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Ginseng, Ginsengpflanze

Ginseng / Ginsengpflanze (Panax ginseng)
© Adobe Stock / Valeriy Kirsanov

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Man glaubt es kaum, aber die berühmte Ginsengpflanze (Panax ginseng) ist mit dem europäischen GemeinenEfeu verwandt. Eine gewisse Ähnlichkeit besteht so auch beim Fruchtstand, der in einer Dolde die Samen bündelt. Im Gegensatz zum Efeu ist der Ginseng jedoch in Asien heimisch und wurde dort schon vor mehr als 1.000 Jahren als Heilpflanzeund als Medizin von chinesischen Kaisern gepriesen und verwendet.

Es gibt verschiedene Ginseng-Arten: Dazu gehört der Amerikanische Ginseng (Panax quinquefolius), der Japanische Ginseng (Panax japonicus) und der Panax ginseng, der Koreanischer Ginseng genannt wird und die höchste Konzentration an Wirkstoffen haben soll. Zur Erhaltung der Gesundheit wird von der Ginsengpflanze die Wurzel verwendet. Die Ginsengwurzel hat oft die Form eines menschlichen Körpers. Aus diesem Grund wird sie auch gern als "Menschenwurzel" bezeichnet. Bis heute ist die Faszination und Nutzung dieser Pflanze erhalten und sie wird in vielen Darreichungsformen von Tee bis Extrakt angeboten.

Ginsengpflanzen im Garten anbauen: Geht das?

Ja, Ginseng lässt sich auch in Deutschland im Gartenanbauen, wenn es auch nicht ganz einfach ist. Die ursprüngliche Heimat der Ginsengpflanze sind Bergwälder in Höhenlagen in Asien. Doch wie lässt sich diese Umgebung bei Ihnen im Garten imitieren? Das funktioniert, indem Sie der Ginsengpflanze einen schattigen Standort im Garten suchen oder alternativ das Beet schattieren. Der Boden sollte locker sein, da der Ginseng eine lange Wurzel ausbildet.

Ginseng aussäen

Sie können Ginseng nicht nur bei uns anbauen, sondern auch vermehren: Wer bereits eine Ginsengpflanze hat, der zupft im Sommer ihre Samen ab, die sich in leuchtend roten Steinfrüchten an der Pflanze befinden. Ab dem dritten Jahr bildet der Ginseng die Samen aus. Es lassen sich aber auch im Internet Ginsengsamen bestellen:

  • Bei der eigenen Ernte müssen Sie die Samen von dem roten Fruchtfleisch befreien. Am besten gelingt das, indem sie die Früchte unter fließendem Wasser in einem Sieb reiben.
  • Die noch feuchten Samen werden anschließend mit Sand vermengt und in einen Netzbeutel gefüllt. Dieser wird in der Erde vergraben und dort bis zum nächsten Frühjahr gelagert. In der Erde ist es dunkel, feucht und vor allem kalt. Das ist optimal für die Samen. Sie müssen eine Zeit lang Kälte ausgesetzt sein (Stratifizierung), um im Anschluss keimen zu können.
  • Im darauffolgenden Frühjahr können die Samen wieder ausgegraben und ab März im Topf oder direkt im Freiland ausgesät werden, sobald der Boden nach den Eisheiligen im Mai frostfrei ist. Feuchten Sie dazu den Boden an und säen Sie die Samen aus. Zum Schluss noch leicht andrücken und eine dünne Erdschicht darüber sieben. Die nächsten Wochen mäßig feucht halten.
  • Ginseng darf nicht zu nass stehen, im Gegenteil, ein trockener Boden ist sogar vorteilhaft für die Pflanze.
  • Am besten ziehen Sie, wenn Sie mehrere Ginsengpflanzen anbauen möchten, zwischen den Reihen Furchen, damit das Regenwasser ablaufen kann.
  • Da Ginseng ursprünglich aus Waldregionen stammt, benötigt die Pflanze Schatten. Bauen Sie der Ginsengpflanze also einen Sonnenschutz, am besten aus einem Gewebe, das maximal 20 Prozent des Sonnenlichts durchlässt.
  • Legen Sie Stroh um die Pflanzen, sobald Sie größer werden. Das stoppt die Verdunstung aus dem Boden, so muss die Pflanze nicht so oft gegossen werden.
  • Außerdem unterdrückt das Stroh den Unkrautwuchs, so dass keine Konkurrenz für den Ginseng entsteht, die das Wurzelwachstum stören oder Nährstoffe entziehen kann.

Ginseng ist ein Starkzehrer, der viele Nährstoffe benötigt. Düngen Sie also regelmäßig alle ein bis zwei Monate mit Kompost um die Pflanzen herum. Dazu muss dann natürlich kurzzeitig das Stroh entfernt werden.

Ginseng / Ginsengpflanze (Panax ginseng) Wurzel
Die Wurzel des Ginseng wirkt entzündungshemmend, entkrampfend und beruhigend.
© Adobe Stock / 성수-한-

Die Ernte der Ginsengwurzeln

Wer eine voll ausgebildete Ginsengwurzel ernten möchte, der muss sich gedulden. Von der Ernte des Samens, über die Stratifizierung und Aussaat, bis zum letztendlichen Ausgraben der Wurzel vergehen sieben Jahre. Nach der Ernte werden die Wurzeln gewaschen und etwa eine Woche getrocknet. Durch den Trocknungsprozess wird die Wurzel haltbar gemacht. Dabei verliert sie Wasser und schrumpelt ein wenig, was ihre Wirksamkeit aber nicht beeinflusst. Nach der Trocknung ist die Wurzel einsatzbereit für die Weiterverarbeitung oder für den Rohverzehr.

Ginsengwurzel: Wie wirkt sie und wie lässt sie sich verwenden

Die Ginsengwurzel enthält viele gute Inhaltsstoffe wie Mineralstoffe und Spurenelemente. Die besonderen Wirkstoffe des Ginsengs sind die Ginsenoside, die chemisch zu den Saponinen gehören. Die Wirkung des Ginsengs soll stimulierend auf den Stoffwechsel wirken, das heißt Müdigkeit entgegenwirken, entzündungshemmend sein sowie entkrampfend und beruhigend wirken.

Wie kann Ginseng nun verwendet werden? Die Darreichungsformen von Ginseng sind ganz unterschiedlich:

  • Zum einen kann die Wurzel ganz einfach roh verzehrt werden. Dazu werden erbsengroße Stücke von der Wurzel abgeschnitten und langsam zerkaut. So können die Wirkstoffe über die Mundschleimhaut aufgenommen werden.
  • Neben dem Rohverzehr gibt es noch die Weiterverarbeitung zu Ginsengtee. Hierzu werden 2,5 g Ginseng-Teegranulat für eine Tasse mit heißem Wasser übergossen.
  • Des Weiteren ist es möglich, Ginseng in Form von Kapseln zu sich zu nehmen, was meist mit einer dreimonatigen Kur empfohlen wird, um die Wirkung des Ginsengs im menschlichen Körper voll zur Entfaltung zu bringen.

Aber auch Cremes und Salben mit Ginseng werden mittlerweile angeboten.

Der Bonsai Ficus microcarpa 'Ginseng'

Verwechseln Sie nicht den Echten Ginseng mit der "Ginsengpflanze", die in Baumarkt-Gärtnereien angeboten wird. Dabei handelt es sich nämlich um eine als Bonsai gezogene Feigenart (Ficus microcarpa 'Ginseng'). Diese Lorbeerfeige oder Chinesische Feige trägt den Sortennamen 'Ginseng'. Botanisch hat sie jedoch rein gar nichts mit der Heilpflanze und Staude Ginseng zu tun. Gemein haben Ficus microcarpa aus der Familie der Maulbeergewächse und der Echte Ginseng lediglich ihren Herkunftsort Asien. Der Ficus microcarpa bildet jedoch Luftwurzeln, die ein wenig an die Form des Ginsengs erinnern. Als Zimmerpflanze benötigt er nur wenig Pflege. Stellen Sie ihn jedoch nicht in die pralle Sonne und gießen Sie den Ficus nur, wenn die Erde trocken ist.

Eine weiterer "Falscher Ginseng" ist übrigens der Peru oder Peruanischer Ginseng, auch Maca genannt. Sein botanischer Name lautet Lepidium peruvianum. Bei ihm handelt es sich um ein krautiges Gewächs, das ein- oder zweijährig wächst, dessen Blätter einen kresse-ähnlichen Geschmack aufweisen. Seine Knollen können auch heilkundlich verwendet werden.

SCHÖNER WOHNEN-Tipp zum Ginseng

Wer sich tatsächlich mal auf das Experiment der Ginseng-Anpflanzung eingelassen hat, muss sich danach leider gedulden. Da Ginseng ein Starkzehrer ist und sein Anbau viele Jahre dauert, ist der Boden nach der Ernte enorm ausgelaugt und erst einmal nicht mehr für die Ginsengpflanzung geeignet. Für einen weiteren Ginsenganbau sollten Sie daher stets einen neuen Ort für suchen, da sich der alte Boden gute acht Jahre erholen muss, bevor er wieder eine Ginsengpflanze mit ausreichend Nährstoffen versorgen kann.

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