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Egal, ob minimalistischer Scandi Chic, gemütlicher Boho-Look oder moderner Industrial-Stil – eine Wohngemeinschaft mit Zimmerpflanzen ist immer eine gute Idee: Mit ihren dekorativen, grünen Blättern heben sie unsere Stimmung, reinigen die Zimmerluft, beeinflussen die Raumakustik – und hauchen den eigenen vier Wänden ganz nebenbei mehr Lebendigkeit ein. Durch ihre anmutige Erscheinung können gerade Zimmerbäume die Atmosphäre eines Raumes ungemein verändern. Wir verraten Ihnen, wie Sie die kleinen Riesen am besten in Szene setzen.
Zimmerbäume als Gestaltungselement in Räumen
Bei Zimmerbäumen gilt ganz klar: Weniger ist mehr. Setzen Sie lieber auf eine imposante Solitärpflanze anstatt einen ganzen Dschungel im Wohnzimmer aufzustellen. Nur so hat Ihr Baum genügend Platz, um seine volle Wirkung zu entfalten und eine grandiose Atmosphäre zu schaffen. Dank seines starken Stammes und seiner großen Blätter kann er als naturnaher Raumtrenner fungieren und so beispielsweise die Trennung zwischen Wohn- und Esszimmer subtil markieren.
Clever platziert eröffnen Zimmerbäume neue Perspektiven im Raum, etwa indem sie etwas erhöht aufgestellt werden: Das Grün wirkt dadurch umso imposanter und lässt den Platz darunter luftiger wirken. Tipp: Ein Zimmerbaum mit ausladender Krone und dichtem Blattwerk passt ideal auf einen stabilen Hocker hinter das Sofa oder eine Sitzecke – und sorgt so für eine lauschige Ruhe-Oase.
Um einen Zimmerbaum optimal in den Einrichtungsstil Ihrer Wohnung zu integrieren, bieten sich dekorative Kübel und Töpfe in ergänzenden Materialien und Formen an. Die Auswahl ist hierbei riesig – von schlank und bunt bis hin zum skulpturalen Look in Naturfarben ist alles möglich. Tipp: Achten Sie beim Arrangieren Ihres Baumes sowohl auf die Wuchshöhe als auch auf die Gefäßform und eine stabile Standfläche.
Der optimale Standort für einen Zimmerbaum
Damit Ihr Zimmerbaum in der Wohnung optimal wachsen kann, ist der richtige Standort entscheidend und sollte den natürlichen Bedürfnissen der Pflanze entsprechen. Die meisten Bäume bevorzugen einen hellen und lichtdurchfluteten Platz, manche möchten ein paar Stunden direkte Sonneneinstrahlung täglich. Ein Wintergarten bietet oft die besten Lichtverhältnisse, aber auch ein großzügiges Wohn- oder Schlafzimmer, eine Galerie oder eine Wohnung mit Loft-Charakter kommen hierfür infrage. Wichtig: Je weiter der Zimmerbaum von einem Fenster entfernt steht, desto stärker sinkt die mögliche Lichtausbeute. Schon bei einem Meter Entfernung kommen nur noch 20 Prozent des Lichtes bei der Zimmerpflanze an, bei zwei Metern sind es sogar nur noch 10 Prozent. Dasselbe gilt, wenn der Baum von einer Gardine oder ähnlichem verdeckt wird.
Neben ausreichend Licht ist natürlich auch genügend Platz unabdingbar für ein ideales Baumwachstum. Es ist sinnvoll, schon vor dem Einzug eines Zimmerbaumes seine ungefähre Endgröße im Kopf zu behalten und den Standort entsprechend auszuwählen. Idealerweise kann er in den kommenden Jahren problemlos wachsen, ohne an Möbel oder Wände zu stoßen.
Ein weiterer wichtiger Standortfaktor ist die Zimmertemperatur. Sie sollte sich an den heimischen Temperaturen des Zimmerbaumes orientieren und kann je nach Pflanzen-Art sehr unterschiedlich ausfallen. Während die Polyscias am ehesten in ungeheizten, schattigen Zimmern gedeiht, mag es die Glückskastanie durchgängig zwischen 18 und 25 Grad temperiert. Andere Zimmerbäume wiederum lieben eine höhere Luftfeuchtigkeit wie etwa in Badezimmern.
Zimmerbäume bis 150 cm Wuchshöhe
Elefantenfuß (Beaucarnea recurvata)
Bei diesem Wüstenkind handelt es sich um einen sukkulenten Baum, der erhebliche Mengen an Wasser in seinem Stamm speichern kann. Sein prägnanter, aufrechter Stamm und die länglichen Austriebe, die aus der Krone des Elefantenfußes sprießen, verleihen ihm einen äußerst dekorativen Charakter. Der mexikanische Baum erreicht eine Höhe von maximal 150 cm und liebt einen sonnigen Standort mit mindestens fünf Stunden Licht pro Tag. Sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit und konstante Temperaturen um die 20 Grad. Im Winter kann der Elefantenfuß auch mal etwas kühler stehen, vermeiden Sie jedoch Zugluft.

Polyscias (Fiederaralie)
Sie suchen nach einem außergewöhnlichen Zimmerbaum mit schöner Baumsilhouette, der noch ein echter Geheimtipp unter den Zimmerpflanzen ist? Dann ist die Fiederaralie, auch Polyscias genannt, erste Wahl. Sie ist eine der wenigen Pflanzen, die schattige Standorte bevorzugt. Durch ihren kompakten, geraden Wuchs bis zu maximal 130 cm eignet sie sich auch für kleinere Räume. Je nach Sorte können ihre Blätter rund oder herzförmig, grün, gelb oder weiß sein. Eigentlich trägt die Polyscias auch Blüten, doch in Zimmerkultur kommen diese nur selten zum Vorschein.

Zimmerbäume über 150 cm Wuchshöhe
Glückskastanie (Pachira aquatica)
Besonders hübsch und pflegeleicht zugleich ist die sogenannte Glückskastanie (Pachira aquatica), deren Stämme dekorativ miteinander verflochten sind. Ihre grünen Blätter bilden eine kugelförmige Krone und ähneln einer Hand mit fünf Fingern, weshalb sie in Asien als Glücksbringer gilt und auch "Geldbaum" genannt wird. Die Glückskastanie bevorzugt eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit und eine ganzjährige Temperatur zwischen 18 und 25 Grad. Im Winter kann sie auch mal etwas kühler stehen. Direkte Sonne sollte gemieden werden. Als Zimmerbaum kann die Glückskastanie eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen.

Drachenbaum (Dracaena)
Dieser palmenähnliche Zimmerbaum ist ein echter Klassiker und mit seiner tropischen Ausstrahlung gern gesehener Gast in Wohnzimmer, Büro & Co. Dank seiner luftreinigenden Eigenschaften und seinem pflegeleichten Gemüt qualifiziert sich der Drachenbaum (Dracaena) auch für Einsteiger:innen als ideale Zimmerpflanze. Bei guter Pflege erreicht dieser Baum eine Wuchshöhe von bis zu 2,5 Metern. An einem hellen bis halbschattigen Standort bei konstanten Temperaturen von 15 bis 20 Grad kommt der Drachenbaum voll auf seine Kosten.

Birkenfeige (Ficus benjamina)
Ein beliebter Zimmerbaum aus der Gattung Ficus ist die sogenannte Birkenfeige (Ficus benjamina). Sie hat luftreinigende Eigenschaften und ist in unterschiedlichen Blattgrößen und Farben erhältlich. Da die Birkenfeige ursprünglich aus subtropischen und tropischen Gebieten stammt, mag sie einen hellen Standort mit direktem Sonnenlicht am Morgen. In Zimmerkultur wächst sie bis 500 cm, kann aber bei guten Bedingungen auch deutlich höher ausfallen – entsprechendes Platzangebot vorausgesetzt.

Gummibaum (Ficus elastica)
Auch der Gummibaum zählt zur Gattung Ficus und hat bereits den ein oder anderen Hype hinter sich. Dank ihres pflegeleichten Charakters feiert diese Zimmerpflanze seit einigen Jahren ihr Revival und ist mit ihren großen, ledrigen Blättern der optimale Luftreiniger für jede Wohnung. Mit einer Höhe von bis zu 300 cm ist diese Pflanze ein imposanter Zimmerbaum, dessen dekorative Blätter von Hell- über Dunkelgrün bis hin zu beige gesprenkelt und rosa reichen können. Mit einem hellen bis halbschattigen Standort und Temperaturen ab 18 Grad kommt der Gummibaum am besten zurecht. Tipp: Die großen Blätter sind optimale Staubfänger. Damit die Lichtaufnahme nicht gefährdet wird, sollten Sie sie regelmäßige abstauben oder abbrausen.

Geigenfeige (Ficus Lyrata)
Mit ihrem raumeinnehmenden Wesen und einer Höhe von bis zu vier Metern ist die Geigenfeige der größte Vertreter der Ficus-Gattung. Durch ihre großen, malerischen Blätter ist sie zudem ein besonders schöner Zimmerbaum. Der ideale Standort sollte hell und warm sein – je wärmer, desto besser. Vermeiden Sie Zugluft und pralle Sonne. Auch einen Standortwechsel sollten Sie bei dieser Pflanze möglichst vermeiden.

Balsamapfel (Clusia major, früher Clusia rosea)
Name und Aussehen täuschen – wir haben es hier weder mit einem Obstbaum noch mit einem Ficus-Vertreter zu tun. Stattdessen handelt es sich bei dieser Pflanze um eine hochwachsende Sukkulente, die über drei Meter groß werden kann. Bei normaler Zimmertemperatur und mäßigen Wassergaben gedeiht sie prächtig. Mit etwas Glück trägt sie im Sommer Blüten, die angenehm nach Vanille riechen.

Zimmerbäume: die richtige Pflege
- Achten Sie auf eine kontinuierliche, ausreichende Wassergabe und vermeiden Sie Staunässe. Tipp: Gießen Sie erst dann wieder, wenn die Topferde an der Oberfläche angetrocknet ist.
- Von Anfang April bis Ende September freuen sich Ihre Pflanzen über eine regelmäßige Zugabe von Dünger.
- Pflanzen mit großen Blättern sollten ab und zu mit einem weichen Tuch abgestaubt werden, Zimmerpflanzen mit feinem Laub brausen Sie mit handwarmem Wasser vorsichtig ab.
- Regelmäßig umtopfen, damit die Wurzelballen genügend Platz haben.
