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Bibliotheken sind Orte der Ruhe, der Entspannung, des Sich-Treffens. Was für den öffentlichen Raum gilt, kann auch zu Hause funktionieren, wenn man ein paar Kniffe bei der Planung beachtet. Wir beleuchten die sechs wichtigsten Punkte, die dabei helfen, in aller Ruhe in die eigene Papier-Parallelwelt abzutauchen.
Planung der eigenen Bibliothek
Die gute Nachricht vorweg: Ein Buch ist per se schon ein Spitzen-Einrichtungsgegenstand. Nichts gegen E-Books oder Netflix-Serien, doch in Sachen Atmosphäre können Bücher mehr. Wer seine literarischen Schätze bündeln und in Szene setzen will, muss sich zwei Fragen stellen: Wie viel Platz in Metern brauchen sie, und wo soll dieser Platz sein? In den meisten Fällen sieht es besser aus, eine ganze Wand mit Regalen zu füllen, anstatt hier und da ein Bord aufzuhängen. Raum-Eigenheiten wie Nischen oder Winkel bieten sich für maßgeschneiderte Einbaulösungen an. Wichtig: auf verstellbare Regalböden achten, so bleibt der Stauraum flexibel.

Das richtige System
Viele Hersteller wie Musterring oder Hülsta bieten Modulsysteme an, die sich individuell konfigurieren und erweitern lassen. Frei tragende Regale mit unsichtbarer Wandbefestigung wirken leicht und wie ein Bestandteil der Architektur. Auf dem Boden aufbauende Modelle eignen sich für nicht tragende Wände oder als Raumteiler. Optisch in der Mitte liegen zwischen Boden und Decke verspannte Regale; schienengeführte Module, die sich hintereinanderschieben lassen (etwa "Rima" von Raumplus), schaffen Platz auf wenig Raum.
Materialien für die Bibliothek zu Hause
Massivholz, Holzwerkstoffplatten, Kunststoff, Metall: Die Auswahl ist groß, bei der Entscheidung für ein Material kommt es vor allem darauf an, wie viel das Regal tragen wird und ob es sich diskret in den Raum einfügen oder als Präsentationsfläche herausstechen soll. Regale, die in der Farbe der Wand gestrichen sind, fallen kaum auf und eignen sich gut auch für kleine Räume. Massivholzböden "rahmen" die Bücher elegant ein, und wer seine Bibliothek wie ein Kunstwerk inszenieren möchte, wählt ein farbig lackiertes Modulsystem (zum Beispiel von Cubit). Am elegantesten wirkt es, wenn Befestigungselemente wie Schrauben oder Metallträger möglichst unauffällig sind.

Gewicht
Wer Bücher liebt, hat viele davon. Bei einem wandmontierten Regal sollte man unbedingt vorher die baulichen Voraussetzungen prüfen lassen. Handelt es sich um eine tragende Wand? Und falls ja, wie viel Last hält das Möbel aus? Abgesehen davon gibt es einige Kniffe, um möglichst viel Literatur unterzubringen – das Regal oder die Böden bis unter die Decke zu planen ist der effektivste, der Raum wird so gleichzeitig optisch gestreckt. Die Bücher in zwei Reihen hintereinander zu stellen ist eine weitere Idee, hier muss das Regal-Material entsprechend gewählt sein, um der Last standhalten zu können. Und: Die Fläche sollte natürlich großzügig bemessen sein, damit Platz für Wachstum bleibt.
Präsentation und Ordnung
Es ist wie verhext: Bücherregale ziehen andere Gegenstände wie Becher, Zettel und Figuren aus dem Überraschungsei magisch an. Damit eine Bibliothek auch danach aussieht, sollte sie aber überwiegend eines enthalten: Bücher! Für ein harmonisches Erscheinungsbild hilft es, einige Fächer für Deko-Objekte zu reservieren oder ein paar geschlossene Flächen für Krimskrams einzuplanen. Die Bücher selbst kann man stapeln (schick, aber unpraktisch) oder stellen. Schwere und große Wälzer kommen dabei auf die untersten Borde.

Die perfekte Beleuchtung für die Bibliothek
Für die perfekte Bibliothek braucht es zwei Arten von Beleuchtung: Indirektes, diffuses Licht (zum Beispiel von in die Regale eingelassenen LED-Streifen), das Bücher effektvoll in Szene setzt und gleichzeitig eine angenehme Raumatmosphäre erzeugt. Da es zum Lesen allerdings nicht ausreicht, ist außerdem gerichtetes Licht wichtig, das genau dort für Helligkeit sorgt, wo man es braucht: auf dem Buch. Idealerweise kommt es von der Seite, um spiegelnde Reflexe zu vermeiden, die perfekte Leseleuchte hat darum einen flexiblen Arm oder Kopf.
Text: Maja Groninger
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