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Kaum ein Laubbaum lässt sich so leicht bestimmen wie die Birke (Betula spec.) mit ihrer weißen, abblätternden Rinde und den gesägten, hellgrünen Blättern. Die Birkenblätter sind mit ihrem Lindgrün, das sie schon früh im Jahr zeigen, sogar Sinnbild des Frühlingserwachens und der Wiedergeburt. Allergiker werden mit dem Baum jedoch im Frühjahr eher die Birkenpollen verbinden, die aus den mehreren Zentimetern langen Blütenkätzchen ab April rieseln.
Wer nicht unter den Pollen oder einer Birken-Allergie leidet, bekommt mit ihr einen schönen Hausbaum, der 90 bis 120 Jahre alt werden kann, gut wächst und frosthart bis -45 Grad Celsius ist. Neben dem zarten Grün im Frühjahr begeistert die Birke auch im Herbst mit ihrer goldgelben Färbung. Generell haben Birken dank ihrer weißen Rinde und ihrer lichten Krone ein elegant leichtes Erscheinungsbild.
Beliebte Birkenarten
Wer einen Birkenbaum setzen möchte, kann aus mehr als 40 Arten wählen. Beliebte Gartenbäume sind folgende:
- Bronzebirke (Betula maximowicziana): Ihre Borke ist bräunlich bis weißorange, schnellwüchsig, mit regelmäßig gestellten Ästen. Höhe: bis 30 m.
- Kupferbirke (Betula albosinensis), kleiner Baum mit pyramidaler Krone, langsamwüchsig, Höhe: ca. 6-8 m.
- Hängebirke, Sandbirke oder auch Weißbirke (Betula pendula). Sie wird bis zu 25 Meter hoch und hat glatte, hellgrüne Blätter. Sie wächst hauptsächlich auf trockenen Böden und in Laub- und Nadelwäldern.
- Weiße Himalayabirke (Betula utilis var. jacquemontii): Diese Birkenart ist nicht bei uns heimisch, sondern stammt aus dem namensgebenden Himalaya. Mit interessanter strahlendweißer Rinde. Höhe: 8-15 m.
- Moorbirke (Betula pubescens): Ihre Birkenzweige stehen hoch. Die Triebe, Blattstiele und die Blattunterseiten tragen einen weißen Flaum. Sie wächst hauptsächlich an Standorten mit feuchtem Boden und verträgt auch einen erhöhten Säuregehalt. Blätter und der Birkensaft sollen Heilwirkung haben und werden als Süßmittel verwendet werden. Höhe: bis 20 m.
- Strauchbirke (Betula humilis): Sehr frosthart und wächst strauchartig bis ca. 1,5 m Höhe. Eine schöne Birkenbaum-Variante für kleine Gärten.
Birken-Standort: Wie pflanze ich eine Birke richtig?
Die Birke lebt sowohl im Tiefland als auch bis zu 1.900 Meter Höhe und wächst dabei in der Jugend bis zu einem Meter pro Jahr. Sie gehört damit zu den schnellwüchsigen Laubbäumen. An den Boden stellt ein Birkengewächs dabei geringe Ansprüche, wobei sie je nach Art leicht variiert.
Während die Sandbirke eher auf trockenen, sandigen, nährstoffarmen Böden wächst, bevorzugt die Moorbirke eher feuchte Erde und hat sogar mit Staunässe keine Probleme. Da alle Birken Flachwurzler ist, benötigen sie entsprechend Platz im Boden. Pflasterungen sollten sich an ihrem Standort daher nicht in der Nähe befinden. Andere Pflanzen können von den Wurzeln der Birke sogar komplett verdrängt werden, weswegen auf eine Unterpflanzung wie bei anderen Bäumen eher verzichtet werden sollte. Im Kübel kann eine Birke dennoch gezogen werden, sie passt sich dann den Platzverhältnissen an und bleibt eher klein. Wichtig ist dann jedoch eine gute Wasserversorgung in den Sommermonaten.
So klappt das Einpflanzen:
- Die Birke vor dem Einsetzen für mehrere Stunden mit ihrem Wurzelballen gut wässern.
- Pflanzloch in doppelter Ballengröße ausheben.
- Birke einsetzen und das Loch mit Gartenerde füllen.
- Anschließend noch einmal alles gut wässern.
Birke vermehren
Birken sind Pionierpflanzen, die sich als eine der ersten auf kahlen Flächen etablieren. Die Frucht der Birke – also ihr Saatgut – ist dafür perfektioniert. Es sind kleine, Millimeter große Nussfrüchte mit Flügelhäutchen, die der Wind über weite Flächen tragen kann. Für die Vermehrung im eigenen Garten reiben sie einfach aus den reifen Fruchtständen ab September die Samen heraus.
Geben Sie diese in Töpfe mit feuchter Gartenerde und harken sie die Oberfläche kurz durch. Das war es schon. Hier werden sich nun neue Birkenpflanzen entwickeln. Wenn sie größer werden, können Sie die Setzlinge dann an den gewünschten Ort im Garten eingraben. Noch einfacher ist es nur noch, in einer Gärtnerei oder Forstschule eine vorgezogene Birke zu kaufen.
Birke nutzen
Die Birke ist nicht nur im Wald und Garten schön anzusehen. Sie lässt sich auch noch nutzen: So schwören einige auf einen Birkentee, der aus ihren Blättern zubereitet wird. Die Birkenblätter enthalten Flavonoide – sekundäre Pflanzenstoffe, die harntreibend sind und bei Nieren- und Blasenentzündungen helfen sollen.
Ein weiteres beliebtes und derzeit immer populärer werdendes Birkenprodukt ist Birkenzucker (auch Xucker oder Xylit genannt), der aus der Birkenrinde gewonnen wird. Er hat im Vergleich zu Haushaltszucker rund 40 Prozent weniger Kalorien und wird daher gern für eine gesunde Ernährung verwendet. Im Möbelbau ist die Birke ebenfalls beliebt: Ihr hellbraunes bis rötliches Holz wird gern zu Birkenfurnier oder auch Birkensperrholz (Birke-Multiplex) verarbeitet und ziert dann Kinderwiegen bis Regale.
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