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Beistelltisch: Ursprung und Styling-Tricks

Beistelltische "8770" von Annette Lang für Rolf Benz
© Rolf Benz
Der perfekte Beistelltisch ist handlich, leicht und macht sich überall nützlich. Außerdem ist er ideal für kleine Stilbrüche.

Es fällt sofort auf, wenn ein Beistelltisch fehlt, denn dann stellt sich die Frage: wohin mit dem Telefon, der Zeitung, dem Buch, der Kaffeetasse? Schließlich ist die Lesestunde auf dem Sofa nur halb so gemütlich, wenn man sein Weinglas auf dem Boden abstellen muss. Der Beistelltisch schafft da wunderbare Abhilfe, denn hat man sich einmal niedergelassen, hält er alles in Reichweite und in angenehmer Höhe bereit.

Der erste kleine Beistelltisch taucht im 17. Jahrhundert in luxuriös eingerichteten Häusern auf. Der Beistelltisch wird auch Guéridon genannt, nach einem geschnitzten, tabletttragenden Galeerensklaven. Richtig in Mode kommt der kostbar verzierte und sich immer schneller wandelnde leichte Beistelltisch auch in privaten Räumen zur Zeit Ludwigs XV.

Ganz egal ob es sich um einen Beistelltisch für Nippes, die Poudreuse, also den Schminktisch für die Damen, oder einen Table de chevet, einen Nachttisch, handelt – allen ist ein hoher Nutzwert gemein. Je nach Bedarf werden in den Beistelltisch Schubladen, aufklappbare Spiegel oder ausziehbare Lederschreibpulte eingearbeitet.

Der Beistelltisch - praktischer Hingucker mit Suchtfaktor

Heutzutage spielt der Beistelltisch mit hochglanzlackierten Oberflächen, derben Hölzern oder vergoldeten Formen. Wer einmal den praktischen Hinguckern verfallen ist, sehnt sich überall im Haus nach so einem kleinen Möbel, das einem alles abnimmt. Dabei lässt sich der Beistelltisch gut mit einer gewachsenen Einrichtung kombinieren und mit Antiquitäten mischen. Ein knallgrüner Metalltisch etwa sieht vor einer antiken Bibliothekswand genauso gut aus wie ein verspiegelter Kubus auf uralten Dielen.

Stil-Tricks

Frauen räumen gerne um! Doch große Möbel sind immer auch innenarchitektonische Statements, damit legt man seinen Einrichtungsstil fest und ändert ihn nicht im Handumdrehen. Will man kleine Akzente setzen, kommen Kleinmöbel ins Spiel. Einen Beistelltisch kann man schnell überall hinstellen und auch mal einen mutigen Kontrast zum Vorhandenen wagen, ohne dass gleich die Möbelpacker anrücken müssen. Es macht Spaß, die zahlreichen Variationen durchzuspielen, sich Gedanken über neue Kombinationen von Beistelltischen zu machen und die gängigen Vorstellungen über Bord zu werfen. So ein kleiner Beistelltisch ist dafür der beste Trainer.

Beistelltisch "Slit" von Hay
© Hay

Heute wie früher wird der Beistelltisch oft in aufwendiger Handarbeit gefertigt. Zum Teil werden 20 Schichten feinsten Chinalacks von Hand aufgetragen und poliert. Auch eine 22,5-karätige Blattvergoldung findet sich im Reigen der Oberflächengestaltungen, wobei sie eher zu den Unikaten gehört. Es gibt aber auch geläufigere Verarbeitungen wie zum Beispiel pulverbeschichteten Stahl in kräftigen Farben. Welches Material, welche Form auch immer gewählt wird, um den Beistelltisch kommt niemand herum.

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