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Astilbe, Prachtspiere

Astilbe mit Blüten in Rosa
© Adobe Stock / kazakovmaksim

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Mit einer Astilbe – auch Prachtspiere genannt – bringen Sie üppige Blütenrispen und Farbe in schattige Gartenecken! Außerdem benötigt die aus China und Nordamerika stammende Staude kaum Pflege. So wundert es auch nicht, dass Gartenbesitzer schon seit dem 19. Jahrhundert zu der Pflanze greifen, um Beete mit ihren prächtigen, federartigen Blüten in den Farben Weiß, Gelb, Rosa oder sogar Dunkelrot zu verschönern. Eineinhalb Meter Höhe erreichen dabei einzelne Sorten. Mit der Zeit wurde die Blühpflanze so zu einem beliebten Element in vielen Gärten – egal, ob modern oder als Bauerngarten gestaltet. 35 Arten sind derzeit bekannt, die alle auch noch nektarreiche Insektenweiden sind. Nicht nur Gärtner haben daher Freude an der Astilbe, sondern auch Schmetterlinge, Hummeln und Bienen.

Astilben: Sorten und Eigenschaften

Je nach Garten und Zweck können Sie aus einer Vielzahl an Astilben wählen. Einige wachsen gerade einmal knöchelhoch – sogenannte Zwerg-Astilben - während andere mit üppigen und langen Blütenrispen im Beet protzen. Da die Blütezeit der Astilbe in den Monaten Juli bis September liegt, lässt sie sich gut mit frühblühenden Stauden kombinieren. So haben Sie dauerhafte Blütenpracht im Garten.

  • Astilbe 'Brautschleier' (Astilbe x arendsii 'Brautschleier'): beliebt dank ihrer schneeweißen Blüten, die sich mit der Zeit zu einem Cremeweiß hin verfärben. Wuchshöhe: ca. 70 cm.
  • Astilbe 'Purpurlanze' (Astilbe chinensis var. taquetii 'Purpurlanze'): bildet intensiv leuchtende Blüten in Purpur. Eignet sich gut als Schnittblume. Wuchshöhe: ca. 100 cm.
  • Chinesische Astilbe (Astilbe chinensis): niedrig wachsende Art mit rosa Blüten. Wuchshöhe: 50-60 cm.
  • Garten-Astilbe (Astilbe x arendsii): verbreitete Züchtung. Arendsii-Hybriden begeistern mit weißen bis rosa-roten Blüten. Wuchshöhe: ca. 100 cm.
  • Hohe Astilbe (Astilbe chinensis var. davidii): größte Astilbe mit weißen bis rosa Blüten. Wuchshöhe: ca. 150 cm.
  • Japanische Prachtspiere (Astilbe japonica): Waldstaude, die gut auf sehr feuchten Böden wie Teichrändern wächst. Blütenstände in Weiß bis Violett. Wuchshöhe: ca. 50 cm.
  • Teppich- und Zwergastilbe (Astilbe chinensis var. Pumila): bildet dichten Bodenbewuchs mit zarten Blüten in Rot. Wuchshöhe: 20-30 cm.
  • Thunbergii-Hybride 'Straußenfeder' (Astilbe thunbergii 'Straußenfeder'): starkwüchsige Zuchtform mit überhängenden Rispen in Purpur bis Pink. Wuchshöhe: 80-100 cm.

Astilbe: Standort

In ihrer amerikanischen und chinesischen Heimat wachsen Prachtspieren in lichten Wäldern und an Waldrändern. Das erklärt auch ihre gute Schattenverträglichkeit. Aus diesem Grund sollten Sie auch im Garten die Prachtspiere möglichst unter lichte Laubbäume, an Gehölzrändern oder in ein schattiges Beet setzen. Auch an halbschattigen Standorten wächst sie gut. Pralle Mittagssonne sollten Astilben an solch einem Platz jedoch nicht erhalten.

Da Astilben außerdem feuchten, humusreichen Boden bevorzugen, ist auch das Ufer eines Gartenteichs oder eines Bachlaufs ein geeigneter Standort. Aber hier sollten Sie es wie auch bei anderen Pflanzen nicht zu Staunässe kommen lassen, um pflanzenschädigende Wurzelfäule zu verhindern.

Astilben pflanzen

Haben Sie einen geeigneten Standort im Garten gefunden, geht es ans Einpflanzen der Schattenstaude. Wässern Sie dazu die Pflanze in einem ausreichend großen Gefäß, sodass sich der gesamte Wurzelballen unter der Wasseroberfläche befindet. Steigen keine Luftblasen mehr auf, hat sich die Erde vollgesogen. Parallel dazu können Sie mit dem Pflanzloch beginnen:

  • Heben Sie ein Pflanzloch aus, das eineinhalbmal bis doppelt so groß wie der Wurzelballen ist.
  • Die ausgehobene Erde mischen Sie mit je einer Schaufel Kompost und Hornspänen. Das sorgt für eine gute Startdüngung.
  • Geben Sie nun die Pflanze in das Pflanzloch und füllen Sie es mit dem Erdgemisch auf.
  • Bilden Sie mit der überschüssigen Erde einen Gießring in Form eines kleinen, runden Erdwalls um die Pflanze herum.
  • Anschließend gut angießen, sodass die Erde feucht ist.
  • Tragen Sie außerdem eine mehrere Zentimeter dicke Schicht aus Mulch unter der Pflanze auf. Das schützt den Boden vor zu starker Verdunstung an warmen Tagen.

In ausreichend großen Gefäßen (ab 60 Liter) können Sie die Prachtspiere auch als Topf- und Kübelpflanze ziehen. Achten Sie in diesem Fall aufgrund des geringeren Erdvolumens auf ausreichend Wasser an heißen Sommertagen.

Astilbe: Pflege - so geht's

Neben der steten Wasserversorgung in einem feuchten Boden – die mit der richtigen Standortwahl und einem Einpflanzen im Halbschatten gesichert ist – benötigt die Astilbe bei der Pflege kaum weitere Aufmerksamkeit. Dennoch ist sie im Frühjahr ab April für eine Gabe von Langzeitdünger dankbar, der sie während der Ausbildung der Blüten konstant mit Nährstoffen versorgt. In der freien Natur erfolgt das durch verrottende Laubblätter. Sollten Sie daher im Herbst Ihr Laub im Garten belassen, können Sie auf das Düngen verzichten.

Astilbe chinensis mit purpur Blüten
Astilben blühen in Weiß, Pink oder sogar Tiefrot und Purpur.
© Adobe Stock / ottochka

Schnitt und die Astilbe im Winter

Aber müssen Sie die Astilbe schneiden? Die Antwort darauf ist ein klares Jein, da sie erst im späteren Sommer blüht – teilweise sogar noch im Oktober. So können Sie die vertrockneten, aber immer noch dekorativen Blütenwedel den Winter über stehenlassen, ohne dass sie an Reiz verlieren. Wie bei Pampasgras sehen sie mit Raureif sehr reizvoll aus. Bevor die Astilbe jedoch im Frühjahr wieder austreibt, sollten Sie die abgestorbenen Pflanzenteile spätestens im April ganz abschneiden. So kann die Prachtspiere wieder kraftvoll ins neue Jahr starten.

Auch wenn die Astilbe winterhart ist, benötigen Kübelpflanzungen besondere Aufmerksamkeit. Als Frostschutz sollten Sie die Kübel vor der kalten Jahreszeit mit Noppenfolie umwickeln und die Erdoberfläche mit Nadelbaumzweigen abdecken. Stellen Sie den Topf zusätzlich auf eine Styropor- oder Holzplatte, um ihn auch gegen Bodenfrost zu isolieren.

Teilung: Astilbe vermehren

Mit den Jahren kann es vorkommen, dass die Prachtspiere vom Staudeninnere her verkahlt. Keine Sorge, das ist ein natürlicher Prozess. Mit einer Teilung verjüngen Sie die Pflanze. Gleichzeitig ist sie eine einfache Möglichkeit, um Ihre Astilbe im Herbst und Frühjahr zu vermehren.

  • Graben Sie die Prachtspiere komplett mit ihrem Wurzelwerk (Rhizom) aus.
  • Mit beherzten Spatenstichen lässt sich die Pflanze dann in zwei etwa gleichgroße Teile trennen.
  • Die Einzelstücke sollten mindestens faustgroß sein. Abgestorbene Pflanzenteile dabei entfernen.
  • Danach die beiden Neupflanzen wieder an einem geeigneten Standort einsetzen und angießen.

Zwar lässt sich die Prachtspiere auch ganzjährig aus Samen ziehen. Vorteil der Teilung ist jedoch die notwendige Verjüngung der Pflanze nach einigen Jahren. Außerdem haben die Neupflanzen schon eine gewisse Größe, sodass sie sofort eine Bereicherung am neuen Standort sind.

Ist die Astilbe giftig?

Keine Sorge: Astilben sind nicht giftig! Aus den Blättern mancher Arten lassen sich sogar Tees herstellen. Daher können Sie selbst mit Haustieren oder kleinen Kindern als Mitbewohner die Staude im Garten unbesorgt anpflanzen.

SCHÖNER WOHNEN-Tipp zur Astilbe

Nicht nur im Garten wirkt die Astilbe schön – auch in der Vase machen sich die Blüten der Prachtspiere besonders gut. Dazu die Blütenrispen kurz nach dem Öffnen abschneiden und nach Belieben einzeln oder in einem Sommerstrauß arrangieren. Sie möchten lange Freude an den federartigen Rispen haben? Dann verwandeln Sie diese in Trockensträuße! Einfach kopfüber aufhängen und für zwei bis drei Wochen trocknen lassen. So bekommen sie langhaltenden Blütenschmuck für Ihr Zuhause.

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