Rosen vermehren – so klappt’s!

Beetrose ‘Pomponella‘
© Schöner Wohnen / Vanessa Schmitt
Rosen lassen sich auf unterschiedliche Art und Weise vermehren: Veredelung, über Stecklinge, Steckhölzer oder Aussaat. Wir erklären, wie's genau geht!

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Die Pflanzengattung der Rose ist durch Kreuzung vieler verschiedener Arten zu einer riesigen Gruppe angewachsen, die in Verwendungsmöglichkeit und Wuchshöhe stark variiert. Unterschieden wird zwischen Edelrosen, Historischen Rosen, Wildrosen, Beetrosen, Kleinstrauch-Rosen, Strauchrosen, Kletterrosen, Stammrosen, Ramblerrosen, Duftrosen, Zwergrosen oder Bodendeckerrosen. Weitere Unterscheidungsmerkmale bei der Rose sind ihre Blütenfarbe, die Blütenblattanzahl und natürlich der Duft.

Es gibt gefüllte und ungefüllte Rosen, wobei letztere zu bevorzugen sind, möchte man einen insektenfreundlichen Garten oder Balkon anlegen. Auch Rosen sind Bienenweiden und stellen ein gutes Pollenangebot für die Bienen dar.

Für welche Rose Sie sich entscheiden, hängt ganz von Ihren Vorlieben und der Einsatzabsicht ab. Als Sichtschutz in Verbindung mit einer Pergola oder auch einem abgestorbenen Baum sind beispielsweise hochwachsende Rambler- und Kletterrosen die richtige Wahl, wobei Ramblerrosen die biegsameren Triebe hervorbringen. Einen Streifen neben der Auffahrt können zum Beispiel Beetrosen sehr elegant einsäumen. In Blumenkübeln machen hingegen Stammrosen eine gute Figur. Als Schnittrosen für die Vasen eignen sich besonders gut Edelrosen, auch Teehybriden genannt.

Rosen vermehren durch Veredelung

Nicht nur Wildrosen, auch gezüchtete Rosen lassen sich vermehren. Dafür gibt es verschiedene Methoden. Die Veredlung (Okulation) ist eine davon, die zuverlässig funktioniert, jedoch eher etwas für Profis ist. Zunächst muss man wissen, dass Hybridsorten sich nicht durch gewöhnliche Aussaat vermehren lassen, da sie durch Kreuzung verschiedener Arten entstanden sind. Ihre Nachkommen wären eine bunte Mischung aus den ursprünglichen Arten. Um exakt die gleiche Rosensorte wieder zu erhalten, wird die entsprechende Rose über Veredlung vermehrt. Die Veredlung findet in den Sommermonaten statt. Das bedeutet, dass eine Wildrose, meist eine Rosa canina var. inermis (Hundsrose), als sogenannte Unterlage ein Jahr vorher ausgesät wird. Im darauffolgenden Jahr wird ihr Triebholz mit einem sogenannten Okuliermesser eingeritzt und eine Triebknopse (Auge) der gezüchteten Rose zwischen die Rinde geschoben und fixiert. Aus diesem Auge wächst dann die Rosensorte. Austreibende Wildtriebe müssen im Laufe der Vegetationszeit eingekürzt werden.

Kartoffelrose Rose veredeln
Aus dem verdickten Blütenboden bildet sich die Frucht der Kartoffelrose: die Hagebutte.
© SCHÖNER WOHNEN/ Vanessa Schmitt

Rosen über Stecklinge vermehren

Im Juli und August ist der richtige Zeitpunkt, um Rosen über Stecklinge zu vermehren.

  • Zur Vermehrung mit Stecklingen benötigen Sie Rosentriebe, die ein Jahr alt, sind also im Vorjahr mit dem Wachstum begonnen haben. Diese sollten bereits verholzt sein.
  • Der Steckling benötigt eine Länge von 15 bis 20 cm.
  • Entfernen Sie das oberste Blatt beziehungsweise die Blüte. Lassen Sie im oberen Abschnitt des Stecklings ca. drei bis fünf Blätter stehen, den Rest streifen Sie ab.
  • Zur besseren Bewurzelung können Sie Bewurzelungspulver verwenden.
  • Stecken Sie die Stecklinge bis unterhalb des Blattansatzes in humose Erde.
  • Der Standort sollte halbschattig bis schattig sein, um die Verdunstung über die Blätter gering zu halten.
  • Um ein Mikroklima für die Stecklinge herzustellen, ziehen Sie einen Folientunnel über die Rosenstecklinge. Er muss, je nach Temperatur, ein Mal täglich gelüftet werden, damit kein Schimmel entsteht.
  • Im darauffolgenden Frühjahr sollten sich spätestens neue Blätter gebildet haben.
  • Im Herbst können die neuen Rosenpflänzchen umgepflanzt werden.

Rosen durch Steckhölzer vermehren

  • Der Spätherbst ist der ideale Zeitpunkt, um Rosen durch Steckhölzer zu vermehren.
  • Schneiden Sie etwa 20 Zentimeter lange, verholzte Triebe von der Pflanze ab und entfernen Sie sämtliche Blätter. Schneiden Sie die Basis schräg unterhalb eines Auges ab.
  • Geben Sie etwas Sand zur Erde dazu und arbeiten Sie ihn gut mit der Gartenkralle ein, so wird das Wurzelwachstum gefördert.
  • Stecken Sie die Hölzer in einem Abstand von 20 Zentimetern bis auf die Spitze direkt dort in die Erde, wo sie in Ruhe Wurzeln und Triebe entwickeln können.
  • Regelmäßig gießen (düngen brauchen Sie nicht).
  • Ein mit Vlies bedecktes Gestänge dient als Schutz vor Frost im ersten Winter.
Stockrose (Alcea rosea) Blüte
Stockrosen wachsen bis zu zwei Meter hoch und benötigen dementsprechend einen Windschutz.
© Colourbox

Stockrose vermehren: So säen Sie Stockrosen aus

Im zeitigen Frühjahr ab März können Sie mit der Voraussaat der Stockrosensamen beginnen. Das bedeutet, dass Sie in einem geschützten Frühbeet, im Gewächshaus oder auf der Fensterbank die Samen vorziehen. Zwischen Mai bis Juni können Sie die Samen auch direkt ins Freiland säen:

  • Lockern Sie zunächst im Beet den Boden auf und entfernen Sie etwaige Konkurrenzpflanzen.
  • Wässern Sie die Erde gut.
  • Öffnen Sie die Samenkapsel Ihrer Stockrosen und holen Sie die flachen Samenscheiben heraus.
  • Säen Sie die Samen aus, sodass sie nicht übereinander liegen.
  • Drücken Sie anschließend die Samen an und streuen Sie noch mal eine 1 cm hohe Schicht Erde darüber.
  • Nach ca. 10 Tagen erscheinen die ersten Keimlinge.

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