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Kletterhortensie

Kletterhortensie - Pfanzenlexikon
© Adobe Stock / Irina

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Ob an Fassaden, Zäunen, Mauern oder entlang einer Pergola – die Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris) rankt mit ihren Haftwurzeln an allem hoch, woran sie sich festhalten kann und begrünt den Untergrund im Laufe der Jahre mit einem geschlossenen, dunkelgrünen Blattwerk. Im Frühsommer zur Blütezeit zeigt die Kletterhortensie ihre strahlend weißen, bis zu 25 Zentimeter großen Schirmblüten. Dazu kommt ihr lieblich-süßer Duft, den sie verströmt, um auf sich aufmerksam zu machen. Im Gegensatz zu anderen Hortensien müssen sich Kletterhortensien oft drei bis acht Jahre an einem Standort gewöhnen, bevor sie zu blühen beginnen. Wenn sie jedoch endlich ihre ersten Blüten zeigen, sind sie eine willkommene Nahrungsquelle für Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten.

Neben den weißen Sorten haben sich Kletterhortensien in den Farben Rot und Rosa etabliert. Hinter den blau blühenden Kletterhortensien verbergen sich immer die rosa Varianten, die auf sauren Böden mit pH-Werten zwischen 4,0 bis 4,5 wachsen. In diesem Milieu nehmen sie das Bodensalz Alaun besonders gut auf, welches für die Blaufärbung der Blütenblätter sorgt. Ist der Boden weniger sauer, erblühen die Kletterhortensien wieder in Rosé.

Kletterhortensie
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Welcher Standort ist für Kletterhortensien geeignet?

Kletterhortensien sind in Japan und Korea ursprünglich Waldbewohner – das merkt man ihnen auch als Kulturpflanze bei uns im Garten an. So mögen es die Rankpflanzen gern halbschattig bis schattig. Vermeiden Sie daher direkte Sonne über längere Zeit, dann können die Blätter der Kletterhortensie schlimmstenfalls sogar verbrennen. Der Boden sollte humos, stets mäßig feucht und leicht sauer sein.

Wie die Kletterhortensie pflanzen?

Ob im Freiland oder für Balkon und Terrasse im Kübel – Kletterhortensien eignen sich für beide Varianten. Planen Sie jedoch ausreichend Platz ein: Die Kletterhortensie kann voll ausgewachsen zwölf Meter lang und bis zu fünf Meter breit werden. Das Frühjahr (März bis Mai) ist der beste Zeitpunkt zum Pflanzen einer Kletterhortensie:

  • Für den Boden ist normale Gartenerde als Basis ausreichend.
  • Heben Sie ein Pflanzloch in der doppelten Größe des Wurzelwerks aus.
  • Da Kletterhortensien einen leicht sauren Boden bevorzugen, geben Sie noch ein bis zwei Schaufeln saure Rhododendronerde mit ins Loch.
  • Setzten Sie Ihre Kletterhortensie so in die Erde, dass ihr Wurzelwerk wie zuvor im Topf plan mit dem Boden abschließt.
  • Anschließend Leerräume im Pflanzloch mit Erde auffüllen und gut wässern.
  • Zusätzlich sollten Sie den Wurzelbereich der Pflanze mit einer 1-2 cm dicken Mulchschicht bedecken, das hält die Feuchtigkeit auch an warmen Tagen im Boden.

Die Kletterhortensie empfiehlt sich auch für die Pflanzung im Kübel. Als Substrat eignet sich normale Blumenerde. Geben Sie auch hier zwei Schaufeln Rhododendronerde mit ins Pflanzloch. Wenn es keine Möglichkeit zum Hochranken gibt, sollten Sie Ihrer Kletterhortensie als Rankhilfe ein Spalier aus Holzleisten oder Metallstäben anbieten. Als Starthilfe können Sie die Haupttriebe mit Gartenschnur am Rankgitter locker festbinden – nur nicht zu fest, da die Schnur ansonsten einschneidet und die Triebe beschädigt.

Kletterhortensie mit weißen Blüten - Pflanzenlexikon
Schon nach wenigen Jahren überzieht die Kletterhortensie Zäune, Bäume oder Spaliere mit etlichen weißen Blüten.
© Adobe Stock / bonpictures

Die richtige Pflege für Kletterhortensien

Achten Sie darauf, dass Ihre Kletterhortensie stets ausreichend Wasser bekommt. Trockenheit schadet der Pflanze enorm, sodass ihre Blüten schnell absterben und das Laub abfällt. Der Boden sollte daher stets mäßig feucht sein.

Als Dünger eignet sich im Frühjahr eine Mischung aus reifem Kompost und Hornmehl, die Sie um die Pflanze auf dem Boden verteilen und leicht einarbeiten. Alternativ können Sie auch industriellen Hortensiendünger verwenden.

Brauchen Kletterhortensien einen Winterschutz?

Kletterhortensien sind winterhart: Bis zu minus zehn Grad Celsius vertragen sie im Freiland ohne weitere Maßnahmen. Um die Kletterhortensie im Winter auch vor stärkerem Frost zu schützen, können Sie zusätzlich eine mehrere Zentimeter dicke Schicht aus Rindenmulch oder Tannenreisig als Isolierung unter der Pflanze verteilen.

Kletterhortensien im Kübel brauchen aufgrund des geringen Erdvolumens auf jeden Fall einen speziellen Schutz: Stellen Sie daher vor dem ersten Frost die Topfpflanze auf eine Styropor-Platte als Isolierung zum Boden. Achten Sie jedoch darauf, dass das Wasser aus dem Topf weiterhin ungehindert abfließen kann. Und als seitlichen Frostschutz umwickeln Sie das Pflanzgefäß mit Jutebahnen oder Reisigmatten. So eingepackt sollte auch eine Kletterhortensie im Kübel kalte Tage mit Frost bis minus zehn Grad Celsius ohne Schaden überstehen.

Wie muss ich Kletterhortensien schneiden?

Im Gegensatz zu anderen Rankpflanzen wächst die Kletterhortensie zunächst nicht sehr schnell. Zehn bis 20 Zentimeter Zuwachs sind in den ersten Jahren üblich. In dieser Zeit braucht die Pflanze keinen Schnitt. Hat sich die Kletterhortensie jedoch an einem Standort etabliert, kann sich der jährliche Zuwachs auf etwa 50 Zentimeter steigern. Überwächst die Kletterhortensie dann Bereiche, die eigentlich freibleiben sollen, können Sie problemlos zur Gartenschere greifen und sie zurückschneiden. Solch einen Rückschnitt verträgt sie sehr gut. Der ideale Zeitpunkt dazu ist der Herbst, wenn die Pflanze nicht mehr blüht.

Wie lassen sich Kletterhortensien vermehren?

Mit einem Absenker lässt sich ohne großen Aufwand eine Jungpflanze von Ihrer Kletterhortensie ziehen:

  • Füllen Sie im Mai einen Topf mit Anzuchterde und stellen Sie ihn neben die Mutterpflanze.
  • Wählen Sie einen kraftvollen Einzeltrieb von etwa 70 cm aus, der leicht verholzt ist und keine Blüten trägt.
  • Biegen Sie nun den Trieb soweit zum Topf, dass Sie ihn auf einer Länge von 10 cm eingraben können.
  • Fixieren Sie den Bereich mit einem Zelthering oder einem Stein, sodass der Trieb in der Position bleibt und gießen Sie den Absenker an.
  • Binden Sie anschließend das verbleibende Triebende an einem Stock senkrecht in die Höhe.
  • Zum Ende des Sommers sollte sich der Absenker verwurzelt haben. Sie können vorsichtig eine Zugprobe machen.
  • Wenn Sie leichten Widerstand spüren, können Sie den Absenker von der Mutterpflanze mit einer Gartenschere abschneiden.
  • Sie haben nun eine neue Kletterhortensie mit allen Eigenschaften der Hauptpflanze.

SCHÖNER WOHNEN-Tipp zur Kletterhortensie

Sie mögen das Blattwerk, die Blüten und die Schattenverträglichkeit der Kletterhortensie, haben aber keine Rankmöglichkeit? Kein Problem – ohne Rankhilfe kann die Kletterhortensie auch freistehend im Garten als Solitär wachsen. Dann wird sie nur zwei Meter hoch und wächst zu einem halbkugeligen Strauch. Für einen im Winter grünen Bewuchs empfiehlt sich die immergrüne Kletterhortensie 'Semiola'. Zweifarbige Blätter in Hell- und Dunkelgrün betonen wiederum die Kletterhortensie 'Miranda'.

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