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Schöner als mit einer Kletterrose und ihrer sommerlichen Blütenfülle lassen sich Hausfassaden, Sichtschutzwände und sogar Bäume kaum beranken. Da Kletterrosen selbst keinen Halt an den Oberflächen finden, benötigen sie dazu eine Rankhilfe wie ein Rankgitter, Rosenbögen oder eine Pergola. Die ersten Jahre sollten sie an ihnen mit Bastband befestigt sein. Wenn alles überrankt ist, findet die Pflanze aufgrund der Fülle der Verzweigungen selbst Halt. Der Jahreszuwachs der Triebe beträgt je nach Sorte zwischen eineinhalb bis drei Meter.
Apropos Sorten: Die eine Kletterrose gibt es nicht. Schon seit mehr als 150 Jahren sind Kletterrosen bei Züchtern beliebt, was zu einer großen Vielfalt führte. Manche Sorten tragen bis zu zehn Zentimeter große Blüten, andere sind eher kleinblütig, aber dafür mit üppigen Blütendolden gezüchtet. Um eine kräftige und blühfreudige Pflanze in der Vielzahl der Züchtungen zu finden, sind ADR-Rosen stets eine gute Wahl. ADR steht für Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung: Nur wenn sich die Rosenneuheiten für drei Jahre mit ihrer Blüte, Duft, Wuchsform, Winterhärte und Gesundheit in elf Prüfgärten bewährt haben, erhalten Sie das Prädikat vom ADR-Arbeitskreis, der aus Rosenexperten und Baumschulen besteht.
Climber oder Ramblerrose?
Alle Kletterrosen sind schnellwachsend. Man teilt sie dabei in zwei Gruppen ein: Sogenannte Climber blühen zweimal im Jahr (Sommer und Herbst) und haben große Blüten in kräftigen Farben. Ihre Triebe sind fest, stachelig und aufrecht wachsend.
Anders verhalten sich Rambler (Rankrosen). Ramblerrosen entstanden im 19. Jahrhundert aus der Kreuzung chinesischer Rosensorten, blühen nur einmal im Jahr, dann aber über einen langen Zeitraum von mehreren Wochen. Sie bilden lange, biegsame Triebe von bis zu zehn Metern aus, die sich um Stämme und Pfosten schlingen. Sie eignen sich daher besonders gut zum schnellen Beranken von Bäumen oder auch Pergolen. Im Gegensatz zu Climbern besitzen sie jedoch kleinere Blüten, die in Blütendolden zusammenstehen.
Eine Eigenschaft vereint jedoch beide Gruppen: Duftende Kletterrosen sind bienenfreundlich und versorgen Insekten mit notwendigen Pollen und Nektar.
Beliebte Kletterrosen
Ob in Weiß, Rot, Rosa oder Gelb – Kletterrosen gibt es in unzähligen Sorten, so findet sich unter ihnen für jeden Garten die richtige Rose:
- Kletterrose 'Santana' – dauerblühende Rose in Rot. Blütezeit von Juni bis Oktober. Mit zartem Duft. Wuchsform: Climber.
- Kletterrose 'Golden Gate' – seit 2006 existierende Neuzüchtung mit ADR-Prädikat. Große Blüten in Gelb, die intensiv duften. Wuchsform: Climber.
- 'New Dawn' – sehr stark duftende Kletterrose, rosa Blüte. Wuchsform: Climber.
- Rose 'Harlekin' – gefüllte Blüten in Cremeweiß mit rosa Rand. Wuchsform: Climber.
- Rose 'Heidetraum-Plus' – öfterblühende ADR-Rose mit rosa-roten Blüten, die nicht duften. Wuchsform: Climber.
- Rose 'Raubritter' – runde, an Pfingstrosen erinnernde Blüten in Rosa. Wuchsform: Ramblerrose
- Rose 'Red Flame' – bildet passend zum Namen flammend rote Blüten aus. Ihr intensiver Duft ähnelt Himbeeren. Wuchsform: Climber.
- Rose 'Veilchenblau' – purpur-violette Blüte. Frosthart bis – 30°C. Wuchsform: Ramblerrose
- 'Uetersener Klosterrose' – hellrosa Blüten mit süßem Wildrosenduft. Wuchsform: Ramblerrose.
Kletterrosen pflanzen
Wie alle andere Rosen benötigen auch Kletterrosen einen luftigen Standort. Andere Pflanzen sollten daher nicht in unmittelbarer Nähe stehen – nur so ist ausreichend Luftzirkulation garantiert, dann haben auch typische Pilzerkrankungen wie Mehltau keine Chance. Als Boden genügt humusreiche Gartenerde.
Alle Kletterrosen werden wahlweise in Containern oder wurzelnackt im Handel angeboten. Während Sie Containerrosen in der gesamten frostfreien Zeit – von Frühjahr bis Herbst – setzen können, sollten Sie Wurzelware nur im Frühjahr und Herbst ins Beet bringen. Dann ist ausreichend Feuchtigkeit im Boden enthalten, sodass ihre Wurzeln schnell anwachsen und nicht austrocknen. Wässern Sie bei beiden Varianten zuvor die Pflanzen, damit sie sich ausreichend vollsaugen können.
- Wählen Sie einen Platz, der halbtags Sonne erhält. An einer wärmespeichernden Hauswand nach Südost oder Südwest fühlen sich Kletterrosen besonders wohl.
- Rambler vertragen als baumrankende Rosen auch einen Platz, der kontinuierlich im Halbschatten liegt.
- Heben Sie ein Pflanzloch aus, das doppelt so groß wie das Wurzelwerk ist.
- Setzen Sie die Rose hinein und füllen Sie den Freiraum mit Erde auf. Bei wurzelnackter Ware dabei immer wieder leicht an der Pflanze ruckeln, damit die Erde zwischen die Wurzeln fällt.
- Anschließend mäßig angießen.
- Stellen Sie nun die Rankhilfe auf und befestigen Sie die Triebe mit einer Bastschnur daran. Erst mit der Zeit wird die Rose um das Spalier oder den Rosenbogen ranken und sich selbst an der Rankhilfe abstützen. Ramblerrosen können Sie an Bäumen zum Boden gespannte Seilen als Kletterhilfe anbieten, bevor sie in den Astgabeln selbst ausreichend Halt finden.
- Pflanzen Sie Ihre Kletterrosen nicht zu dicht an die Rankhilfen oder Bäume, damit sich ihre Wurzeln entwickeln können. 80 bis 100 cm sind eine gute Entfernung.
Natürlich können Sie für die Terrasse eine Kletterrose im Kübel ziehen. Idealerweise hat er eine Mindestgröße von 40 Zentimetern. Größere Gefäße sind geeigneter, da sie besser das Wasser speichern können. Vergessen Sie auch bei der Pflanzung im Topf nicht, die Kletterrosen an einer Rankhilfe zu befestigen.
Wie pflege ich Kletterrosen?
Kletterrosen bevorzugen eine konstante Wasserversorgung. Gießen Sie daher täglich. Zweimal pro Jahr sollten Sie die Pflanze außerdem mit speziellem Rosendünger düngen. Einmal zum beginnenden Austrieb im Frühjahr (März), das zweite Mal empfiehlt es sich nach der Hauptblüte im Juli. Dann sind die Blühpflanzen übers Jahr bestens mit Nährstoffen versorgt. Kletterrosen im Kübel benötigen häufiger Dünger: Eine Düngung alle zwei Wochen bewahrt die Erde davor, zu schnell ausgezehrt zu sein. Ein kümmerlicher Wuchs der Rose wäre ansonsten die Folge.
Kletterrosen überwintern – so geht's
Die meisten Kletterrosen-Sorten sind winterhart und können selbst starken Frost bis minus 20 Grad Celsius aushalten. Zur Sicherheit empfiehlt sich dennoch als Winterschutz folgende Vorgehensweise:
- Stellen Sie spätestens zu Ende Oktober das Gießen ein.
- Häufeln Sie eine dicke Schicht Erde, Laub oder Mulch um die Pflanze herum an.
- Decken Sie den Wurzelbereich mit Nadelbaumreisig ab.
- An ungeschützten Lagen können Sie die Triebe noch mit Vlies oder Schilfmatten umwickeln. Beides isoliert und schützt vor Frost.
Kletterrosen im Kübel sollten Sie gegen Bodenfrost auf eine isolierende Styroporplatte stellen. Achten Sie jedoch darauf, dass die Abzugslöcher frei bleiben, damit es nicht zu wurzelschädigender Staunässe im Gefäß kommt. Wickeln Sie als seitlichen Frostschutz zusätzlich noch Jutebahnen oder Gartenvlies um den Kübel.
Kletterrosen schneiden
Einmalblühende Kletterrosen (Rambler) blühen an ihren zweijährigen, schon verholzten Trieben. Ramblerrosen müssen Sie daher behutsam schneiden, wenn ihr Wuchs ausufert. Lassen Sie stets den grünen Neuaustrieb vom Vorjahr stehen, da an ihnen im nächsten Jahr die Blüten sitzen werden. Idealer Zeitpunkt für einen Rückschnitt ist im Sommer direkt nach der Blüte.
Öfterblühende Kletterrosen – die sogenannten Climber – blühen hauptsächlich an ihren mehrjährigen Trieben, die schon verholzt sind. Achten Sie daher darauf, dass davon beim Rückschnitt die Mehrzahl stehen bleibt. Der Anteil jüngerer Triebe sollte bei einem Fünftel liegen. Besonders dicke, verholzte Triebe entfernen Sie, da diese schon überaltert sind und kaum noch Blüten tragen. Der Vorfrühling – Mitte Februar bis Ende März - ist bei Climbern der beste Zeitpunkt für einen Schnitt.
Wie Kletterrosen vermehren?
Dank ihres kräftigen Wuchses lassen sich Kletterrosen sehr gut mit Stecklingen vermehren – egal ob Ramblerrose oder Climber. Am besten funktioniert die Vermehrung im Juli und August.
- Wählen Sie einen Trieb aus, der gerade verblüht ist.
- Schneiden Sie seine Spitze mit einer scharfen Gartenschere auf einer Länge von 15-20 cm schräg ab.
- Der erhaltene Kopfsteckling sollte etwa fünf geschlossene Knospenansätze (Augen) aufweisen.
- Bis auf die zwei obersten Blätter entfernen Sie alles Laub.
- Die Schnittfläche des Triebes tauchen Sie in Bewurzelungspulver für eine verbesserte Wurzelbildung.
- Füllen Sie einen etwa 30 cm hohen Topf mit Anzuchterde.
- Stecken Sie den Kopfsteckling etwa 5 cm tief in die Erde.
- Gut angießen, dann ein großes Glas als Minigewächshaus über den Steckling stülpen und an einen hellen Platz im Garten ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen.
- In dem Glas bildet sich ein wachstumsförderndes Mikroklima mit hoher Feuchtigkeit.
- Nach vier bis acht Wochen haben sich Wurzeln und neue Blätter gebildet.
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