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Hyazinthe

Hyazinthe (Hyacinthus orientalis) violett
© Colourbox / azgek

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Die Hyazinthe (Hyacinthus orientalis) erfreut uns ab April mit ihren bis 30 Zentimetern hohen Blütenständen aus unzähligen, kleinen Sternblüten in Violett, Rosa, Blau und Weiß. Auch neue Varianten in Gelb und Apricot sind erhältlich. Bemerkenswert bei allen Farbvarianten ist der intensiv süßliche Duft. Was heute so lieblich bei uns blüht, sind jedoch Weiterzüchtungen einer Wildform, die in ihrer Ursprungsheimat im östlichen Mittelmeerraum ein raueres Klima gewohnt ist als hierzulande. Dort wachsen diese Zwiebelblumen bis zu einer Höhe von 2.000 Metern an Gebirgshängen.

Standort: Wie sollte ich Hyazinthen pflanzen?

Ob Topf, Kübel oder im Garten – Hyazinthen lieben einen sonnigen Standort. Am besten pflanzen Sie die Frühblüher auf einem mineralischen Boden, der keine Staunässe bildet. Aber auch einfache, humusreiche Gartenerde ist geeignet. Wenn Sie Hyazinthenzwiebeln im Beet setzen wollen, sind die Herbstmonate Oktober und November ideal.

  • Der Abstand zu anderen Pflanzen sollte etwa 15 cm betragen.
  • Heben Sie ein 10-15 cm tiefes Pflanzloch aus und geben Sie eine mehrere Zentimeter hohe Sandschicht als Drainage zum Schutz vor Staunässe hinein.
  • Nun können Sie die Zwiebel – schmale Spitze nach oben – in das Loch geben und mit der ausgehobenen Erde bedecken.
  • Setzen Sie gleich noch einen kleinen Stab daneben. Mit ihm sehen Sie, wo die einzelnen Blumenzwiebeln liegen und die schweren Blüten bekommen später gleich mehr Halt.
Hyazinthe (Hyacinthus orientalis) Feld
So schön ein Hyazinthenmeer auch ist: Die Pflanze ist schwach giftig und sollte von Kindern und Tieren ferngehalten werden.
© Colourbox / azgek

Hyazinthen: Welche Pflege benötigen die Frühblüher?

Glücklicherweise sind Hyazinthen winterhart. Sie blühen darum im Beet jedes Jahr aufs Neue. Der Pflegeaufwand hält sich dabei in Grenzen, folgende Arbeiten dankt Ihnen die Pflanze dennoch:

  • Während der Blütezeit den Boden gleichmäßig feucht halten und mit Flüssigdünger Nährstoffe zuführen.
  • Im Winter die Pflanzstelle mit Reisig als Frostschutz abdecken.
  • Haben Sie die Hyazinthe nicht im Beet, sondern im Topf oder Kübel gepflanzt, sollten Sie diese Gefäße zum Herbst hin in ein kühles Winterquartier stellen.

Fröste könnten den Zwiebeln im Freien aufgrund der kleineren Gefäße schaden. Im Frühjahr, wenn die Frühblüher erste Blätter zeigen, können die Töpfe wieder nach draußen.

Hyazinthen schneiden

Hyazinthen werden während der Vegetationsphase nicht geschnitten. Nach der Blüte hat der Gärtner und Hobbygärtner die Möglichkeit, den Blütenstand abzuschneiden, so steckt die Zwiebel ihre Energie nicht in die Produktion der Samen. Aber Achtung: Das Laub wird erst abgeschnitten, sobald es komplett welk und braun ist. Dann sind alle Reservestoffe zurück in die Zwiebel transportiert worden.

Hyazinthe im Glas

Neben dem Einpflanzen in die Erde werden Hyazinthen in der sogenannten Treiberei auch gern im Winter in speziellen Gläsern auf der Fensterbank vorgezogen. Teilweise blühen die Pflanzen dann schon zu Weihnachten oder kurz danach.

  • Füllen Sie ein spezielles Hyazinthenglas mit Wasser.
  • Legen Sie die Zwiebel auf den typisch verengten Hals des Glases. Er dient als Auflage.
  • Das Wasser sollte die Zwiebel unten nur leicht benetzen.
  • Wenn Sie kein Hyazinthenglas zur Hand haben, lässt sich auch eine große Vase verwenden, die mit Kieselsteinen als unterste Schicht und darüber mit Moos befüllt wird. Darauf können Sie dann die Zwiebel setzen.
  • Um die Bedingungen in der Erde zu simulieren, sollten Sie das Glas nun an einen dunklen, kühlen Ort stellen oder mit einem kleinen Papierhütchen abdecken. In den nächsten Wochen bildet die Hyazinthe ihre Wurzeln aus.
  • Ist das geschehen, können Sie das Glas wärmer stellen und den Wasserstand so verringern, dass sich ca. 0,5 cm Luft zwischen Wasseroberfläche und der Zwiebel befindet.
  • Wenn der Neutrieb der Hyazinthe ca. 5 cm groß ist, können Sie das Papierhütchen entfernen.
  • Nun wächst der Blütenstand zunehmend, bis es endlich zur Blüte kommt.
  • Ist die Pflanze verblüht, können Sie die Zwiebel nach draußen in die Erde setzen.
Puristische Winterdeko: Wer die Knollen nicht auspflanzen möchte, kann die Hyazinthe im Glas vorziehen.
Puristische Winterdeko: Wer die Knollen nicht auspflanzen möchte, kann die Hyazinthe im Glas vorziehen.
© Ib Laursen

Wie kann ich Hyazinthen vermehren?

Das Vermehren von Hyazinthen ist relativ einfach, jedoch zeitintensiv. Dazu müssen Sie nach dem Absterben der Blätter im Sommer die Zwiebel aus der Erde nehmen. Unten an der Zwiebel sehen Sie nun die sogenannten Brutzwiebeln. Das sind zwiebelförmige Brutknospen, die irgendwann abfallen, selbst Wurzeln schlagen und neue Tochterpflanzen ausbilden.

Sie können diese Minizwiebeln aber nun schon vorsichtig ablösen und sie zum Herbst an beliebiger Stelle im Garten einpflanzen. Aufgrund ihrer geringen Größe wundert es jedoch nicht, dass im folgenden Frühjahr die Blüte eher spärlich ausfällt. Nehmen Sie nun nach dem sommerlichen "Einziehen", also Welken der Blätter, die Zwiebel aus der Erde und entfernen Sie die neuen Brutzwiebeln. Sie würden nur Energie rauben. Die immer noch kleine Hauptzwiebel pflanzen Sie wie im Vorjahr wieder ein. Im nächsten Frühjahr wird die Blüte schon stärker ausfallen. Diese Prozedur wiederholen Sie nun jedes Jahr. Nach drei bis fünf Jahren sollten sich die Blütenstände dann nicht mehr in der Größe von anderen Hyazinthen unterscheiden.

Sie möchten von einer Hyazinthe gleich ganz viele Brutzwiebeln ernten? In der professionellen Zucht werden Hyazinthen vermehrt, indem ihr Zwiebelboden kreuzweise eingeschnitten oder leicht ausgehöhlt wird. Danach wird die Zwiebel verkehrt herum in die Erde gesetzt. Das erhöht die Ausbildung der Brutzwiebeln.

Ist eine Hyazinthe giftig?

Ja, Hyazinthen sind giftig, wenn auch nur schwach. Dennoch sind sie für Haustiere und Kleinkinder gefährlich. Bei Verschlucken von Pflanzenteilen können Probleme wie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen entstehen. Manche Menschen reagieren außerdem noch auf gewisse Inhaltsstoffe der Hyazinthe. Als Symptome können dann bei Hautkontakt Entzündungen auftreten. Empfindliche Personen sollten daher beim Umgang mit der Pflanze stets Handschuhe tragen.

SCHÖNER WOHNEN-Tipp zur Hyazinthe

Sie haben keinen grünen Daumen? Kein Problem: Nicht nur im Beet, Topf oder Glas machen sich Hyazinthen gut. Als Schnittblume in der Vase holen Sie sich nicht nur optisch den Frühling ins Haus, sondern beduften mit den Frühblühern auch gleich noch den ganzen Raum. Ab März gibt es geschnittene Hyazinthen bei gut sortierten Blumenhändlern.

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Heiko Spilker

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