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Die Gattung der Hortensien (Hydrangea) ist vielfältig. Je nach Art erblühen sie in unterschiedlichen Ausprägungsformen. Ebenso variiert auch der Zeitpunkt der Blüte. So gibt es kugelförmige Ballhortensien (Hydrangea arborescens), flache Tellerhortensien (Hydrangea macrophylla und serrata), Kletterhortensien (Hydrangea petiolaris), Samthortensien (Hydrangea aspera ssp. sargentiana) und Rispenhortensien (Hydrangea paniculata). Um die letzteren geht es in diesem Steckbrief. Rispenhortensien blühen als letzte von allen Hortensienarten im Jahr. Rispenhortensien unterscheiden sich außerdem von anderen Hortensien aufgrund ihres rispenartigen, kegelförmigen und fliederähnlichen Blütenaufbaus. Zusätzlich verströmen sie einen wunderbaren Duft.
Ein weiteres markantes Unterscheidungsmerkmal ist, dass Rispenhortensien nicht im klassischen Hortensienblau blühen. Es gibt dennoch eine wunderschöne Farbauswahl. Einige Sorten blühen in Weiß, andere in Rosa oder in Mischtönen zwischen Cremeweiß-Rosa und Grün. In der Abblüte findet oft auch eine Verfärbung von Weiß zu Rosa statt. Aber auch Freunde der kräftigen Farben werden mit der Rispenhortensie glücklich. So erblüht die Hydrangea paniculata 'Diamant Rouge' in einem Pink-Rot-Ton in den Monaten Juli bis September.
Richtiger Standort der Rispenhortensie
Die Rispenhortensie ist im Gegensatz zu den anderen Hortensienarten nicht auf saure Erde angewiesen. In einem neutralen bis leicht sauren Gartenboden kommt die Rispenhortensie am besten zurecht. Die Struktur des Bodens sollte eher krümelig als lehmig sein, damit die Wurzeln genügend Sauerstoff bekommen. Auch wenn die Rispenhortensie keinen staunassen Boden verträgt, sollte sie dennoch regelmäßig gegossen werden, sodass der Boden stets mäßig feucht ist.
Rispenhortensie pflanzen
Suchen Sie zunächst einen sonnigen bis halbschattigen Standort für Ihre neue Rispenhortensie:
- Heben Sie danach ein Pflanzloch aus, das doppelt so groß und doppelt so tief wie der Wurzelballen ist.
- Mischen Sie unter den Erdaushub Komposterde im Verhältnis 1:1.
- Lockern Sie die Wurzeln am Wurzelballen.
- Füllen Sie wieder so viel Erde ins Pflanzloch bis der Wurzelballen mit der oberen Erdschicht abschließt.
- Stellen Sie die Rispenhortensie ins Pflanzloch.
- Füllen Sie das Pflanzloch mit der Erdmischung.
- Treten Sie die Erde gut an.
- Formen Sie einen Gießring und gießen Sie Ihre Rispenhortensie an.
Rispenhortensie düngen
Rispenhortensien werden im Frühjahr und im Sommer gedüngt. Im Frühjahr haben Sie auf diese Weise einen guten Start ins Jahr und im Sommer erhalten sie noch einen Energieschub vor dem Herbst. Verwenden Sie am besten Kompost als Dünger, der um die Pflanze verteilt wird. Im Winter brauchen Sie nicht mehr zu düngen, weil die Rispenhortensie sowieso vor der kalten Jahreszeit stark zurückgeschnitten wird.
Schwächelt Ihre Rispenhortensie dennoch, können Sie noch mal mit einem Mineraldünger nachhelfen. Diesen synthetisch hergestellten Dünger können Pflanzen im Gegensatz zu organischem Dünger (pflanzlicher und tierischer Herkunft) direkt aufnehmen und er hat eine Sofortwirkung auf das Pflanzenwachstum.
Rispenhortensie schneiden
Rispenhortensien werden im Gegensatz zu Ballhortensien Ende des Jahres geschnitten. Die Regel für den Rückschnitt lässt sich mit zwei Punkten zusammenfassen:
- Spätblühende Hortensien wie die Rispenhortensie werden im Spätherbst nach der Blüte geschnitten. Die Frühjahrsblüher nicht, weil man ihre Knospen ansonsten mitabschneiden würde.
- Seien Sie ruhig mutig und schneiden Sie Ihre Rispenhortensie bis auf 10 cm zurück. Sie wird es Ihnen im nächsten Jahr mit einer üppigen Blüte danken.

Rispenhortensie vermehren
Eine wunderbare Nachricht: Rispenhortensien zu vermehren ist ganz einfach. Wenn Sie also ein schönes Exemplar im Garten haben, dann schneiden Sie sich davon doch ein paar Stecklinge. So geht's:
- Schneiden Sie im Sommer einen unverholzten Rispenhortensien-Trieb mit 1-2 Blättern mit einer scharfen Gartenschere ab.
- Stippen Sie das geschnittene Ende in Bewurzelungspulver ein. Das Mittel bekommen Sie in jedem Gartenfachmarkt.
- Pflanzen Sie die Stecklinge in Anzuchterde.
- Drücken Sie die Erde um den Steckling fest.
- Gießen Sie die Stecklinge an.
- Decken Sie das Anzuchtgefäß mit einem transparenten Deckel oder mit einer Folie ab.
- Platzieren Sie die Stecklinge an einem halbschattigen Ort im Freiland.
- Lüften Sie einmal täglich den Deckel / die Folie.
- Nach ca. 3–4 Wochen sollten sich erste Wurzeln gebildet haben. Dann können Sie den Steckling noch mal umtopfen, falls er zunächst in einer Anzuchtschale gepflanzt war.
- Vor dem ersten Frost müssen Sie die Stecklinge in ein frostfreies Winterquartier räumen.
- Im nächsten Frühjahr können Sie Ihre Rispenhortensien-Jungpflanzen ins Freiland pflanzen.
Rispenhortensie: Sorten für den Garten
Von rosa bis weiß – Rispenhortensien blühen vielfältig. Selbst Farbwechsel sind bei den Rispen möglich:
- Rispenhortensie 'Limelight': Blütenstände cremeweiß-grünlich (Juli - Oktober), wird bis zu zwei Meter hoch.
- Rispenhortensie 'Pinky winky': zweifarbige Blütenrispen zwischen Juli und Oktober. Höhe: ca. 2 m.
- Rispenhortensie 'Vanille frais': blüht zunächst weiß, später verfärben sich die Blüten rosa und rot (Juli - November), wird bis zwei Meter hoch.
- Rispenhortensie 'Grandiflora': mit weißen Blüten von Juli bis September, beim Ausblühen werden sie rosa. Max. Höhe: 2,5 m.
- Hydrangea paniculata 'Kyushu': blüht weiß von Juli bis September. Wuchshöhe: 3 m.
- Hydrangea paniculata 'Wims Red': blüht zunächst weiß, dann rosa und am Ende des Jahres rot. Höhe: ca. 2,5 m.
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