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Buche

buche (Fagus sylvatica L. und Fagus spec.) mit roter Färbung
© Schöner Wohnen / Vanessa Schmitt

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Eine gute Nachricht vorab: Es gibt wieder mehr Buchen in deutschen Wäldern. Buchenwälder geben vielen Tieren, insbesondere Spechten und anderen Höhlenbewohnern wertvolle Zufluchtsorte. Für Bienen ist es ebenfalls ein nützlicher Baum, da seine Blüten sie mit Pollen versorgen.

Bei Gartenbesitzern sind Buchen auch sehr beliebt. Wegen ihrer attraktiven Blätter, die schön dicht wachsen, bietet die Buche als Hecke einen guten Sichtschutz und das sogar im Winter, da Buchenblätter auch im vertrockneten Zustand an den Ästen hängen bleiben.

Bester Standort für Buche

Die Rotbuche ist ein unkomplizierter und anpassungsfähiger Baum. Am besten sagt dem Gehölz ein Klima und Standort mit durchschnittlichen Konditionen zu: mildes Wetter, milde Wassergaben und lichte Sonneneinstrahlung. Der Buchenbaum ist ein Herzwurzler, das heißt, er wurzelt in Herzform, zunächst oberflächlich in die Breite und dann im Außenbereich in die Tiefe. Der Boden sollte am besten wie im Wald sein, eine Mischung aus humos und sandig.

Buche – so pflanzt und pflegt man sie

Buchen können außer bei Frost oder extremer Hitze das ganze Jahr über gepflanzt werden. Am besten pflanzt man sie aufgrund der Wetterlage immer im Frühjahr und Herbst, dann sind die Temperatur gemäßigt und der Boden stets feucht.

  • Je nach Größe der Jungpflanzen benötigen Sie für eine Hecke drei Pflanzen pro Meter.
  • Beim Pflanzen geben Sie am besten ein sogenanntes Mykorrhiza-Wachstumsmittel zum besseren Anwachsen der Wurzeln mit in die Erde.
  • Es ist wichtig, den Boden regelmäßig feucht zu halten.

Buche schneiden

Gleich nach der Pflanzung wird die Buchenhecke das erste Mal zurückgeschnitten. Kappen Sie alle Triebspitzen um zehn Zentimeter, das fördert das Verzweigungswachstum. Ab dem zweiten Standjahr kann und sollte die Buche – falls sie nicht als Solitär, sondern als Hecke gepflanzt wurde – mit einer scharfen Schere oder Heckenschere zurückgeschnitten werden, da ihr jährliches Wachstum 20-50 cm pro Jahr beträgt.

Schneiden Sie Ihre Hecke idealerweise zweimal im Jahr. Der erste kräftige Schnitt erfolgt im Februar. Die Schnittlänge entspricht ungefähr der Hälfte der neugewachsenen Trieblänge im vergangenen Jahr. Im Juni sollten Sie dann noch mal einen Pflegeschnitt von zehn Zentimetern durchführen. Dabei ist auf Tiere und brütende Vögel zu achten. Der beste Schnitt für eine Hecke ist die Trapezform. Sie ist oben schmaler als im unteren Bereich der Hecke. Das bedeutet, dass auch der untere Teil der Hecke gut belichtet wird.

Buche vermehren

Wer seine Buche vermehren möchte, kann im September Bucheckern sammeln und den Winter über trocken und in Papiertüten verpackt gelagert. Im Februar beginnt man dann mit der Stratifizierung. Das heißt, dass die Bucheckern entweder nach draußen oder in den Kühlschrank gelegt werden, weil sie einen vier- bis sechswöchigen Kältereiz benötigen, um zu keimen.

Nach dieser Zeit werden sie in normale Gartenerde in einer Aussaatschale ausgesät und warm gestellt. Für ein gutes Wachstum benötigen sie viel Licht und Feuchtigkeit. Sobald sich kräftige Jungpflanzen entwickelt haben, können die Buchen ausgepflanzt werden. Am besten zunächst in einen Kübel, damit keine Tiere an ihnen knabbern, solange sie noch jung sind.

Buche (Fagus sylvatica L. und Fagus spec.) junge Buchenblätter
Hätten Sie's gewußt? Zum Verwechseln ähnlich: Buchen- oder Hainblätter? Die stark gesägten und geriffelten Blätter, die Sie hier sehen, sind die der Hainbuche (Carpinus betulus).
© Schöner Wohnen / Vanessa Schmitt

Welche Buchenarten gibt es?

Neben der klassischen Rotbuche Fagus sylvatica, deren Namenszusatz "Rot" sich auf die Färbung des Holzes bezieht und deren Blätter grün sind, gibt es viele andere Buchenarten, die andere Laubfarben und -formen aufweisen. So zum Beispiel:

  • Die Amerikanische Buche (Fagus grandifolia), deren Blätter schmaler und unbehaart sind.
  • Die Eichenblatt-Buche (Fagus sylvatica 'Quercifolia') hat, wie ihr Name schon verrät, eichenblattähnliche Blätter.
  • Die Blätter der Blutbuche (Fagus sylvatica 'Purpurea') sind rot gefärbt. Man kann sie auch gut als Heckenpflanze verwenden.
  • Die Rundblättrige Buche (Fagus sylvatica 'Rotundifolia') hat kleine, runde, herzförmige Blätter, die sich im Herbst schön rot färben.
  • Die Geschlitztblättrige Buche (Fagus sylvatica 'Laciniata') hat besonders attraktive, lanzettliche Blätter. Sie wird sehr groß und ist schattenverträglich.
  • Die Säulen-Buche 'Purple' (Fagus sylvatica 'Dawyck Purple') ist rotblättrig und eignet sich durch die Säulenform besonders als Solitär.

Unabhängig von den Blättern haben Buchen typischerweise eine glatte Rinde, die grau bis silbergrau gefärbt ist.

Sind die Hainbuche und die Buche verwandt?

Nein, die Hainbuche – oder auch Weißbuche genannt – gehört weder zur gleichen Pflanzengattung noch zur gleichen Pflanzenfamilie wie die Rotbuche. Die Hainbuche heißt botanisch Carpinus betulus und stammt aus der Familie der Birkengewächse (Betulaceae).

Was ist Kernbuche?

Bei Kernbuche handelt sich nicht um eine Buchenart, sondern um die dunkle Verfärbung in der Mitte des Buchenstammes von Fagus sylvatica. Es ist ein Begriff aus dem Tischlergewerbe. In der Möbelindustrie wird dieses rötliche Holz auch Wildbuche genannt.

Buche für Möbel und Parkett

Die bekanntesten Möbel aus Buchenholz sind wahrscheinlich die Thonet-Stühle aus Buchenholz von Michael Thonet. Er erfand 1830 ein Verfahren mit Dampf zum Biegen von Buchenholz und stellte damit seinen sogenannten Kaffeehausstuhl her, der mittlerweile Weltruhm erlangt hat. Die Lehne ist aus zwei gebogenen Stücken Buchenholz gearbeitet und wirkt dabei filigran und stabil zugleich.

Auch wird Buchenholz gern zur Verarbeitung von Parkett verwendet. Das hat zwei Gründe: Zum einen ist das einheimische Edelholz dank seiner Verbreitung in Deutschland relativ günstig. Daneben weist Buchenholz auch noch einen hohen Härtegrad auf und zeichnet sich somit als robustes, trittfestes Parkett aus.

Buche (Fagus sylvatica L. und Fagus spec.) als Sichtschutz im Kübel
Buchen lassen sich auch im Kübel als Sichtschutzhecke pflanzen. Dann muss jedoch regelmäßig gegossen werden.
© Schöner Wohnen / Vanessa Schmitt

SCHÖNER WOHNEN-Tipp zur Buche

Die Buche ist nicht nur ein schöner Gartenbaum, sie ist auch bekannt für ihre Früchte, die Bucheckern! Nur bitte nicht roh verzehrt! Ungeröstet weisen sie einen hohen Oxalsäure- und Alkaloidgehalt auf, was eine leichte Giftigkeit mit sich bringt. Für den Verzehr müssen die Bucheckern vorab geschält und anschließend in der Pfanne geröstet werden. Gut schmecken sie dann beispielsweise über einen Salat als Knabberei gestreut. Aber auch zu Bucheckernmehl und Bucheckernöl lassen sich die dreikantigen Nüsse verarbeiten.

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Vanessa Schmitt

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