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Vorteile einer Mischkultur mit Kräutergarten
Genau wie im Gemüsebeet ist Vielfalt auch im Kräutergarten gern gesehen – vorausgesetzt, Sie hinterlassen die Planung der Beete nicht dem Zufall. In einer idealen Mischkultur unterstützen sich die Kräuter beim Wachsen und können sich sogar gegenseitig vor Schädlingen und Krankheiten schützen. Hier spricht man auch von einer "guten Nachbarschaft". Eine Mischkultur ist noch dazu besonders platzsparend, da die Pflanzen enger zusammenstehen und die vorhandene Fläche so noch besser genutzt werden kann.
Und eine Mischkultur hat weitere Vorteile: Die Qualität der Ernte steigt und die Kräuter schmecken noch besser und aromatischer. Außerdem ist weniger Dünger nötig, da durch das dichte Netz an unterschiedlichen Pflanzenwurzeln nicht so viele Nährstoffe verloren gehen. Und: Eine Mischkultur erhöht die Artenvielfalt und verbessert durch die erhöhte Diversität die Bodenaktivität.
Setzen Sie die falschen Kräuter im Garten oder auf dem Balkon zusammen, tritt allerdings genau das Gegenteil ein: Die Pflanzen hemmen sich gegenseitig beim Wachstum oder unterdrücken sich sogar vollständig. Das hängt unter anderem mit den Standortansprüchen, aber auch den Inhaltsstoffen der einzelnen Kräuter zusammen.
Worauf Sie beim Kombinieren von Kräutern achten sollten
Nicht alle Kräuter gedeihen unter den gleichen Bedingungen. DamitIhre Kräuter erfolgreich wachsen, sollten Sie sie mit anderen Kräuterarten zu kombinieren, die ähnliche Vorlieben hinsichtlich des Standorts, des Bodens, des Nährstoffbedarfs und des Platzes haben.
- Standort: Stellen Sie sicher, dass Sie Kräuter mit ähnlichen Standortvorlieben zusammensetzen. Das ist wichtig, damit die Pflanzen ausreichend Sonnenlicht erhalten und sich nicht gegenseitig am Wachsen hindern. Einige Kräuter, besonders Sorten aus dem mediterranen Raum, bevorzugen einen sonnigen und trockenen Standort (z.B. Thymian), während andere besser im Halbschatten und bei höherer Feuchtigkeit gedeihen (z.B. Schnittlauch). Tipp: Wenn Sie Kräuterarten mit unterschiedlichen Anforderungen an einem Standort anpflanzen möchten, ist eine Kräuterspirale eine schöne Idee. Durch die unterschiedlichen Zonen können Sie von trockenliebenden Pflanzen wie Ysop bis zu Wasserpflanzen wie Brunnenkresse nahezu alles pflanzen.
- Boden: Auch die Bodenbeschaffenheit hat große Auswirkungen auf ein erfolgreiches Wachstum der Kräuterpflanzen. Einige Kräuter (z.B. Sauerampfer) bevorzugen einen sauren Boden, während andere (z.B. Salbei) auf einem basischen Boden gut wachsen. Und auch die Feuchtigkeit des Untergrunds ist bei jedem Kraut unterschiedlich: Einige mögen trockene und sandige Böden (z.B. Rosmarin), andere tendieren zu feuchten, kühlen Untergründen (z.B. Bärlauch).

- Nährstoffe: Die verschiedenen Kräutersorten haben auch unterschiedliche Ansprüche an die Nährstoffversorgung. Besonders mehrjährige Pflanzen benötigen immer wieder eine Nährstoffzufuhr in Form von Dünger (z.B. Borretsch). Um sicherzugehen, dass Sie die Kräuter mit ausreichend Nährstoffen versorgen können, empfiehlt es sich, Pflanzen mit ähnlichen Anforderungen zusammen in ein Beet zu setzen.
- Platz: Auch beim Platzbedarf unterscheiden sich Kräuter voneinander. Während einige Kräuter groß und breit wachsen (z.B. Minze), bleiben andere klein und kompakt (z.B. Gartenkresse). Idealerweise engen sich Kräuter in einem Beet nicht ein – weder über noch unter der Erde. Besonders die Wurzeln benötigen ausreichend Platz, um an Wasser und Nährstoffe ranzukommen. Tipp: Einige Kräuter, z.B. Lavendel oder Liebstöckel, sind prinzipiell gute Beetnachbarn, benötigen aber sehr viel Platz. Wenn Sie dennoch mit ihnen eine Mischkultur planen, achten Sie darauf, den Kräutern genügend Platz im Beet einzuräumen.
- Nützlinge und Schädlinge: Einige Kräuter können gemeinsam eine ideale Abwehr gegen Schädlinge wie weiße Fliegen, Blattläuse oder auch Pilzkrankheiten bilden. Das liegt an den enthaltenen Inhaltsstoffen, die über die Luft und Wurzeln an Nachbarpflanzen weitergegeben werden. Die Duftstoffe sind allerdings nicht nur hilfreich gegen Schädlinge, sondern können auch Nützlinge anziehen. Eine Win-Win-Situation also für Insekten und Menschen.
- Einjährige oder mehrjährige Pflanzen: Für eine erfolgreiche Kräuterernte gilt als Faustregel: einjährige und mehrjährige Pflanzen lieber getrennt voneinander pflanzen. Das lässt sich gerade in kleinen Gärten oder Hochbeeten nicht immer vermeiden, sollte nach Möglichkeit aber befolgt werden.

Die besten Kombinationen für die Kräuter-Mischkultur
Um die Kräuter richtig zu kombinieren, ist es wichtig, die Bedürfnisse der einzelnen Pflanzen zu kennen was etwa Standort, Platzumfang oder Boden angeht. Hier sind einige der besten Kräuter-Kombinationen:

- Basilikum und Petersilie: Diese beiden Küchenklassiker ergänzen sich gut und können zusammen in einem Kräuterbeet oder Topf gepflanzt werden. Beide bevorzugen einen feuchten, aber gut drainierten Boden.
- Rosmarin und Salbei: Diese beiden Kräuter bevorzugen einen sonnigen Standort und trockenen Boden. Zusammen sind sie außerdem eine gute Wahl, um Schädlinge abzuwehren, beispielsweise Blattläuse.
- Schnittlauch und Kerbel: Auch Schnittlauch und Kerbel sind zwei Kräuter, die gut zusammenpassen. Sie haben ähnliche Anforderungen an Wasser und Boden. Sie können sie gemeinsam in einem Topf oder Beet mit lockerer, nährstoffreicher Erde anlegen.
- Thymian und Estragon: Thymian und Estragon sind beides trockenheitsresistente Kräuter, die Sie problemlos nebeneinander in einem sonnigen Beet oder Topf pflanzen können.
- Pfefferminze und Zitronenmelisse: Die erfrischenden Kräuter kommen nicht nur in der Küche, sondern auch im Beet gut miteinander aus. Beide bevorzugen feuchte Standorte im Halbschatten.
- Oregano und Bohnenkraut: Oregano und Bohnenkraut ergänzen sich als Beetnachbarn sehr gut. Beide bevorzugen einen trockenen Standort in der Sonne und können so ideal nebeneinander gepflanzt werden. Noch dazu soll Bohnenkraut seine Nachbarn vor lästigen Blattläusen schützen.

- Dill und Kamille: Dill und Kamille ergänzen sich gut, da sie beide nährstoffreiche, leicht sandige Böden bevorzugen und keine Staunässe vertragen. Außerdem kann Kamille das Wachstum von Dill fördern.
- Currykraut und Bohnenkraut: Die beiden mediterranen Gewürzkräuter sind sonnenliebend und bevorzugen trockene Böden. Das macht sie zu idealen Beetnachbarn.
- Borretsch und Kerbel: Diese einjährigen Kräuter vertragen sich bestens im Beet. Das liegt auch daran, dass sie beide einen feuchten, lockeren Gartenboden bevorzugen und im Halbschatten wachsen.
- Waldmeister und Bärlauch: Diese beiden Kräuterarten wachsen vornehmlich im Wald und mögen daher einen schattigen Standort. Ein lockerer und humoser Boden zwischen Bäumen und Sträuchern ist ein geeigneter Pflanzplatz für die heimischen Wildkräuter.
Kräuter, die sich nicht vertragen
Es gibt auch Kräuter, die sich gegenseitig schaden können. Dazu gehören zum Beispiel:
- Pfefferminze und Petersilie: Pfefferminze ist bekannt dafür, dass sie sich schnell ausbreitet und andere Pflanzen erstickt. Petersilie hingegen ist weniger dominant und kann unter der Ausbreitung von Minze leiden.
- Dill und Koriander: Dill und Koriander sollten Sie nicht nebeneinander pflanzen. Dill produziert ein ätherisches Öl, welches das Wachstum anderer Pflanzen im Umfeld hemmen kann. Koriander reagiert besonders empfindlich auf Dillöl.
- Dill und Gartenkresse: Auch mit Gartenkresse verträgt sich Dill nicht gut. Durch seine Kurzlebigkeit kombinieren Sie Kresse am besten mit langsam wachsenden Pflanzen. Dill hingegen keimt und wächst besonders schnell und kann Gartenkresse daher zügig zur Konkurrenz werden.
- Basilikum und Zitronenmelisse: So verträglich Melisse anderen Pflanzen gegenüber ist und sogar ihr Wachstum fördert – Basilikum sollten Sie nicht in die Nähe des Krauts setzen. Melisse wuchert nämlich stark und kann das einjährige Basilikum schnell verdrängen. Noch dazu benötigt Melisse mehr Sonnenlicht als Basilikum.

- Majoran und Estragon: Auch diese beiden Kräuter sollten Sie nicht nebeneinander pflanzen, da sie sich in ihrem Wachstum gegenseitig behindern können. Außerdem haben sie verschiedene Bodenanforderungen: Majoran bevorzugt einen trockenen Boden, während Estragon feuchteren Boden benötigt.
- Liebstöckel und Lorbeere: Liebstöckel braucht sehr viel Platz und ist bekannt dafür, andere Pflanzen zu verdrängen. Außerdem wird von dem Doldenblütler als Pflanznachbar von Beerensträuchern wie der Lorbeere abgeraten, da diese das starke Aroma des Krautes annehmen können.
- Kümmel und Fenchel: Obwohl sie in Form von Kräutertees eine beliebte Naturarznei gegen Magen- und Darmbeschwerde darstellen: Die beiden Doldenblütler vertragen sich im Beet nicht und sollten daher mit einem Abstand von mindestens 40 cm gepflanzt werden.
Diese Kräuter sollten Sie alleinstehend pflanzen
Es gibt auch Kräuter, die allgemein keine guten Nachbarn im Beet abgeben – etwa, weil sie stark wuchern oder sich generell negativ auf andere Kräuter auswirken. Dazu gehören:
- Lavendel
- Wermut
- Engelwurz
- Liebstöckel
- Kurkuma
- Lorbeere
- Zitronengras
- Pfefferminze

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