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Mohn ist eine Pflanzengattung, die optische Highlights setzt und einige Überraschungen bereithält. Der Klatschmohn (Papaver rhoeas) ist wahrscheinlich die bekannteste Mohnart mit seinen leuchtend roten Blüten, die im Sommer auf Wiesen und Feldern rote Inseln bilden. Der Türkische Mohn (Papaver orientale) hingegen entfaltet größere Blüten, die oft in einem eleganten Altrosa erscheinen. Auch nach der Blüte fasziniert die Mohnblume mit ihren dicken, kuppelartigen Samenständen, die mit kleinen schwarzen Samen gefüllt sind. Sie dienen der Pflanze zur Vermehrung. In Blumensträußen wirken diese Kapseln sehr dekorativ.
Mohn kann man außerdem essen, wie jedes Kind weiß. Auf Mohnbrötchen oder Mohnkuchen finden sich die Samen. Hierbei handelt es sich um die Samen des berühmt-berüchtigten Schlafmohns (Papaver somniferum). Sie haben richtig gelesen, es werden die Samen der Pflanze verwendet, aus der früher Opium in rauen Mengen hergestellt wurde. Jedoch wird dafür der getrocknete Milchsaft der angeritzten Samenkapseln des Schlafmohns verwendet. Er war Jahrtausende lang ein beliebtes Rauschmittel, das viele Menschen in seinen Bann und letztendlich auch ins Verderben gezogen hat. Heutzutage ist es nur mit Sondergenehmigung erlaubt, diese spezielle Mohnblume anzubauen, ob industriell oder im Privatgarten. Eigentlich schade, da der Schlafmohn bis zu 130 Zentimeter hochwachsen kann und sehr attraktiv in Weiß, Lila oder Rosa blüht.
Mohnblumen vermehren
Die Gattung Papaver unterteilt sich in einjährige, zwei- und mehrjährig wachsende Arten. Um die Mohnblume zu vermehren, ist die einfachste Methode, die Pflanze sich selbst zu überlassen. Das bedeutet, dass ihre schwarzen Samen aus den Mohnkapseln sprengen und sich mit dem Wind selbst im Garten verteilen. Sie können aber auch die Samenkapsel kurz vor der Reife im Sommer oder Spätsommer mit einer Papiertüte ummanteln und die Samen somit für eine spätere Aussaat auffangen, wenn die Kapsel aufsprengt.
Übrigens: Die schönsten Gartenideen haben wir auch hier im Video zusammengestellt:

Eine weitere einfache Methode zur Vermehrung der Mohnblume sind Wurzelschnittlinge, die Sie von der Pflanze abnehmen. Das funktioniert aber nur beim Orientalischen/ Türkikschen Mohn, der mehrjährig wächst. Markieren Sie sich zur Vegetationszeit der Mohnblume den Standort. Wenn die Pflanze im Herbst eingezogen ist, graben Sie die Wurzel etwas frei und schneiden etwa fünf Zentimeter lange Wurzelstücke ab. Merken Sie sich dabei die Wuchsrichtung für die neue Pflanzung. Stecken Sie dann die Wurzelteilstücke in Anzuchterde und überwintern Sie sie an einem frostfreien Ort im Freien. Im Frühjahr kommt dann ein Klon Ihrer Mutterpflanzen zum Vorschein, der nun ins Beet gepflanzt werden kann.
Klatschmohn aussäen
Die Aussaat von Klatschmohn ist zu zwei Jahreszeiten möglich: Es gibt die Frühjahrsaussaat und die Herbstaussaat.
Standort für die Aussaat: Die Mohnblume benötigt einen sonnigen Standort mit einem humosen, durchlässigen Boden. Auf eine Düngung können Sie verzichten. Selbst eine Kompostgabe wären zu viele Nährstoffe für diese anspruchslose Pflanze.
Aussaat Klatschmohn im Frühjahr:
- Von März bis Juni werden die Mohnsamen je nach Wetterlage in ein Gefäß oder direkt ins Beet ausgesät.
- Drücken Sie die Aussaat fest und halten Sie sie feucht bis die Samen keimen.
- Das Auflaufen der Saat kann ein bis zwei Wochen dauern.
- Die Temperaturen zum Keimen müssen mindestens 15 °C betragen.
Aussaat Klatschmohn im Herbst:
Wenn Sie im September die Klatschmohnsamen aussäen, streuen Sie die Samen breitwürfig auf einen geharkten und angefeuchteten Untergrund. Das entspricht der natürlichen Selbstaussaat. Drücken Sie für bessere Ergebnisse beim Keimen die Aussaat fest an. In Wintern mit Kahlfrösten (also bei Frost ohne Schnee als Schutzschicht) decken Sie die Jungpflanzen zum Überwintern am besten leicht mit Reisig ab.

Mohnblume pflanzen und pflegen
Mehrjährige Mohnarten können auch in der Gärtnerei im Topf gekauft und im Anschluss ausgepflanzt werden. Im Frühjahr sind diese meist erhältlich. Wichtig ist bei der Pflanzung ein lockeres Substratgemisch aus Humos und Sand. Die Mohnblume darf nicht zu feucht stehen und benötigt einen sonnigen Platz.
Die verschiedenen Mohnarten

- Arznei-Mohn (Papaver bracteatum), Blüten werden 10-18 cm groß und erscheinen im Mai bis Juni. Aus ihm wird Morphin gewonnen.
- Island-Mohn (Papaver nudicaule), Mohnstaude, blüht rot, weiß, gelb und orange und in Pastelltönen an langen Stielen.
- Schlafmohn (Papaver somniferum), wird bis zu 130 cm hoch.
- Orientalischer Mohn (Papaver orientale) blüht mit intensiven Rottönen von Mai bis Juni, bis zu 80 cm hoch und breit.
- Altaischer Mohn (Papaver croceum), blüht gelb, wächst zwei- oder mehrjährig, polsterbildend, nicht zu verwechseln mit dem Kambrischen Scheinmohn (Meconopsis cambrica), der eine andere Pflanzengattung ist, aber wie gelbblühender Mohn aussieht.
- Sandmohn (Papaver argemone): blüht dunkelrot mit schwarzem Grundfleck, ist wärmebedürftiger als Klatschmohn.
- Klatschmohn (Papaver rhoeas), blüht rot, wird ca. 30-50 cm groß und blüht von Mai bis Juli als Ackerwildpflanze.

Mohnblumen schneiden
Viele Mohnblumen wachsen einjährig. Ihre Blüte dauert meist nur einen Tag. Sie halten sich in der Vase sehr schlecht und sind nicht als Schnittblumen zur Dekoration geeignet. Zu schnell fallen die Blätter der einzelnen Blumen ab.
Ist die Mohnblume giftig?
Ja, die Mohnblume ist giftig. Alle Pflanzenteile enthalten stark giftige Alkaloide in dem milchigen Pflanzensaft, der beim Schneiden autritt. Die Gattung Papaver ist nicht geeignet, wenn Sie Kleinkinder haben oder Haustiere im Garten laufen lassen.
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