
Der Traum vom idealen Relaxsessel
Es ist ein bisschen so wie bei der Wahl der Partnerin oder des Partners – die größte Herausforderung bei der Suche nach dem perfekten Komfortsessel ist, herauszufinden, was man eigentlich will. Soll sich das Möbel unauffällig in eine vorhandene Sofalandschaft integrieren und flexibel sein oder als großer Solist allein für sich stehen? Wollen Sie sich nur anlehnen oder richtig liegen? Hier ein paar mögliche Antworten:
Guter Sitz
Ein bequemer Relaxsessel mit Verstellfunktionen ist leider keine schnelle Nummer: Es empfiehlt sich, einen Beratungstermin im Fachhandel zu vereinbaren, ausgiebige Probesitzsession inklusive – am besten an einem Vormittag, wenn noch nicht die Müdigkeit wie nach einem langen Arbeitstag in den Gliedern steckt und einen jedes Polster allein schon durchs Vorhandensein zum Hineinfläzen einlädt. Jeder Körper (Größe, Gewicht, Bein- und Rückenlängen) und jedes Komfortempfinden unterscheidet sich individuell von dem anderer. Daher gibt es keinen Einheitssessel mit Standardmaßen, der zu jedem Menschen passt. Die Sitzfläche sollte so tief sein, dass zwischen ihr und den Kniekehlen etwa zwei Finger Platz haben, und darf an der Oberschenkelrückseite keinesfalls unbequem drücken. Ober- und Unterschenkel bilden beim Sitzen idealerweise etwa einen 90-Grad-Winkel.
Während zierliche Menschen mit weniger Fläche auskommen, benötigen stattlichere Personen eher mehr als 60 Zentimeter Sitzbreite. Die perfekte Lehne unterstützt den Rücken überall gut und reicht mindestens bis auf Schulterhöhe. Der Sessel sollte über eine einstellbare Lendenwirbel- oder Nierenstütze verfügen, um den unteren Rücken angenehm zu stabilisieren. Nicht zu vergessen die Armlehnen: Bei idealer Höhe liegen die Arme bei gerader Schulterhaltung in einem Win-kel von 90 Grad auf ihnen auf. Abgerundet wird der Sitzkomfort durch eine ergonomische Polsterung aus Kaltschaum, der in verschiedenen Stärken angeboten wird, wahlweise auch mit zusätzlicher Bonellkernunterfederung. Für vollendeten Wohlfühlkomfort lassen sich die Sitzpositionen leicht und ohne Anstrengung dank integrierter Technik verändern. Optimal sind eine verstellbare Rückenlehne, Nackenstütze sowie unter Umständen auch ein ausziehbares Fußteil.
Hocker oder Fußstütze?
Zum Relaxsessel ohne integrierte Fußstütze ist ein Polsterhocker die ideale Ergänzung, idealerweise rutschfest arretierbar und im Neigungswinkel verstellbar. Vorteil der Kombi aus Sessel und Hocker: Flexibilität. Der Hocker lässt sich als zusätzliche Sitzgelegenheit nutzen, ein kleinerer Sessel sich schnell verschieben. Kompakte Relaxsessel mit Rückenverstellung und Fußstütze trumpfen dafür mit der Herz- Waage-Position auf: Dabei werden Beine und Oberkörper in eine waagerechte Liegeposition gebracht, die Füße etwas höher als das Herz, wodurch der Kreislauf entlastet wird. In dieser Stellung muss das Herz am wenigsten stark pumpen, schwere Beine werden leichter.
Stoff oder Leder?
Feines Leder nimmt Körperwärme sehr gut an, ist aber empfindlich. Kinder oder Tiere im Haus? Dann besser pflegeleichte, feucht abwischbare Lederqualitäten oder Mischgewebe mit Fleckschutzausrüstung wählen.
Verschiedene Gestellarten
Ob wippender Freischwinger, Skandi-Modell mit Holzfüßen oder drehbarer Sternfuß ist vor allem eine Geschmacksfrage. Wenn allerdings mehrere Motoren für elektrische Verstellung im Sessel stecken und er ein paar Kilos mehr in der Waagerechten balancieren soll, führt kein Weg am stabilen, starken Metallfußgestell vorbei. Für die Sicherheit müsse dann "der Funktion gegenüber dem optischen Geschmack Vorrang gegeben werden", sagt Tormod Sortehaug, Marketing Director beim Polstermöbelhersteller Ekornes. In der Regel halten Relaxsessel eine Belastung bis zu 150 Kilogramm problemlos aus.
Kopfstütze
Ein guter Relaxsessel benötigt unbedingt ein Nackenkissen oder eine Lehnenkopfverstellung, die sich in der Höhe justieren lässt. Denn: "Wer eine Gleitsichtbrille trägt, sollte darauf achten, dass sich das Kopfteil in der Liegeposition so weit nach vorn bewegen lässt, dass man mittig und nicht durch den Nahbereich seiner Brille sehen muss", rät Markus Knysok, Produktmanager bei Musterring. So klappt es auch mit der Lieblingsserie, wenn man tiefenentspannt in der Relaxposition schwebt.
Weiterlesen?