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Kein Witz, es gibt tatsächlich einen Eierbaum! Sein botanischer Name lautet Solanum melongena. Die cremeweißen Früchte des Eierbaums sind ausgereift sogar essbar und ähneln optisch Gänseeiern. Natürlich schmecken Sie nicht danach, denn es handelt sich beim Eierbaum um nichts anderes als eine Zieraubergine. Eine besonders schöne Sorte ist 'Ivory', welche reichlich von den Mini-Auberginen trägt. Übrigens ist der Name Eierbaum stark irreführend. Es handelt sich vielmehr um einen Kleinstrauch mit 60 bis 90 Zentimetern Höhe als um einen stattlichen Baum, der Eier trägt.
Eierbaum pflanzen
Aus Südostasien stammend, benötigen es Eierbäume relativ warm bei 20 bis 25 Grad Celsius. Ein idealer Standort ist daher das Gewächshaus. Ebenso eignet sich ein sonniger Platz im Freien in der Nähe einer nach Süden ausgerichteten Hauswand, die zusätzlich Wärme spendet und schützt. Ein halbschattiger und kühlerer Platz ist im Garten auch möglich, kann jedoch schon zu einem verminderten Wachstum und zu weniger – oder im schlimmsten Fall – gar keinen Früchten führen.
Normale Gartenerde reicht als Boden für den Eierbaum aus. Zusätzlich können Sie noch eine Schaufel Kompost ins Pflanzloch als Startdüngung geben. Gleiches gilt auch für eine Anpflanzung im Kübel. Achten Sie hier jedoch auf eine Drainageschicht aus Kies, da die Eierpflanze keine Staunässe verträgt. Wenn Sie alle Punkte beherzigen, ist die Wahrscheinlichkeit einer reichen Ernte hoch: Je nach Größe des Eierbaums sind etwa ein Dutzend eigroße Früchte pro Pflanze möglich.
Wann ist die Blütezeit des Eierbaums?
In den Sommermonaten Juni und Juli beginnt die Gemüsepflanze zu blühen. Aus diesen violetten, sternförmigen Blüten entwickeln sich zuerst runde Früchte, die bis zu ihrer Ernte im Spätsommer zunehmend länglicher werden. Auch ihr Weiß verändert sich – zunächst leuchtet die Schale in Reinweiß, wechselt jedoch mit zunehmender Reife zu einem Cremeton. Dann sind die Früchte reif und Sie können sie ernten.
Die richtige Pflege des Eierbaums
Da die Pflanze gern sonnig steht, sollten Sie regelmäßig gießen. Der Boden darf nicht austrocknen. Gleichzeitig gilt es, Staunässe zu vermeiden. Wenn Sie gießen, achten Sie darauf, die relativ großen Blätter nicht mit Wasser zu bespritzen. Die Tropfen können ansonsten wie kleine Brenngläser wirken und die Blätter verbrennen. Unschöne braune Flecken sind dann das Resultat.
Als Dünger eignet sich eine schwache Brennnesseljauche oder Tomatendünger. Einem Eierbaum im Topf können Sie die notwendige Portion Nährstoffe auch mit flüssigem Gemüsedünger verabreichen. Halten Sie sich dabei jedoch an die genauen Mengenangaben des Herstellers auf der Verpackung.

Kann man den Eierbaum überwintern?
Bei uns gilt der Eierbaum als eine einjährige Pflanze, da er schon auf Temperaturen unter 20 Grad empfindlich reagiert und sein Wachstum einstellt. Winterhart ist der Eierbaum auch nicht - mitteleuropäische Winter überlebt er daher im Freien nicht. In seiner tropischen Heimat in Südostasien wächst er jedoch mehrjährig. Manchmal gelingt daher eine Überwinterung als Zimmerpflanze oder in einem beheizten Wintergarten, versuchen Sie es. Reduzieren Sie jedoch die Wassermenge beim Gießen. Lässt der Eierbaum langsam die Blätter hängen – er ist in solch einem Quartier wintergrün – können Sie wieder vorsichtig die Erde anfeuchten. Düngen brauchen Sie gar nicht. Sollte das Überwintern nicht gelingen, ist eine Neuzucht glücklicherweise relativ einfach möglich.
Eierbaum vermehren
In vielen Gartencenter können Sie ab Mai einen Eierbaum als fertige Pflanze kaufen. Gärtnerisch herausfordernder ist es natürlich, den Eierbaum aus Samen selbst zu ziehen. Leider funktioniert eine Anzucht mit den Samen aus den selbst geernteten Auberginen selten. Sie sind oft verkümmert oder noch nicht reif genug. Bevor Sie nun von diesen Versuchen enttäuscht sind, sollten Sie zu angebotenen Sämereien aus der Tüte greifen. Sie gibt es von verschiedenen Anbietern online zu bestellen. Ab Februar bis in den Mai hinein können Sie mit einer Vorkultur beginnen:
- Säen Sie dazu die Samen in ein Substrat aus angefeuchteter Aussaaterde.
- Bedecken Sie die Aussaat vorsichtig mit einer Erdschicht (ca. 0,5 cm Höhe).
- Für ein günstiges Mikroklima können Sie eine Kunststofftüte als Mini-Gewächshaus über das Pflanzgefäß ziehen.
- Der Standort sollte hell und warm sein. Eine Temperatur von etwa 25 °C ist ideal. Vermeiden Sie jedoch einen direkten Sonnenplatz.
- Nach 14–21 Tagen zeigen sich die ersten Keimlinge.
- Ab Mai, wenn es nicht mehr friert, können Sie die Jungpflanzen ins Freie pflanzen.
- Der Pflanzabstand liegt bei 40 cm.
Noch ein Tipp: Sie haben mehr Erfolg mit der Aussaat, wenn Sie die Samen zunächst in ein Glas mit Wasser geben und sie etwa 24 Stunden lang wässern.
Ist der Eierbaum giftig?
Obwohl sich die Früchte des Eierbaums ernten und essen lassen, ist die übrige Pflanze als giftig einzuordnen. Wie Kartoffeln oder die Tomate handelt es sich auch beim Eierbaum um ein Nachtschattengewächs. Gerade für Haustiere können die Früchte verführerisch sein, die roh jedoch dann ungenießbar sind, wenn sie noch nicht ausgereift sind.
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