Arbeitsplatte in der Küche: So ermitteln Sie die richtige Höhe

Die moderne Küche mit Eichenkorpus und grauen Fronten hat unterschiedliche Ebenen.
Nie wieder Rückenschmerzen: Eine ergonomische Küche variiert bei der Höhe der Arbeitsplatte.
© Team 7
Wer in der Küche viel schnippelt, knetet und rührt, sollte bequem arbeiten können. Die richtige Höhe der Arbeitsplatte ist dabei essenziell. Wir erklären, was es zu beachten gibt. 

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Die richtige Arbeitshöhe der Küche planen

Während noch vor wenigen Jahrzehnten rund 86 Zentimeter der Standard waren, sind Küchenarbeitsplatten zugunsten einer ergonomischen Haltung zuletzt immer weiter in die Höhe gewachsen. Standard sind inzwischen Arbeitsplattenhöhen von bis zu einem Meter. Im Durchschnitt messen sie etwa 92 Zentimeter und schließen etwa 10 bis 15 Zentimeter unterhalb der Ellenbogenhöhe ab.

Berechnet wird die Arbeitsplattenhöhe anhand der Sockelhöhe, der Größe des Küchenkorpus und der Arbeitsplattenstärke. Je nach Küchenhersteller gibt es dabei verschiedene Möglichkeiten, den vorhandenen Raum zu nutzen. Extra hohe Korpusse bieten zum Beispiel zusätzlichen Stauraum, massive Natursteinarbeitsplatten sind besonders robust und mit dem Boden abschließende Sockel sorgen für eine rundere Gesamtoptik. All dies sollten Sie bei der Küchenplanung berücksichtigen.

Auch die Anbringung der Oberschränke sollte nach der Höhe der Arbeitsplatte ausgerichtet werden. Die sogenannte Nischenhöhe sollte im Schnitt 50 bis 65 Zentimeter betragen. Dieser Raum kann etwa mit einem dekorativen Fliesenspiegel oder einem anderen Spritzschutz ausgefüllt werden.

Doch nicht nur die Höhe kann den entscheidenden Unterschied machen. Auch die Tiefe der Küchenzeile sollten Sie individuell planen. Wer zum Beispiel eher klein ist und somit eine niedrigere Arbeitsplatte verbaut, kann durch zusätzliche Tiefe Platz auf der Arbeitsfläche zurückgewinnen. Hier lassen sich entweder Kleingeräte unterbringen oder ein Zubehörkanal integrieren, in welchem sich Küchenutensilien ordentlich und schnell griffbereit verstauen lassen.

Eine Person entsorgt Schneidereste in einen ausziehbaren Mülleimer in einer schwarzen Küche.
Wer die Arbeitsplatte hoch plant, hat mehr Möglichkeiten, den Platz darunter zu nutzen  – etwa für eine tiefe Spüle oder ein ausziehbares Mültrennsystem.
© Blanco

Ergonomie schont den Rücken

Die richtige Höhe der Küchenarbeitsplatte lässt sich mithilfe der Ellenbogenhöhe herausfinden. Dafür sollten Sie sich gerade zur Küchenzeile hinstellen und den Arm im rechten Winkel anwinkeln. Nun messen Sie den Abstand vom Fußboden zu Ihrem Ellenbogen. Wenn Sie von dieser Höhe nun etwa 10 bis 15 Prozent abziehen, haben Sie meist die perfekte Basis-Arbeitshöhe für sich gefunden.

Die ideale Arbeitshöhe in der Küche richtet sich natürlich zum einen nach der Körpergröße, zum anderen aber auch nach der Tätigkeit. Wer etwa Zutaten zum Kochen schneidet, steht meist relativ gerade. Im Spülbereich darf die Arbeitsfläche gerne etwas höher sein, denn so lässt sich eine tiefe Spüle verbauen, in der auch große Töpfe Platz finden. Beim Teig Kneten hingegen bietet sich eine etwas niedrigere Arbeitsplatte an, weil Sie dann mehr Kraft aufwenden können. Auch um alle Töpfe und Pfannen beim Kochen besonders gut im Blick zu haben, kann sich eine niedrigere Höhe des Kochfelds als hilfreich erweisen.

Es bietet sich also an, die verschiedenen Küchenbereiche den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Auch die Platzierung der Einbaugeräte wie Kochfeld, Backofen oder Spülmaschine sollte dabei wohl durchdacht werden. Immer beliebter wird es, Geräte in in Griffhöhe zu platzieren, um sich das belastende Bücken zu ersparen. Auch die Nutzung von Teleskopauszügen, beispielsweise bei Küchenschränken oder dem Backofen,  ist aus diesem Grund in immer mehr Küchen zu finden.

Nahaufnahme von zwei Arbeitsplatten in der Küche mit unterschiedlicher Höhe
Nie wieder Rückenschmerzen: Eine ergonomische Küche variiert bei der Höhe der Arbeitsplatte.
© Leicht

Mit mehreren Ebenen spielen

Da meist mehrere Personen eine Küche benutzen, empfiehlt es sich, die Küchenhöhe an der Körpergröße der Person auszurichten, welche den Raum am häufigsten benutzt. Bestehen starke Größenunterschiede, können Sie bei der Küchenplanung allerdings auch andere Lösungen in Betracht ziehen: Einige Hersteller etwa bieten höhenverstellbare Küchen an. Oder: Planen Sie mehrere Ebenen für die unterschiedlichen Küchenzonen, sodass alle einen Ort haben, an dem sie bequem arbeiten können.

Wer die eigene Küchenzeile besonders ergonomisch gestalten möchte, sollte darin grundsätzlich mehrere Arbeitshöhen integrieren. Verfügt die Küche über ausreichend Platz, können Sie auch über die Einrichtung einer Sitzecke nachdenken. Mit einer solchen Essplatzlösung schaffen Sie nicht nur eine gemütliche Frühstücksecke, sondern können die Küchenarbeiten auch mal in eine sitzende Position verlagern und damit den Rücken entlasten.

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