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Das Wichtigste vorab: Saubere Heizkörper tragen nicht nur zu einem gesunden und angenehmen Raumklima bei. Sie sorgen auch dafür, dass so wenig Energie wie nötig verbraucht wird. Staub, der sich besonders schnell in den Zwischenräumen des Heizkörpers ansammelt, verschmutzt beim Heizen regelrecht die Luft und führt vor allem bei Allergikern zu gereizten Hals- und Nasenschleimhäuten. Und: Die Heizleistung kann durch Staub und Flusen um bis zu 30 Prozent vermindert werden. Um die maximale Heizleistung bei minimalen Kosten erreichen zu können, sollte der Heizkörper daher nicht nur regelmäßig entlüftet, sondern auch zum festen Bestandteil des jährlichen Großputzes werden. Experten empfehlen die Heizkörper alle 6 bis 12 Monate zu reinigen.
Wann sollten Sie den Heizkörper reinigen?
Während der Heizkörper von außen das ganze Jahr über gereinigt werden kann, sollte eine gründliche Reinigung des Innenraums vor oder nach der Heizperiode im Herbst und Winter erfolgen. Während sich in den warmen Monaten in den Hohlkörpern der Heizung große Staubmengen ansammeln, werden diese im Winter, wenn die Heizung in Gebrauch ist und warme Luft nach oben steigt, aufgewirbelt und im Raum verteilt. Der ideale Zeitpunkt für die Reinigung des Heizkörpers ist folglich der Frühling.

Die verschiedenen Heizkörper-Modelle
Je nach Heizkörper-Modell sollten Sie bei der Reinigung auf unterschiedliche Dinge achten:
Plattenheizkörper: Der klassische Plattenheizkörper, der zur Gruppe der Flachheizkörper gehört, besteht aus glatten oder profilierten Stahlblechen und ist meist mit einem Gitter abgedeckt. Bei der Reinigung sollten Sie hier nach Abnahme des Gitters mit Staubsaugerrohr und Heizkörperbürste vorsichtig reinigen. Lediglich die Lücke zwischen Wand und Gerät kann zum Putzproblem werden. Mit einem Föhn können erste Staubläuse gelöst und diese später mit einer dünnen Heizkörperbürste aufgenommen werden.
Röhrenheizkörper: Beim Röhrenheizkörper, der aus aneinanderliegenden Rohrsystemen besteht, ist es - je nach Bauart - besonders schwierig, in den Zwischenräumen zurechtzukommen. Bei schmalen Röhren kann hier mit einer Lamellenbürste Abhilfe geschaffen werden, bei größeren Röhren eignet sich ein Staubwedel. Haushaltstipp: Haben Sie keine Lamellenbürste, können Sie sich auch mit Schwämmchen, beispielsweise an einer Küchenzange montiert, behelfen.
Lamellenheizkörper: Grundsätzlich sind Lamellen- oder auch Rippenheizkörper, die eine Sonderform des Röhrenheizkörpers darstellen, leichter zu reinigen als beispielsweise Plattenheizkörper, da man besser an die einzelnen Lamellen kommt. Beim Lamellenheizkörper bietet sich eine spezielle Lamellenbürste an, um den Staub aus den Zwischenräumen zu entfernen. Lamellen- oder Röhrenheizkörper werden häufig als Handtuchwärmer im Badezimmer genutzt. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit sammelt sich der Staub hier noch schneller an, weshalb eine regelmäßige Reinigung wichtig ist.
Heizkörper reinigen: Schritt-für Schritt-Anleitung
Schritt 1: Heizkörper vorbereiten: Temperatur abdrehen & Abdeckung abnehmen
Bevor Sie mit der Reinigung eines Heizkörpers beginnen, sollten Sie sicherstellen, dass dieser ausgeschaltet und abgekühlt ist. Da die meisten Heizkörper mit einem Gitter abgedeckt sind, muss dieses vor der Reinigung abgenommen werden. Je nach Modell ist das Gitter lose aufgelegt oder mit dem Heizkörper verschraubt.
Schritt 2: Boden abdecken
Nun sollten Sie den Boden rund um die Heizung zunächst abdecken. Da es immer wieder vorkommen kann, dass Wasser abspritzt oder sich Schmutz der einzelnen Teile wie beispielsweise der Abdeckung löst, sollte der Boden - auch für die kurze Lagerung der Reinigungshelfer - zuvor geschützt werden. Extra-Tipp: Ein feuchtes Tuch auf dem Boden schont diesen nicht nur vor Verschmutzung, sondern zieht gleichzeitig herabfallenden Staub an und bindet ihn.
Schritt 3: Heizgitter reinigen
Da die Heizgitter aufgrund ihrer Größe meist nicht in die Spüle passen, bietet es sich an, sie in der Dusche oder über der Badewanne zu reinigen. Bei geringeren Verschmutzungen reicht warmes Wasser, Seife und Spülmittel meist aus. Bei hartnäckigerem Schmutz können Sie ansonsten auch Fettreiniger zu Hilfe nehmen. Für schwer zugängliche Stellen wie Rillen und Winkel ist ein dünner Staubwedel oder ein Borstenpinsel ideal.
Schritt 4: Absaugen
Für eine erste grobe Reinigung eignet sich ein schmaler Staubsauger mit flachem Aufsatz, um große Flusen und Staubmäuse aus dem Heizkörper zu saugen.
Schritt 5: Innenreinigung mit Heizkörperbürste
Für schwerer erreichbare Stellen ist eine sogenannte Heizkörperbürste ideal. Sie ist in unterschiedlichen Längen erhältlich, um je nach Bauart in jede Ecke und jede Heizungsrippe zu gelangen. Für besondere Heizkörper, wie beispielsweise den Handtuchtrockner im Badezimmer, gibt es spezielle Bürsten, die mit einem weichen Überzug aus Mikrofasern die Lamellen reinigen. Bei hartnäckigen Verschmutzungen und Heizkörpern, die bereits seit einigen Jahren nicht mehr gereinigt wurden, kann ein Dampfreiniger helfen. Dieser kann bei einem Flachheizkörper direkt oben an die Lamellen angesetzt werden, sodass der Dampf den Schmutz nach unten befördert. Wichtig: Um den Heizkörper nicht zu beschädigen, sollte Sie den Dampfreiniger mit Vorsicht nutzen und stets für eine Abdeckung unter und hinter der Heizung sorgen, um Wände und Böden zu schonen.
Schritt 6: Oberflächen reinigen
Zum Abschluss kann der Heizkörper von außen noch einmal gewischt und poliert werden. Dafür eignen sich handelsübliche Haushaltsreiniger oder Hausmittel für Küche und Bad.
Extra-Tipp: Auch der Thermostatkopf sollte von Zeit zu Zeit gereinigt werden. Dies geht am leichtesten mit dem Bürstenaufsatz des Staubsaugers. Ist dieser nicht zur Hand, kann alternativ auch eine weiche Zahnbürste zum Einsatz kommen. Nach der Reinigung können Sie den verbleibenden Schmutz einfach mit einem feuchten Lappen wegwischen. Das Heizkörperventil kann ganz einfach mit einem Staubwedel entstaubt werden. Wichtig: Diese beiden Heizteilen sollten ohne Fachkenntnisse nicht verstellt oder demontiert werden.
Heizkörper streichen – so geht's!
Wer nach der Reinigung des Heizkörpers feststellt, dass dieser auch mal wieder einen neuen Anstrich vertragen könnte, kann dies mit einem Heizkörperlack tun. Das bietet sich vor allem an, wenn abgesplitterte Lackstellen vorzufinden sind oder der Heizkörper vergilbt ist. Für das Anstreichen eines Heizkörpers benötigt man sogenannte Heizkörperlacke, die im Fachhandel erhältlich sind und sich am besten mit einem sogenannten Lackroller auftragen lassen. Für schwer erreichbare Stellen, wie beispielsweise Ecken und Winkel, kann ein Heizkörperpinsel einen präziseren Anstrich ermöglichen. Je nach Fabrikat sollte der Lack einige Stunden trocknen, bevor der Heizkörper wieder in Gebrauch genommen wird.
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