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Flamingoblume, Anthurie

Flamingoblume (Anthurium spec.) Anthurie
© Colourbox / praisaeng

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Die Pflanzengattung Anthurium umfasst um die 1.000 Arten. Zu den bekanntesten Vertretern der Gattung gehören als Zimmerpflanzen die Große Flamingoblume (Anthurium andraeanum) und die Kleine Flamingoblume (Anthurium scherzerianum). Ihr lateinischer Name wird auch gern eingedeutscht und dann als Begriff Anthurie verwendet.
Was bei der Flamingoblume oft als Blütenblätter gehalten wird, sind in Wahrheit jedoch Hüllblätter, auch Hochblätter genannt. Sie umgeben die eigentliche Blütendolde - den länglichen Kolben in der Mitte. Anthurien sind besonders pflegeleicht und blühen das ganze Jahr hindurch, wodurch sie sich für Zimmergarten-Anfänger besonders gut eignen.

Flamingoblume: So pflegen Sie die Anthurie

Die Flamingoblume hat ihre Hauptwachstumphase von Frühjahr bis Herbst. Das bedeutet, dass sie in dieser Phase auch die größte Nährstoffzufuhr benötigt. Düngen Sie sie am besten alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger. Auch der Boden sollte stets mäßigfeucht sein. Die übrigen Monate des Jahres hat die Pflanze ihre Ruhephase, in der weniger gegossen und gar nicht gedüngt wird.

Gießen Sie die Anthurie mit möglichst kalkfreiem Wasser. Wenn Sie einen Garten haben, können gut mit Wasser aus einer Regenwassertonne gießen. Ansonsten gibt es auch Wasserfilter zum Entkalken des Gießwassers. In den Heizungsmonaten können Sie die Blätter Ihrer Flamingoblumen gelegentlich mit Wasser bestäuben. Aufgrund ihrer tropischen Herkunft gedeiht sie bei hoher Luftfeuchtigkeit besonders gut.

Standort Flamingoblume

Die Anthurie benötigt einen hellen und warmen Platz bei Zimmertemperaturen von 20 bis 22 Grad Celsius. Am besten stellen Sie sie an ein Ostfenster oder Westfenster. Die direkte Sonne eines Südfensters würde den Blättern gerade zur Mittagszeit nicht guttun, weil die Pflanze ursprünglich aus dem Regenwald stammt, der eine starke Sonneneinstrahlung auf die Pflanze verhindert. Aber auch zu wenig Licht schadet der Zimmerpflanze, es würde wie bei den meisten Pflanzen zu einem sparrigen Wachstum führen. Das bedeutet, dass die Triebe auf der Suche nach Licht besonders lang und dünn wachsen.

Flamingoblume (Anthurium spec.) Anthurie Blüte
Oft werden die Hüllblätter mit den Blütenblättern verwechselt. Doch die wirkliche Blütendolde zeigt sich mittig abstehend in rüsselartiger Form.
© Colourbox / Deemwave

Flamingoblume vermehren

Die Flamingoblume bildet zwar keine Ableger aus, lässt sich aber über Stecklinge vermehren:

• Dazu werden einzelne Triebe knapp über der Erdschicht abgetrennt.
• Entfernen Sie nun fast alle Blätter inklusive der Stiele. Lediglich oben lassen Sie zwei bis drei stehen.
• Aus den so genannten Augen – den Blattstielschnittstellen – werden neue Wurzeln austreiben.
• Stellen Sie die Triebe dazu in ein halbvolles Glas mit Wasser an einen hellen, aber nicht sonnigen Platz, bis sich erste Wurzeln zeigen.
• Nach ein bis drei Wochen werden die bewurzelten Stecklinge vorsichtig in befeuchtete Anzuchterde gepflanzt, warm gestellt und mit einer durchsichtigen Plastikfolie überdacht. So sollten die Stecklinge bald anwachsen.
• Wenn sich nach einigen Wochen neue Blätter bilden, hat die Vermehrung funktioniert.

Die Flamingoblume blüht nicht und hat braune Blätter, was muss man tun?

Es kann verschiedene Gründe haben, warum Ihre Anthurie nicht mehr blühen will:

1. Sie steht zu feucht: Anthurien vertragen keine Staunässe, da sie sehr fleischige Wurzeln haben. Stehen diese in zu nasser Erde, faulen sie schnell.
2. Hat Ihr Topf keine Abzugslöcher, topfen Sie die Zimmerpflanze dann unbedingt in einen solchen um, das verhindert die Bildung brauner Blätter!
3. Der Topf ist zu klein: Wenn Sie Ihre Flamingoblume schon mehrere Jahre haben, sollten Sie die Blume ebenfalls umtopfen. Wählen Sie dazu einen zweifingerbreit größeren Topf. Als Substrat ist nährstoffarme Erde mit Rindenanteilen, beispielsweise Orchideenerde, ideal.
4. Haben Sie alles ausprobiert und die Flamingoblume blüht dennoch nicht, stellen Sie die Pflanze für 1–2 Monate an einen ca. 15 °C kühlen und hellen Ort. Das regt die Knospenbildung an.

Die Flamingoblume: Krankheiten und Schädlinge

Steht die Flamingoblume in zu trockener Luft, kann die Pflanze von kleinen geflügelten Schädlingen - sogenannten Thripsen - befallen werden. Ihre Fraßspuren zeichnen sich dann silbrig glänzend auf den Blattoberseiten ab. Stehen Flamingoblumen hingegen zu feucht, besteht neben Wurzelfäule die Gefahr einer Pilzerkrankung. Aus diesen Gründen sollten Sie sowohl die direkte Nähe zu einer Heizung als auch übermäßiges Gießen stets vermeiden.

Flamingoblume schneiden

Die Flamingoblume ist eine vielseitige Pflanze: Sie macht gleich zwei Jobs und beide mit Bravour. Zum einen ist sie eine zuverlässige Zimmerpflanze, zum anderen gelingt ihr auch der elegante Auftritt als Schnittblume – und das sehr ausdauernd. Mit ihren meist roten, manchmal auch grünlichen, fast kunststoffähnlich wirkenden Hochblättern hält sie sich lange in der Vase. Mit regelmäßig frischem Vasenwasser kann der Zeitraum bis zu drei Wochen betragen!

Wer die Anthurie als Zimmerpflanze hält, muss von Jahr zu Jahr auch mal zur Schere greifen. Im Laufe der Zeit wird ihr Wachstum gelegentlich sparrig, insbesondere dann, wenn sie in einer zu dunklen Ecke steht. Schneiden Sie alle gelblichen und unansehnlich gewordenen Triebe Ihrer Flamingoblume aus. Lassen Sie den verdickten Knoten im Erdbereich stehen, so dass sie dort wieder neu austreiben kann.

SCHÖNER WOHNEN-Tipp zur Flamingoblume

Dank der langen Stiele und der langen Haltbarkeit ihrer Blüten eignen sich Anthurien hervorragend als Schnittblumen für die Vase. Aber auch zu Gestecken lässt sich die Flamingoblume verarbeiten.

Übrigens: Wer es ganz ausgefallen mag, für den dürfte die Sorte 'Princess Alexia Blue' genau das Richtige sein. Sie blüht wie sonst fast keine Zimmerpflanze in Blautönen und ist ein garantierter Hingucker auf Ihrer Fensterbank. Aber Achtung, die Färbung der Blüten ist durch eine Zugabe von Farbstoffen in Erde und Wurzelsystem entstanden und wird über die Jahre verschwinden!

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