sondern in fest verschließbare Lebensmittelbehälter oder Vorratsdosen verpacken (auch im Kühlschrank)
  • Abfälle fest verschließen
Lebensmittel lagern in Vorratsgläsern mit Schraubverschluss
Um Ameisen gar nicht erst anzulocken, sollten Sie Lebensmittel in fest verschließbaren Behältern lagern.
© Adobe Stock

Ameisen vertreiben

Auch auf die Gefahr, dass wir uns wiederholen, aber sollten sich die Ameisen bereits bei Ihnen ausgebreitet haben, hat die Bekämpfung der Ursache oberste Priorität. Geht es um die akute, kurzfristige Bekämpfung sollten Sie darüber hinaus folgende Fragen klären:

  • Um welche Ameisenart handelt es sich?
  • Wo ist das Nest?
  • Wie kommen sie in Haus oder Wohnung?
  • Was fressen sie?

Haben Sie das Ameisennest ausfindig gemacht, können Sie es mitsamt des kompletten Volkes umsiedeln. Stellen Sie hierfür ein mit Erde und Holzwolle gefüllten Blumentopf umgekehrt auf das Nest. Durch die Sonne wärmt sich die Erde auf und bietet den Ameisen ein perfektes Zuhause. Sobald alle Ameisen in den Blumentopf umgezogen sind, können Sie das Nest mit einer Schaufel anheben und es an einen anderen Ort mit lockerem Boden bringen.

Auch eine Möglichkeit: Setzen Sie das Nest regelmäßig mindestens zweimal täglich mit dem Gartenschlauch unter Wasser. Davon genervt werden die Ameisen schon bald die Flucht antreten und einen neuen, besseren Standort fürs Nest suchen.

Lavendel als Küchenkraut
Der Geruch von Lavendel stört den sehr guten Orientierungssinn der Ameisen.
© Colourbox / JanPietruszka

Darüber hinaus können auch stark riechende Kräuter helfen, Ameisen zu vertreiben, sorgen diese dafür, dass der Orientierungssinn der Ameisen gestört wird. Als wirksam gelten unter anderem Farnkraut, Kerbel, Lavendel, Tausendgüldenkraut und Wachholderblätter. Streuen Sie die Kräuter einfach wiederholt auf die Ameisenstraße. Und auch der Geruch von Zimt, Essig, Teebaumöl und Zitrone kann helfen, Ameisen zu vertreiben.

Natürliche Barrieren gegen Ameisen

Definitiv auch ein Versuch wert, um Ameisen fernzuhalten: Hausmittel wie Babypuder, Kalk oder Kreide. Die alkalischen Stoffe in diesen Hausmitteln lassen Ameisen den Rückzug antreten. Allerdings müssen diese Mittel recht weitflächig eingesetzt werden, da die Tiere ansonsten einfach versuchen werden, sie zu umgehen.

Allgemeines über Ameisen

Über einhundert Ameisenarten gibt es in Deutschland, als besonders anpassungsfähig – und daher auch häufig in Garten oder Haus zu finden – gilt die Schwarzgraue Wegameise. Sie baut ihre Nester gern unter Steinwegen und Terrassen und ernährt sich mit Vorliebe von Honigtau, also den Ausscheidungen von Blatt- und Schildläusen. Wer gegen Ameisen vorgehen will, sollte daher auch etwas gegen Blattläuse tun. Auch die Gelbe Wegameise beziehungsweise Wiesenameise ernährt sich von Honigtau und lebt vorzugsweise im Rasen.

Als fragwürdig geltende Hausmittel, um Ameisen zu bekämpfen

Kein Text über Hausmittel, in dem nicht die Wirkung von Backpulver angepriesen wird. Richtig ist wohl, wie zwei Forscher der University of Georgia in Griffin wissenschaftlich untersuchten, dass Backpulver für Ameisen tödlich ist. Die Annahme: Das Natron im Backpulver verändert den ph-Wert der Tiere und lässt sie sterben. Das Problem dabei: Ameisen fressen überhaupt kein Backpulver – weder pur noch mit Puderzucker versetzt, da sie staubige Flächen meiden. Man müsste schon die komplette Umgebung mit Backpulver bestreuen, damit die Ameisen das Backpulver nicht umgehen können.

Recht barbarisch hingegen ist folgender Tipp: Das Ameisennest mit kochendem Wasser übergießen, wodurch die Tiere und deren Eier sofort verbrühen. Wir empfehlen keine der beiden Maßnahmen.

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