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Zaubernuss, Hamamelis

Zaubernuss (Hamamelis spec. )
© Adobe Stock / AL-U-MA

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Mit der Zaubernuss (Hamamelis) erhalten graue Wintermonate eine farbige Blütenpracht. Schon im Januar zeigen sich die gefiederten Blüten an den Ästen, die bis in den Vorfrühling zu sehen sind. Auch rotblühende Pflanzen sind von den Winterblühern erhältlich. Nach der Blüte bildet die Zaubernuss Blätter aus, die denen der Haselnuss ähneln. Verwandt sind die beiden Pflanzen dennoch nicht miteinander. Die Zaubernuss gehört zur eigenen Pflanzenfamilie der Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae), während die Haselnuss zu den Birkengewächsen gehört.

Und keine Sorge um die Blüten bei Frost: Die fadenförmigen Blätter rollen sich bei starker Kälte ein und können so bis zu -10 Grad Celsius problemlos überstehen. Als eine der ersten Nahrungsquellen ist die Zaubernuss auch eine beliebte Bienenweidepflanze und manche Sorten wie die Zaubernuss 'Pallida' verbreiten sogar einen intensiven, frühlingshaften Duft nach Primeln.

Der richtige Standort für die Zaubernuss

Wenn Sie im Garten oder Vorbeet einen Platz haben, der sonnig bis halbschattig ist, können Sie hier gut eine Zaubernuss pflanzen. Der Boden sollte dabei durchlässig – gern sandig und humos – und mäßig feucht sein. Da die Zaubernuss andere Wurzelkonkurrenz nicht gut verträgt, sollten Sie eine Unterpflanzung oder dicht gepflanzte Beetnachbarn möglichst vermeiden. Auch ist es möglich, die Zaubernuss im Kübel anzupflanzen. Achten Sie jedoch der Pflanze entsprechend auf eine ausreichende Größe und wählen Sie lieber ein größeres als zu kleines Gefäß. Dann kann sich das Wurzelwerk ungestört entwickeln.

Zaubernuss (Hamamelis mollis 'Pallia') Strauch im Schnee Anfang März
Ein Zaubernuss-Strauch begnügt sich mit wenig Pflege.
© Schöner Wohnen / Vanessa Schmitt

Eine Zaubernuss pflanzen – darauf sollten Sie achten

Bevor Sie den Entschluss fassen, eine Zaubernuss zu kaufen, sollten Sie einige Punkte berücksichtigen, da sie gewisse Ansprüche beim Einpflanzen stellt.
So muss der Boden vor dem Einpflanzen mit einer Hacke durchgelockert werden, damit sich die Wurzeln gut ausbreiten können. Setzen Sie den Wurzelballen auch nicht zu tief. Er sollte zum Schluss genauso weit aus der Erde schauen, wie vorher im Topf aus der Gärtnerei.

Und seien Sie nicht enttäuscht, wenn trotz des richtigen Standorts und Einpflanz-Maßnahmen Ihre neue Zaubernuss zunächst nicht wächst. Das ist leider normal. Erst ab dem dritten, manchmal auch erst ab dem vierten Jahr wird sie beachtenswerte Neutriebe hervorbringen. Die Zaubernuss-Blüte sollte sich jedoch schon im ersten Winter nach der Pflanzung zeigen. Berücksichtigen Sie auch die Zaubernuss-Größe: Je nach Art kann eine Zaubernuss ein Baum von sieben Metern oder lediglich ein drei Meter hoher Strauch werden.

Beliebte Sorten der Zaubernuss

Die Zaubernuss als Strauch, als Baum oder eine Zaubernuss in Rot. Die Pflanze gibt es in vielen Varianten:

  • Die Zaubernuss 'Diane', blüht von Februar bis März, zuerst rot – später orange, Höhe: 2-3 m.
  • Sorte 'Westerstede', hellgelbe Blüten von Februar-März. Strauch bis 3 m Höhe.
  • Japanische Zaubernuss (Hamamelis japonica): Sie wächst 3-4 m hoch, gelbe Blüten ab Januar
  • Chinesische Zaubernuss (Hamamelis mollis) – goldgelbe Blüten ab Januar, das Laub wird im Herbst ebenfalls goldgelb. Höhe: bis 4 m.
  • Virginische Zaubernuss (Hamamelis virginiana) – blüht im Gegensatz zu den anderen Sorten erst bzw. schon im Herbst (September bis Dezember) in leuchtendem Gelb. Daher oft auch als Herbstblühende Zaubernuss bezeichnet. Höhe: bis 6 m.
Rotblütige Zaubernuss (Hamamelis x intermedia)
Die Blätter der Hamamelis rollen sich bei niedrigen Temperaturen ein und überstehen sogar Frosttage.
© Schöner Wohnen / Vanessa Schmitt

Zaubernuss schneiden und pflegen – so geht's

Da die Zaubernuss aufgrund ihrer kompakten Größe und ihres langsamen Wachstums für kleine Gärten bestens geeignet ist, sollten Sie die Pflanze möglichst auch ungestört wachsen lassen und bei einem Rückschnitt vorsichtig sein. Schnitte ins ältere Holz verträgt sie nicht. Achten Sie daher darauf, nur junge Triebe in Form zu bringen. Und das nur moderat, denn nur an den kurzen Neutrieben blüht die Pflanze.

Darum ist es schon beim Einpflanzen wichtig, dass die Pflanze genug Raum um sich herum zum freien Entfalten bekommt. Dann bildet die Zaubernuss von sich aus schon eine kompakte, wohlgeformte Krone und belohnt es auch mit ihren winterlichen Blüten. Als Dünger reicht eine Kompostgabe im Frühjahr, die Sie ca. einen Zentimeter hoch auf dem Wurzelbereich verteilen.

Wie kann ich meine Zaubernuss vermehren?

Da die Zaubernuss nur sehr langsam wächst, ist ihre Vermehrung auch entsprechend mühselig. Samen sprießen teilweise erst nach Jahren und Absenker benötigen bis zu 24 Monate zum Anwurzeln. Selbst das Veredeln, bei dem ein Trieb auf eine vorgezogene Pflanze gesetzt wird, ist enorm aufwändig und arbeitsintensiv. Diese Umstände machen das Vermehren für Gartenneulinge uninteressant und erklärt auch den oft hohen Preis für eine Zaubernuss.

Ist die Zaubernuss giftig?

Nein, die Zaubernuss ist nicht giftig. Sie kann daher bedenkenlos in Familiengärten angepflanzt werden. Darüber hinaus enthält die Virginische Zaubernuss in ihrer Rinde und den Blättern zusätzlich noch heilende Inhaltsstoffe, die entzündungshemmend, blutstillend und beruhigend wirken sollen. Zaubernuss-Salbe wird daher gern für irritierte und entzündete Hautpartien verwendet. Die Einsatzbereiche als Heilpflanze reichen von der Babypflege, über Juckreiz, bis hin zu Neurodermitis.

SCHÖNER WOHNEN-Tipp zur Zaubernuss

Zaubernüsse müssen nicht immer nur allein im Garten stehen. Reizvoll ist auch eine Anpflanzung als Gruppe mit Varianten in verschiedenen Farben. Das wird auch die Bienen und anderen Insekten freuen, die mit den Blüten der Zaubernuss eine frühe und reichhaltige Nahrungsquelle erhalten. Wer in die Gruppe auch noch eine Herbstblühende Zaubernuss setzt, kann sich von Herbst bis in den Frühling hinein an der Blütenpracht erfreuen.

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