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Die Zitronenmelisse (Melissa officinalis) ist eine beliebte Nutzpflanze im Garten sowie auf Balkon und Terrasse. Mit ihren grünen, nach Zitrone duftenden Blättern verbreitet sie überall sommerliches Flair. Neben ihrem Blattgrün und dem angenehmen Duft wird sie von Hobbygärtnern natürlich vor allem wegen ihres zitronigenGeschmacks angebaut. Aus ihren Blättern und Blüten lassen sich erfrischende Getränke, sommerliche Salate, Quarkspeisen, Eis und Sorbet, aber auch pflanzliche Heilprodukte herstellen. Aus dem Mittelmeerraum und Asien stammend, verbreitete sich das Kraut in den letzten Jahrhunderten in Europa über Spanien bis nach Skandinavien.
Zitronenmelisse pflanzen
Sie müssen kein Profi beim Gärtnern sein, um Zitronenmelisse anzupflanzen. Zum Glück ist das Küchenkraut sehr genügsam. Als Boden bevorzugt es klassische Gartenerde, die gern feucht und humos ist. Der ideale Zitronenmelissen-Standort ist sonnig bis halbschattig.
Auch für die Anpflanzung im Topf sind ein lichter Standplatz unddie richtige Erde die beiden wichtigsten Punkte. Achten Sie außerdem noch auf einen guten Wasserablauf. Obwohl die Zitronenmelisse einen feuchten Boden benötigt, verträgt sie keine Staunässe dauerhaft.
Die richtige Pflege der Zitronenmelisse

Natürlich können Sie für diese köstlichen Getränke im Supermarkt Zitronenmelisse kaufen. Mehr Freude macht es natürlich, mit selbstgezogenen Kräutern aus dem eigenen Anbau die Rezepte zuzubereiten. Achten Sie vor allem auf stets feuchten Boden, denn den benötigt die Zitronenmelisse. Im Topf wird sie regelmäßige Düngegaben mit organischem Dünger alle drei Wochen schätzen. Im Supermarkt gekaufte Zitronenmelisse sollten Sie alsbald umtopfen, dann werden Sie lange Freude an dem Kraut haben. Im Beet ist es wichtig, die Erde um die Pflanze möglichst wenig zu bearbeiten. Die Zitronenmelisse ist ein Flachwurzler, bei Arbeiten an der Erde würden Sie das empfindliche Wurzelwerk verletzen.
Glücklicherweise ist die Zitronenmelisse winterhart, sodass zur kalten Jahreszeit kaum Pflege notwendig wird. Bei sehr strengem Frost können Sie bei Beetpflanzungen jedoch als zusätzlichen Schutz noch Laub und Nadelholzzweige um die Pflanze aufschichten. Als Topfpflanze sollten Sie die Zitronenmelisse zum Überwintern besser in ein Gewächshaus bringen oder an einem kühlen hellen Platz im Haus stellen. Ein ungeheiztes Treppenhaus ist dafür ideal. Und im Frühjahr nach den Eisheiligen kann das Küchenkraut wieder auf den Balkon oder in den Garten ziehen.
Heilpflanzliche Verwendung der Zitronenmelisse
Ätherische Öle wie Citral oder Citronella, Gerbstoffe, Bitterstoffe sowie Mineralien und Vitamine sind die Inhaltsstoffe der Zitronenmelisse, die eine Wirkung haben. In der Kombination wirken sie krampflösend, beruhigend und kräftigend. Besonders bekannt ist die Zitronenmelissen-Tinktur - auch als Melissengeist bekannt. Die Nonne Maria Clementine Martin hat ihn um 1775 entwickelt. Auf schmerzenden Gelenken verrieben, soll die Tinktur Linderung verschaffen.
Auch das per Wasserdampfdestillation gewonnene Zitronenmelissenöl eignet sich zur äußerlichen Anwendung. Gerade bei Kopfschmerzen wird empfohlen, den Kopf und Nacken mit dem ätherischen Öl der Heilpflanze einzureiben. Hingegen soll eine Zitronenmelissen-Creme bei Lippenbläschen (Herpes simplex) während einer Erkältung helfen.
Zitronenmelisse ernten
Wer das Küchenkraut zum Konservieren komplett abernten möchte, sollte das im Juni vor der Zitronenmelissen-Blüte vornehmen. So enthalten die Blätter die meisten Inhaltsstoffe. Sie können die Blätter trocknen oder auch einfrieren – um erst später die Zitronenmelisse zu verarbeiten. Natürlich können Sie auch immer wieder auf Bedarf einzelne Stiele der Zitronenmelisse schneiden und dann Tees und Getränke frisch zubereiten.
Zitronenmelisse trocknen
- Schneiden Sie vor der Blüte mit einer scharfen Schere oder mit einem Messer die Triebe Ihrer Zitronenmelisse wenige Zentimeter über dem Boden ab.
- Bündeln Sie die Stiele mit einer Schnur und hängen Sie diese kopfüber auf.
- Vermeiden Sie dabei direktes Sonnenlicht. Der ideale Platz fürs Trocknen ist im Schatten und an einem trockenen Ort.
- Wenn die Blätter nach ca. zwei Wochen getrocknet sind, können Sie die Zweige in luftdichten und dunklen Vorratsdosen lagern.
Zitronenmelisse einfrieren
Während sich getrocknete Zitronenmelisse hauptsächlich für Tees eignet, behält gefrorene Zitronenmelisse ihr gesamtes Aroma:
- Ernten Sie wie beim Trocknen die Triebe im Juni vor der Blüte.
- Der Schnitt erfolgt etwa 10 bis 12 cm über dem Boden.
- Spülen Sie die Melisse unter klarem Wasser ab und trocknen Sie die Zweige vorsichtig mit Küchenpapier.
- Zupfen Sie die einzelnen Melissenblätter ab und verteilen Sie diese auf einem Küchenbrett.
- Anschließend im Gefrierschrank einfrieren.
- Sind die Blätter gefroren, können Sie diese platzsparend in eine Vorratsdose umfüllen. Diese bleibt jedoch weiterhin im Gefrierschrank.
Zitronenmelisse vermehren
Eine Teilung der Pflanze ist die einfachste Variante, um Ihr zitroniges Küchenkraut zu vermehren. Dazu graben Sie die Zitronenmelisse im Frühjahr oder Herbst aus und teilen die Staude, wenn sie groß ist, mit einem beherztem Spatenhieb oder kleinere Exemplare mit einem alten Küchenmesser. Beide Teile werden sich dann wieder zu prächtigen Pflanzen entwickeln.
Zitronenmelissen-Tee und andere Getränke
Dank ihres zitronig-frischen Aromas gibt es viele Rezepte für Getränke mit Zitronenmelisse. Besonders beliebt ist der Melissentee – und der lässt sich schnell herstellen.
Zubereitung Zitronenmelissen-Tee:
- Kochen Sie einen Viertelliter Wasser auf.
- Pro Glas/Tasse geben Sie ca. 2 Teelöffel getrocknete oder 5-7 frische Blätter hinein.
- Nun alles übergießen und für etwa 10 Minuten ziehen lassen.
- Die Wirkung von Zitronenmelissen-Tee ist entspannend und soll gerade bei Stress, Schlafstörungen und Reizüberflutung wirken. Im Englischen beeinflusste das sogar ihren Namen: So heißt Zitronenmelisse auf Englisch "Lemon Balm" – Zitronenbalsam.
Einfach nur lecker sind Zitronenmelissen-Limonaden oder Zitronenmelissen-Wasser. Gerade im Sommer sind sie köstliche Erfrischungen an heißen Tagen. Eine besonders einfache Variante wird folgendermaßen zubereitet:
- Morgens zwei Stiele mit Blättern in eine Wasserkaraffe hineingeben und mit Wasser auffüllen.
- Bis zum Nachmittag hat das Wasser das zitronige Aroma angenommen.
- Für mehr Geschmack können Sie noch mit einem Schluck Zitronen- oder Orangensaft weiter aromatisieren.
- Nach Belieben mit Zucker oder Süßstoff verfeinern, um einen süß-herben Limonadengeschmack zu bekommen.
Mit eingekochtem Zitronenmelissensirup lassen sich solche Limonaden noch schneller zubereiten und sogar Zitronenmelissen-Likör lässt sich aus dem vielfältigen Kraut anfertigen.
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