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Der Knöterich ist nicht ganz einfach zu klassifizieren. Je nach Art haben Botaniker die Pflanzen schon mehrfach neuen beziehungsweise anderen Gattungen zugeordnet. Eine Zeitlang hieß der Großteil der Knöterichgewächse Polygonum, nun gehören einige Arten neuen Gattungen an wie Bistorta und Fallopia. Aber ganz gleich, wie man sie klassifiziert, die Pflanzen verlieren nichts von ihrer Attraktivität und ihrer Wuchsfreudigkeit – die einen wachsen in die Höhe wie der Schlingknöterich oder die anderen in die Breite wie der Teppichknöterich. Sie müssen nur entscheiden, was in Ihren Garten am besten passt.
Himalaya-Knöterich
Der Himalaya-Knöterich (Persicaria bzw. Polygonum capitatum) ist ein attraktiver, bienenfreundlicher Bodendecker mit rosa Blütenköpfchen. Er stammt aus Asien – genau gesagt aus der Himalaya-Region. Er ist nur bedingt winterhart, in milden Wintern aber ausdauernd. Er bildet jedoch ausreichend Samen und sät sich gern selbst aus, sodass auch strenge Winter ihm letztendlich nichts anhaben können. Ein weiteres Plus der schönen Staude ist seine antibakterielle Wirkung, die bei Nieren- und Blasenentzündungen als Tee eingesetzt wird.
Wiesenknöterich / Schlangenknöterich
Eine wunderschöne Staude mit bis zu 80 Zentimeter hohen Blütenkerzen, die von Mai bis August den Garten in ein rosa-violettes Meer tauchen, ist der rosablühende Wiesenknöterich (Bistorta bzw. Polygonum officinalis). Diese Art breitet sich teppichartig aus und wächst bevorzugt in feuchten Böden wie einem Teichrand.
Schlingknöterich
Wenn es schnell gehen soll, dann liegen Sie mit dem Schlingknöterich (Polygonum aubertii) genau richtig. Mit seinen Schlingen berankt, beziehungsweise umschlingt er Zäune, Schuppen, Rosenbögen oder Pergolen oder unansehnliche Mauern innerhalb kürzester Zeit. Aus diesem Grund wird er auch gern Architektentrost genannt. Seine Wuchsgeschwindigkeit liegt bei ein bis drei Meter pro Jahr. Zudem blüht er üppig und lange und zwar in Weiß mit großen Blütenrispen, die gern von Insekten angeflogen werden. Der Schlingknöterich ist mehrjährig und winterhart.

Teppichknöterich / Vogelknöterich
Diese Form des Knöterichs wächst bodendeckend und eignet sich gut für die Begrünung von großen Flächen. Er wird maximal 15 Zentimeter hoch. Die Staude benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Teppichknöterich (Polygonum affine) blüht von Juli bis September mit weißen, rosafarbenen oder roten Blütenähren.
Knöterich als Unkraut und Neophyt
Bei den beiden Knötericharten Sachalin-Knöterich und Japanischer Staudenknöterich handelt es sich nicht um die Gattung Polygonum, sondern um Reynoutria ehemals Fallopia. Diese Pflanzen sind nicht heimisch, gehören aber auch zu den Knöterichgewächsen. Sie verbreiten sich sehr stark und invasiv und gefährden deshalb die heimische Flora. Auch die Fauna – die Tierwelt - ist in Gefahr, weil sie heimische Wirtspflanzen von Insekten verdrängen. Ihr Rhizomsystem ist vier Mal so groß wie ihr oberirdischer Teil und kann Straßenasphalt sprengen, Fließgewässer einengen und Fundamente durchdringen. Diese Pflanzen sind unbedingt im eigenen Garten zu beseitigen. Wer sie auf öffentlichen Plätzen entdeckt, sollte dies unbedingt melden. Japanischer Staudenknöterich (Reynoutria x bohemica) hat einen rechtwinkligen Blattgrund und glatte Blätter. Die Triebe sind rötlich gesprenkelt und wachsen zickzackförmig bis zu vier Meter hoch. Der Sachalin-Knöterich Reynoutria hat eine Herz-Blattform, die Triebe sind grün und wachsen gerade. Die Blattoberfläche wirkt zerknittert.
Knöterich vermehren
Knöterich lässt sich sehr einfach vermehren. Hier am Beispiel des Schlingknöterichs:
- Dazu schneiden Sie im zeitigen Frühjahr verholzte Triebe mit einem scharfen Messer ab.
- Stecken Sie diese in Anzuchterde.
- Gießen Sie die Erde an.
- Stellen Sie die Anzuchttöpfe frostfrei und halbschattig auf.
- Nun müssen Sie nur noch warten.
- Im Herbst können Sie die Stecklinge ins Freiland auspflanzen.
Der richtige Standort für Knöterich
Die über 100 Arten von Knöterichgewächsen haben zum Teil unterschiedliche Ansprüche an die Bodenfeuchtigkeit. Einige benötigen einen normalfeuchten Boden wie der Schlingknöterich, andere wie der Wiesenknöterich gedeihen eher auf feuchteren Böden. Ansonsten sind die Arten alle weitestgehend anspruchslos an ihre Standorte und gedeihen sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten – sogar im Schatten hält sich beispielsweise der Schlingknöterich tapfer.
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