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Strahlendes Gelb bringt uns der Goldregen (Laburnum spec.) mit seinen bis zu 25 Zentimetern langen Blütentrauben in den Garten. Einheimische Arten sind der Gemeine Goldregen (Laburnum anagyroides) und der Alpen-Goldregen (Laburnum alpinum), die beide in den europäischen Mittel- bis Hochgebirgen an sonnigen Hängen und in lichten Laubwäldern wachsen. Ab dem 16. Jahrhundert etablierten sie sich als beliebte Pflanzen in Parks und Gärten. Während der Gemeine Goldregen schon Mitte April seine Schmetterlingsblüten öffnet und bis in den Juni sein prachtvolles Gelb zeigt, startet die Blütezeit des Alpen-Goldregens als einstiger Bewohner kühler Bergregionen etwa zwei Wochen später. Nach der Blüte entwickeln die beiden Goldregen-Arten drei bis sieben Zentimeter lange Schoten, die an sonnigen Herbsttagen aufspringen. Schwarze, erbsenähnliche Samen fallen dann aus ihnen heraus. Neben den einheimischen Varianten gibt es außerdem noch die gezüchtete Hybrid-Art Laburnum x watereri – auch Edel-Goldregen genannt. Er entstand als Kreuzung der beiden Arten und blüht besonders üppig, da die Blütentrauben bis zu 50 cm lang werden können.
Goldregen pflanzen
Goldregen liebt freie Bereiche im Garten ohne verschattende Nachbarpflanzen, sodass er möglichst viel Sonne erhält. Dann ist seine Blüte am üppigsten. Als Boden eignet sich Gartenerde – aber auch ein Untergrund, der steinig und kalkhaltig ist, verträgt Goldregen gut. Beim Einpflanzen gehen Sie folgendermaßen vor:
- Vor dem Einsetzen sollten Sie den neuen Goldregen in einem Wasserkübel gut wässern.
- Das Wurzelwerk hat sich ausreichend vollgesogen, wenn keine Luftblasen mehr aufsteigen.
- Heben Sie parallel dazu ein Pflanzloch mit doppelter Größe des Wurzelballens aus.
- Die ausgehobene Erde sollten Sie mit Kompost anreichern. So erhält der Goldregen gleich eine sanfte Startdüngung.
- Setzen Sie anschließend die Pflanze ein und füllen Sie das Loch mit Erde auf.
- Zum Schluss gut angießen.
Auch als Kübelpflanze eignet sich Goldregen. Achten Sie hier auf eine entsprechende Drainage aus Kies, Blähton oder Tonscherben, um Staunässe zu vermeiden. Da das Erdvolumen zwangsläufig in einem Kübel geringer ist, sollten Sie aufpassen, dass der Boden nicht austrocknet. Gießen Sie daher in regenarmen Zeiten rechtzeitig nach!
Goldregen pflegen
Ist der Goldregen nach wenigen Monaten im Garten gut angewachsen, benötigt er kaum noch weitere Pflege. Düngen und Wässern brauchen Sie nicht. Aufgrund der sich nach der Blüte bildenden Samen, können sich mit den Jahren kleine Neupflanzen unter dem Goldregen zeigen. Wünschen Sie diese Selbstaussaat nicht, sollten Sie die Schoten noch im Ansatz abschneiden, damit die Pflanze nicht grundlos Energie in die Samenproduktion verschwendet. Ansonsten braucht der Goldregen keinen Pflegeschnitt. Von Natur aus wächst er sehr ansprechend und gut verzweigt.
An zu kalten und schattigen Standorten kann die Pilzerkrankung Bleiglanz den Goldregen befallen. Prüfen Sie an solchen Plätzen regelmäßig die Blätter Ihrer Pflanze. Sie erkennen den Befall an einer Graufärbung der Blätter. Tritt die Krankheit auf, müssen Sie die befallenen Triebe bis ins gesunde Holz zurückschneiden. Versiegeln Sie am besten auch gleich mit Baumwachs die Schnittwunde, damit es über sie zu keiner Neuinfektion kommt.

Goldregen: Baum oder Strauch?
Goldregen ist ein mehrstämmiger Großstrauch, der jedoch, wenn er nur einen Stamm besitzt, auch als Kleinbaum wachsen kann. Der Wuchs ist locker und trichterförmig. Das bedeutet, dass die Gartenpflanze am Boden schmal wächst und sich in Richtung Krone verbreitert.
Was ist ein Chimären-Goldregen?
Chimären-Goldregen entstand als Zufallsprodukt Anfang des 19. Jahrhunderts bei der Veredelung von Purpur-Ginster (Cytisus purpureus) und Goldregen. Aus einem neuem Trieb am veredelten Goldregen entstand der Chimären-Goldregen, der zwei genetisch unterschiedliche Pflanzen verschiedener Gattungen vereinte und so Blüten in zwei unterschiedlichen Farben hervorbrachte. Der Chimären-Goldregen erhielt als neue Pflanze den botanischen Namen Laburnocytisus adamii. Sie blüht oft in zwei Farben: Gelb und in einem blassen Rosa. Teilweise bilden sich auch wieder Purpur-Ginster-Triebe mit Blüten in einem dunklen Purpur aus. Wie der Gemeine Goldregen erreicht der Chimären-Goldregen eine Wuchshöhe um die fünf Meter und bevorzugt einen sonnigen bis maximal halbschattigen Platz im Garten.
Goldregen vermehren
Wer seinen Goldregen vermehren möchte, braucht eigentlich nur zu warten. Hat der Goldregen ideale Standortbedingungen, sät er sich mit seinen Samen im Laufe der Jahre immer wieder selbst aus. Sie können dann die Jungpflanzen im Spätfrühjahr vorsichtig ausgraben und an einen neuen Standort bringen. Bedenken Sie jedoch, dass solche Sämlinge aufgrund der natürlichen Heterogenität der Vererbungsmerkmale teilweise andere Eigenschaften als die Mutterpflanze haben können.
Um garantiert alle Eigenschaften der Mutterpflanze zu bewahren, eignet sich eine Vermehrung mit Stecklingen:
- Schneiden Sie im Mai von einem schon verholzten Vorjahrestrieb ein etwa 15 cm langes Teilstück ab.
- Entfernen Sie auf zwei Drittel alle Blätter und Knospen.
- Anschließend stellen Sie den Steckling in ein Glas mit Wasser.
- Wechseln Sie das Wasser alle zwei Tage, um ein Faulen zu vermeiden.
- Der Standort sollte zimmerwarm und hell, aber nicht sonnig sein.
- Es kann nun einige Tage dauern, bis sich erste Wurzeln bilden.
Sobald sich nach den neuen Wurzeln auch die ersten Blätter wieder neu am Steckling zeigen, können Sie die Jungpflanzen in Erde setzen. Heben Sie dazu mit einer schmalen Gartenschaufel an einem geeignetem Platz ein Pflanzloch aus. Es sollte doppelt so groß wie das Wurzelwerk sein. Vermischen Sie den Aushub mit Kompost und gießen Sie nach dem Einsetzen und Auffüllen alles gut. Achten Sie auch die nächsten Wochen darauf, dass die Erde stets mäßig freucht ist.
Ist Goldregen giftig?
Ja, alle Pflanzenteile des Goldregens – auch die des Chimären-Goldregens - sind stark giftig. Die Pflanzen zählen sogar zu den giftigsten der bei uns vorkommenden Gewächse. Ursache dafür sind enthaltene Alkaloide wie Cytisin. Sie verursachen beim Verschlucken von Pflanzenteilen Erbrechen, Kreislaufprobleme, Atemlähmungen und im Extremfall sogar einen tödlichen Kollaps. Ein besonderes Risiko stellen vor allem die Samenkapseln dar: Die Giftstoffe sind hier hochkonzentriert enthalten. Gerade für kleinere Kinder sind die Schoten jedoch oft reizvoll. In einem Familiengarten sollten Sie daher möglichst keinen Goldregen pflanzen oder zumindest Ihre Kinder über die Giftigkeit gut aufklären. Aber auch für Haustiere wie Hunde und Katzen ist das Gift in den Samen gefährlich, wenn sie die Pflanzenteile versehentlich verschlucken.
Gibt es blauen Goldregen?
Falls Sie einen scheinbar blauen Goldregen oder Goldregen in Lila entdecken: Hier steckt nicht eine außergewöhnliche Züchtung, sondern eine ganz andere Pflanze dahinter. Passend zum lila-bläulichen Farbton ihrer Blütenblätter heißt sie Blauregen (Wisteria spec.). Auch vermeintlich weißer Goldregen ist eine andere Pflanze. Oft ist es eine blühende Robinie, die dann als weißer Goldregen angesehen wird.
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