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Fast jeder kennt sie: Die Schafgarbe, die sich auf wilden Wiesen, aber auch am Wegesrand von Straßen, Pisten und Pfaden heimisch fühlt und überall in Deutschland zu Hause ist. Jeder, der zu Fuß außerhalb der Stadt unterwegs ist, wird der üppig blühenden Heilpflanze begegnen. Schafgarben (Achillea) blühen im Frühjahr mit großen Dolden und verströmen dabei einen angenehm aromatischen Duft. Das macht sie auch zu gern gesehenen Gästen im Blumenbeet. Ihr Gattungsname Achillea bezieht sich übrigens auf den antiken Helden Achilles, der der Sage nach Wunden mit dieser Pflanze behandelt haben soll. Neben den weißen Blüten der Gemeinen Schafgarbe (Achillea millefolium) gibt es auch Schafgarben-Arten und -Sorten, die in Rosa, Lila und in anderen Rottönen blühen. Beliebt ist auch die Gelbe Schafgarbe (Achillea filipendulina) - auch Goldgarbe genannt – mit ihren sonnenwarmen Gelbtönen.
Schafgarben-Blütezeit: Wann blüht sie genau?
Ab Mai beginnen sich die unzähligen, kleinen Einzelblüten langsam zu öffnen und bilden so die üppigen Scheindolden, die die Blüh- und Heilpflanze ausmachen. Bis in den Oktober kann dieses Blütenmeer je nach Sorte erhalten bleiben. So ist die Pflanze von Frühjahr bis in den Herbst hinein ein Garant für Blumenfreuden im eigenen Garten.
Der richtige Standort für Schafgarbe
Wer Schafgarbe als Blühstaude bei sich ins Beet oder auch Kübel setzen möchte, sollte ihr einen sonnigen Standort spendieren. Ansonsten ist die Pflanze relativ anspruchslos und somit auch für Gartenanfänger gut geeignet.

Schafgarbe pflanzen
Die beste Pflanzzeit für Schafgarbe ist im Herbst und Frühjahr, wenn es weder zu heiß noch zu kalt ist. Zusätzlich sorgt reichlicher Niederschlag für ein schnelles Anwachsen und Verwurzeln der Neupflanzen:
- Der Boden sollte nährstoffreich, humos, eher trocken als feucht und kalkhaltig sein.
- Achten Sie darauf, dass er gut durchlässig ist, denn Staunässe verträgt die Schafgarbe nicht.
- Zur Not geben Sie noch eine Schaufel Sand als Drainage mit ins Pflanzloch. Kompost lockert zu schweren Boden ebenfalls auf.
- Wässern Sie die Staude in einem Eimer, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen und setzen Sie danach den Wurzelballen zügig ein.
- Nach dem Auffüllen des Lochs mit Erde sollten Sie die Neupflanzung gut andrücken und angießen. Das sorgt dafür, dass die Schafgarbe am neuen Standort schnell anwächst.
Wie kann ich die Schafgarbe pflegen?
Düngen brauchen Sie die Schafgarbe normalerweise nicht. Gegebenenfalls eignet sich jedoch eine Kompostgabe im Frühjahr. Jedoch sollten Sie den Wurzelballen Ihrer Staude alle drei bis vier Jahre teilen und gern an einen anderen Standort umpflanzen. Das verjüngt die Pflanze, hält sie blühfreudig und der neue Boden fördert das Wachstum:
- Graben Sie dazu den Wurzelballen im Frühjahr oder auch im Herbst nach der Blüte aus.
- Teilen Sie nun mit einem Spaten die Pflanze mittig und setzen sie eines der Teilstücke wieder in die Erde.
- Da sich aus dem anderen Teil des abgetrennten Wurzelballens ebenfalls eine neue Pflanze entwickelt, können Sie auf diese Weise die Schafgarbe auch gleich noch vermehren.
Mit Samen die Schafgarbe vermehren
Neben der Wurzelballenteilung lässt sich Schafgarbe auch über Samen vermehren. Dazu gehen Sie am besten folgendermaßen vor:
- Zwischen März und April lassen sich die Samen der Schafgarbe im Gewächshaus vorziehen und ab Mai ins Freiland setzen.
- Beste Aussaatzeit für Schafgarbe ist April bis Juni im Freiland.
- Lockern Sie zunächst die Gartenerde mit einer Harke auf.
- Nun säen Sie die Schafgarben-Samen direkt auf den Boden aus. Der Pflanzabstand sollte mindestens 25 cm betragen, denn die Pflanzen breiten sich schnell stark aus.
- Bedecken Sie die Samen nicht mit Erde, da sie Lichtkeimer sind.
- Bei einer Aussaat in Kübeln sollten Sie möglichst große Exemplare verwenden, da Schafgarbe lange Wurzeln ausbildet.
- Nach 7 bis 14 Tagen sollten sich die ersten Keimlinge zeigen.

Schafgarbe schneiden: So geht's
Die Schafgarbe benötigt keinen besonderen Rückschnitt. Sollte jedoch die Blüte einmal nicht so reichhaltig erscheinen, knipsen Sie am besten schwächere Triebe einfach aus, das stärkt die Pflanzen für die nächste Blütenbildung. Wer verblühte Dolden außerdem zeitig entfernt, wird für diese Arbeit oft mit einer zweiten Blüte belohnt, da so die Samenbildung verhindert wird. Zum Winter können Sie die Staude dann bodentief zurückschneiden.
Schafgarbentee: Wie ist die Wirkung der Schafgarbe?
Schafgarbenkraut enthält viele Inhaltsstoffe, die entzündungshemmend und krampflösend wirken können. Dazu gehören vor allem verschiedene Gerbstoffe, Bitterstoffe und ätherische Öle. Schafgarbe gehört zu den Heilpflanzen, die vor allem bei Menstruationsbeschwerden und auch Magen- und Darmbeschwerden angewendet werden. Besonders beliebt ist dabei der Schafgarbentee. Geerntet wird am besten, wenn die Pflanze im Juni und Juli in voller Blüte steht. Dann ist der Wirkstoffgehalt am höchsten. Er ist leicht und schnell zuzubereiten:
- 2 Teelöffel Schafgarbe (Kraut, Stängel und Blüten) mit 250 ml siedendem Wasser übergießen.
- 10 Minuten ziehen lassen.
- Über den Tag verteilt trinken.
Neben der Nutzung als Kräutertee wird Schafgarbe auch in Öl, Badezusätzen oder Salbe zur äußerlichen Anwendung benutzt. Hier sollen die Pflanzenwirkstoffe gegen Krankheiten wie Schuppenflechte oder Akne helfen. Aber auch bei Entzündungen und Behandlung von Wunden soll die Schafgarbe eine Heilwirkung entfalten.
Ist Schafgarbe giftig?
Ja, Schafgarbe ist giftig. Wie immer gilt bei Heilpflanzen, dass sie nur in Maßen konsumiert werden sollten. Ein hoher Bestandteil von Schafgarbe sind ätherische Öle, darunter auch das giftige Thujon – wenn auch nur in geringer Menge. Eine Anwendung zum Beispiel als Tee sollte daher nur zeitlich begrenzt einige Wochen erfolgen, am besten auch nur auf ärztlichen Rat.
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