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Stiefmütterchen

Stiefmütterchen (Viola wittrockiana und Viola tricolor) bunt
© Colourbox

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Ob in großen Schalen vor der Haustür, in Balkonkästen, in Kombination mit Frühblühern oder als alleinige Grabbepflanzungen – Stiefmütterchen sind dank ihrer fröhlich bunten, mehrfarbigen Blütenblätter vielerorts beliebte Blumen. Sie zeigen ihre Blüten sowohl im Frühling als auch im Spätherbst, wenn kaum etwas anderes farbenfroh ist. Dazu sind sie auch noch robust und pflegeleicht. Stiefmütterchen sind Veilchen und wurden mit Züchtungen aus den Wilden Stiefmütterchen (Viola tricolor) zu den heute so vielfach beliebten Gartenstiefmütterchen (Viola x wittrockiana) entwickelt. Mit der Zeit entstanden so immer speziellere Varianten mit kleinen und großen Blüten oder sogar Kreuzungen mit Hornveilchen (Viola cornuta), einer Steingartenstaude.

Wann und wie sollten Sie Stiefmütterchen pflanzen?

Im Pflanzenhandel gibt es diverse Samen von Stiefmütterchen zu kaufen. Von März bis Mai empfiehlt sich eine Vorkultur in Schalen, ab Juni können Sie die Samen direkt ins Beet säen. Die Aussaat ist jeweils gleich:

  • Die Stiefmütterchen-Samen ausstreuen, ca. 1 cm mit Erde bedecken und anschließend leicht andrücken.
  • Nach dem Säen der Stiefmütterchen den Boden schattig und feucht halten.
  • Die Temperatur sollte 15 - 18 Grad Celsius betragen.
  • Nach ungefähr 10 bis 14 Tagen zeigen sich die ersten Keimlinge, die nach insgesamt 4 Wochen vereinzelt und in kleine Blumentöpfe umgesetzt werden. Das Fachwort lautet dazu pikieren.
  • Wenn die Jungpflanzen stark genug sind, können sie im September an den gewünschten Ort im Garten oder auf dem Balkon umgepflanzt werden.

Sollten Sie die Stiefmütterchen-Blume bodennah pflanzen wollen, beachten Sie, dass diese gern von Kaninchen gefressen werden.

Blütezeit von Stiefmütterchen: Wann und wie lange blühen sie?

Ob uni, geflammt oder sogar gestreift – Stiefmütterchen sorgen von September bis weit in den Dezember hinein für farbige Tupfen im Garten und auf dem Balkon. Und schon ab März geht es mit der Blütenpracht weiter, die dann bis Mai anhält. Wer vorgezogene Pflanzen aus Gärtnereien kauft und sie im Frühjahr einsetzt, kann die Blütezeit sogar bis weit in den Sommer ausdehnen.

Stiefmütterchen (Viola wittrockiana und Viola tricolor) violett, blau
An einem sonnig bis halbschattigen Standort gedeiht das Stiefmütterchen am besten.
© Colourbox / Vrabel Peter

Standort für Stiefmütterchen: Wo gedeihen sie am besten?

Um möglichst lange Freude an den bunten Blühern zu haben, ist vor allem der richtige Standort wichtig. Vor allem Licht und Wärme mag die Pflanze, weswegen ihr Platz sonnig bis maximal halbschattig sein sollte. Der Abstand zwischen den Pflänzchen sollte etwa 20 bis 25 cm betragen, damit alle ausreichend Licht bekommen. Dazu liebt das Stiefmütterchen humosen, nährstoffreichen und feuchten Boden. Wenn es überdacht auf dem Balkon steht, dürfen Sie auch im Herbst und zeitigem Frühjahr das Gießen nicht vergessen. Aber bitte in Maßen, da Stiefmütterchen wie viele andere Pflanzen auch Staunässe nicht vertragen.

Stiefmütterchen pflegen – darauf sollten Sie achten

Ein Tipp für eine lange Blühdauer: Zupfen Sie welke Blüten rechtzeitig ab. Das regt die Bildung neuer Blüten an. Garten-Stiefmütterchen im Topf sollten Sie außerdem regelmäßig düngen. Als sinnvoll hat sich hier ein zwei- bis vierwöchentlicher Rhythmus erwiesen. Wird es draußen kalt, benötigen Topfpflanzungen außerdem noch einen Winterschutz. Zwar sind Stiefmütterchen winterhart, große Kälte kann ihnen in Gefäßen dennoch zusetzen. Noppenfolie und Jute-Bahnen sind gute Lösungen, um Ihre Stiefmütterchen vor Frost und einer zu niedrigen Temperatur zu schützen. Beetpflanzen können Sie hingegen mit Fichtenreisig abdecken.

Trotz dieser Pflegemaßnahmen ist es leider so, dass das Große Stiefmütterchen (Viola x wittrockiana) nur zweijährig ist, im Gegensatz zu ihren "Schwestern", dem Wilden Stiefmütterchen (Viola tricolor) und dem Hornveilchen (Viola cornuta), die mehrjährige Stauden sind. Also muss nach zwei Jahren für eine Neuanpflanzung gesorgt werden, sobald die Stiefmütterchen durch Wildwuchs unansehnlich geworden sind.

Sind Stiefmütterchen essbar?

Ein ganz klares Ja dazu, ob Stiefmütterchen essbar sind. Bitte nehmen Sie jedoch nur selbstgezogene oder extra dafür angebaute Pflanzen. Doch dann machen die Blüten mit ihrem angenehm mild-würzigem, leicht scharfem Geschmack aus Salaten gleich einen fröhlichen Sommersalat.

Alternativ zu Salaten können Sie auch Süßspeisen mit den Blüten verzieren oder auch Stiefmütterchen-Tee trinken. Letzterer wird aus den Pflanzenteilen des Wilden Stiefmütterchens (Viola tricolor) zubereitet und soll positive Effekte bei Hautkrankheiten und Atemwegserkrankungen haben. Entsprechende Teemischungen mit dem Stiefmütterchenkraut finden Sie in Drogerien oder Apotheken.

Stiefmütterchen (Viola wittrockiana und Viola tricolor) Beet
Nicht nur im Beet schön, sondern auch essbar!
© Schöner Wohnen / Vanessa Schmitt

Sind Stiefmütterchen giftig?

Aufgrund verschiedener Inhaltsstoffe können die Wurzeln und Samen des Stiefmütterchens abführend wirken beziehungsweise zu Erbrechen führen. Doch giftig sind Stiefmütterchen darum noch nicht – auch nicht für Katzen, wie viele ihrer Besitzer glauben.

SCHÖNER WOHNEN-Tipp zum Stiefmütterchen

Wer bei Stiefmütterchen einmal abseits des Standards ein besonderes Erscheinungsbild wünscht, dem dürften folgende Stiefmütterchen-Sorten gut gefallen.

  • Großes Stiefmütterchen (Viola x wittrockina 'Orchideenblütige Mischung'). Sie sind als Samen erhältlich. Ihre Blüten sind gewellt und gekraust.
  • Hornveilchen (Viola cornuta 'Molly Sanderson'). Ihre Blütenblätter sind so tiefviolett, dass sie fast schwarz aussehen!
  • Großes Stiefmütterchen (Viola x wittrockina 'Jolly Joker') hat eine orange-violette, scharf abgegrenzte Blütenfärbung.
  • Hornveilchen (Viola cornuta 'Tiger Eye') besitzt orangefarbene Blüten mit schwarzer Linienzeichnung und erinnern tatsächlich entfernt an ein Tigerfell.

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