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Hibiskus, Eibisch

Hibiskus (Hibiscus) Blüte
© Colourbox

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Ursprünglich stammt der Hibiskus (Hibiscus) oder Eibisch aus Asien. Mittlerweile ist er jedoch weltweit verbreitet und vor allem in wärmeren Gebieten anzutreffen, denn er liebt Wärme. Hat die Pflanze einen idealen Standort gefunden und bekommt sie noch die richtige Pflege, verleiht ein Hibiskus Gärten, Terrassen und Balkonen mit seinen großen und farbenprächtigen Blüten exotisches Flair.

Herkunft

Zur Pflanzengattung Eibisch (Hibiscus) oder Hibiskus gehören weltweit mehrere hundert Arten. Sie alle stammen aus Asien, sind aber auch in tropischen und subtropischen Regionen auf der Welt zu finden. Der Hibiskus zählt zu der Familie der Malvengewächse, dabei sind sowohl ein- als auch mehrjährige Sorten vertreten, sowohl als Halbstrauch, Strauch oder Baum.

Hibiskus (Hibiscus) mit rosa Blüte in der Abendsonne
Der wärmeliebende Hibiskus stammt ursprünglich aus Asien. Mittlerweile ist er auf der ganzen Welt verbreitet
© Adobe Stock / xuanghuongho

Hibiskus-Arten und -Sorten

Die Vielfalt bei Hibiskus verschlägt einem die Sprache – so umfangreich, bunt, blütenreich und unterschiedlich sind die einzelnen Sorten. Hibiskus gibt es in nahezu jeder erdenklichen Wuchsform. Ob als Hecke, Baum, kompakter Strauch, als Hochstämmchen oder kleinere Zimmerpflanze – die Vielfalt der Blühpflanzen ist so groß, dass jeder die für ihn richtige Sorte finden kann. Beachten sollten Sie nur, dass viele Arten nicht winterhart sind. Gerade Kübelpflanzen auf Balkon und Terrasse sind daher schon bei Temperaturen knapp über 10 Grad Celsius ins Haus zu holen, und manche Arten sollten aufgrund ihres Wärmeanspruchs wirklich nur in der Wohnung wachsen.

Hier haben Sie einen Überblick über die beliebtesten Hibiskus-Arten:

  • Rosen-Hibiskus (Hibiscus rosa-sinensis): Diese wärmeliebende Art wird auch Chinesischer Hibiskus oder Chinesischer Roseneibisch genannt. Sorten, die unter den Rosen-Hibiskus fallen, eignen sich besonders gut als Zimmer- oder Kübelpflanzen.
  • Garten-Hibiskus (Hibiscus syriacus) oder Strauch-Eibisch: Hierzu zählen die wohl beliebtesten Hibiskus-Sorten, da sie winterhart sind und sehr gut im hiesigen Freiland gepflanzt werden können. Zusätzlicher Pluspunkt: Garten-Hibiskus-Sorten eignen sich als blühende Hecke.
  • Mandel-Hibiskus (Hibiscus mutabilis): Diese Hibiskus-Art punktet mit wechselnden Blütenfarben und ist meist winterhart.
  • Sumpf-Hibiskus (Hibiscus moscheutus) oder Stauden-Hibiskus: Unter diese Art fallen besonders krautig wachsende Hibiskus-Sorten, die sehr hoch werden können und sich als Garten-Stauden eignen.
Hibiskus (Hibiscus) Blüte Big-Hibiskiss®
Die Hibiscus-Sorte 'Big-Hibiskiss' blüht von Juli bis September und ist winterhart. Außerdem begeistert sie mit einem süßlichen Duft.
© Harries Plantdesign

Beliebte Rosen-Hibiskus-Sorten (Hibiscus rosa-sinensis)

  • Dark Continent
  • Gator Magic
  • Coloring Book
  • Expect Miracles
  • Eye of the Storm
  • Silver Charm

Beliebte Garten-Hibiskus-Sorten (Hibiscus syriacus)

  • Blue Bird
  • Purpureus Variegatus
  • Russian Violett
  • Luna Pink Swirl
  • Red Heart
  • White Chiffon

Beliebte Mandel-Hibiskus-Sorten (Hibiscus mutabilis)

  • Double
  • Misty Pink
  • Shanghai Pink

Beliebte Sumpf-Hibiskus-Sorten (Hibiscus moscheutus)

  • Anne Arundel
  • Cranberry Crush
  • Galaxy
  • Old Yella
  • Lady Baltimore
  • Summer Storm

Richtiger Standort und Boden

Damit sich der Hibiskus wohlfühlt, benötigt er sowohl im Freien als auch auf der Fensterbank einen äußert sonnigen Platz, der ihn auch noch vor Wind beziehungsweise Zugluft schützt.

Als Boden bevorzugt er sandig-lehmiges Substrat, das durchlässig und mäßig trocken ist. Eine hohe Nährstoffdichte ist von Nöten, da Hibiskus bei Mangelerscheinungen wenig Blüten bildet. In den Sommermonaten und während der Blüte darf der Boden auch gern feuchter sein, gegenüber Staunässe ist die Pflanze jedoch sehr empfindlich.

Hibiskus pflanzen und umtopfen

Sie haben sich für einen winterharten Hibiskus entschieden und wollen mit ihm den Garten verschönern? Das ist relativ leicht bewerkstelligt:

  • Bester Pflanzzeitpunkt ist das Frühjahr, so kann sich der Strauch bis zum Winter ausreichend verwurzeln.
  • Heben Sie ein Pflanzloch aus, das zweimal breiter als der Wurzelballen ist.
  • Füllen Sie eine Schaufel Kompost als Nährstoffgeber mit in das Loch.
  • Setzen Sie nun den Hibiskus ein und drücken Sie die Erde vorsichtig fest.
  • Bedecken (mulchen) Sie außerdem den Wurzelbereich z.B. mit Rasenschnitt oder Kompost, das sorgt für einen schwach sauren Boden, den der Hibiskus bevorzugt.
  • Sorgen Sie die nächsten Wochen dafür, dass die Erde gut befeuchtet ist, dann sollte der Hibiskus schnell anwachsen.

Auch beim Umtopfen von Zimmer- und Kübelpflanzen ist das Frühjahr der beste Zeitpunkt. Sobald der Kübel des Hibiskus stark durchwurzelt ist, freut er sich über ein größeres Zuhause.

Hibiskus (Hibiscus) mit blauer Blüte am Gartenzaun
Freundlicher Zaungast: Hibiskus (Hibiscus) blüht vom frühen Sommer bis in den Herbst hinein.
© Adobe Stock / Aggi Schmid

Hibiskus richtig pflegen – rund ums Jahr

Der Hibiskus dankt Ihnen eine gute Pflege mit intensiver Blütenpracht. Damit das anspruchsvolle Malvengewächs vom Frühjahr bis in den Winter hinein gut versorgt ist, gibt es ein paar Dinge zu beachten:

Frühjahr

  • Garten-Hibiskus einpflanzen und Zimmerpflanzenumtopfen
  • Rückschnitt vornehmen: er fördert die Verzweigung und Blütenpracht der Pflanze

Sommer

  • Ab Mai: Rückkehr der überwinterten Kübelpflanzen in den Außenbereich
  • Während der Blütezeit, die bis in den Herbst hinein reichen kann, die Pflanzen ausreichend und regelmäßig düngen. Diese beugen auch Schädlingen wie beispielsweise Blattläusen vor
  • Täglich gießen, aber Staunässe vermeiden

Herbst

  • Frostempfindliche Hibiskus-Arten rechtzeitig für die Überwinterung vorbereiten (siehe auch den Punkt „Hibiskus überwintern“)
  • Frostempfindliche Pflanzen vor dem Einräumen ins Winterquartier auf Schädlingsbefall prüfen und welke Blätter entfernen

Winter bzw. Überwinterung

  • Winterfeste Pflanzen im Garten bei starkem Frost zusätzlich mit einer Reisig- oder Mulchschicht schützen
  • Zu große Pflanzen können bereits zurückgeschnitten werden
  • Mäßig gießen: Wurzelballen nie vollständig austrocknen lassen

Hibiskus überwintern

Einige Hibiskus-Arten wie der der Chinesische Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis) gehören zu den frostempfindlichen Sträuchern. Aus diesem Grund ist ein früher Umzug ins Winterquartier wichtig, bevor die Temperaturen unter 10 Grad Celsius fallen. Prüfen Sie vor dem Einräumen der Kübelpflanzen noch einmal die Blätter auf Schädlinge wie Blattläuse oder Spinnmilben und entfernen Sie alle welken Blätter.

Ein Wintergarten oder heller Bodenraum mit Temperaturen um 16 bis 18 Grad sind fürs Überwintern ideal. Wirft der Hibiskus ein paar Blätter dabei ab, ist das ganz normal. Viel abgeworfenes Laub ist jedoch häufig ein Hinweis darauf, dass der Raum zu dunkel ist. Nach den Eisheiligen im Mai darf der Eibisch wieder zurück ins Freie ziehen.

Frostharte Exemplare brauchen in den Wintermonaten natürlich keinen Standortwechsel. Um zu starken Frost jedoch abzumildern, ist es sinnvoll, den Wurzelbereich mit einer zusätzlichen Reisig- oder Mulchschicht zu schützen. Vergessen Sie auch nicht das Gießen im Winter. Viel muss es natürlich nicht sein, achten Sie dennoch darauf, dass der Boden nicht vollständig austrocknet.

Winterharter Hibiskus (Hibiscus) mit Frost
Winterharte Hibiskus-Sorten überstehen den Winter am besten mit einer Mulch- oder Reisig-Schicht.
© Adobe Stock / Sponza

Wie hoch kann Hibiskus wachsen?

Je nach Hibiskus-Sorte kann die Wuchshöhe variieren. Der Garten-Hibiskus (auch Strauch-Eibisch genannt) wächst trichterförmig nach oben und kann bis zu drei Meter hoch und zwei Meter breit werden. Der Sumpf- bzw. Stauden-Hibiskus erreicht eine Höhe von 120 bis 200 Zentimeter.

Hibiskus blüht nicht – was tun?

Neben dem richtigen Überwintern und Wässern ist das Düngen Ihres Hibiskus sehr wichtig. Nährstoffmangel kann nämlich (wie zu starke Trockenheit) zu Blütenmangel führen. In den warmen Monaten ist Flüssigdünger daher ideal, um die Pflanze mit notwendigen Nährstoffen zu versorgen. Zeigt der Hibiskus schon gelbe und verfärbte Blätter, ist es dafür höchste Zeit.

Hibiskus schneiden und vermehren

Sowohl die Garten- als auch die Indoor-Varianten des Hibiskus sind gut schnittverträglich. Insbesondere in jungen Jahren sollten Sie den Eibisch jährlich schneiden, um sein Verzweigungswachstum anzuregen. Auch ältere Exemplare vertragen einen Schnitt, wenn sie blühfaul werden. Hauptsächlich sollten Sie sich jedoch auf das Entfernen abgestorbener Triebe oder einen Formschnitt konzentrieren, da einige Sorten sehr langsam wachsen. Ein guter Zeitpunkt, um zur Schere zu greifen, ist im Frühjahr. Das gilt vor allem für den Garten-Hibiskus, der aufgrund eines Rückschnitts frostempfindlich werden kann, wenn dieser kurz vor dem Winter erfolgt.

Geduldige Hobbygärtner können ihren Hibiskus auch zu einem Hochstämmchen ziehen. Hierfür entfernen Sie jedes Jahr im Frühling jegliche Seiten-Verzweigungen vom Haupttrieb. Sobald er die Wunschhöhe erreicht hat, schneiden Sie die Stammverlängerung bzw. Spitze ab. Binden Sie den mittleren Haupttrieb an einen Stab, sodass er den Stamm verlängert. Die direkten Seitentriebe rundherum als Krone formen und regelmäßig kürzen.

Der Hibiskus lässt sich sowohl mit Samen, Stecklingen als auch per Veredlung vermehren. Alle drei Methoden sind jedoch eher für den Profigärtner gedacht, da sie teilweise sehr aufwändig und oft nicht erfolgreich sind – selbst bei korrekter Handhabung. Aus diesem Grund sollten Sie eher auf Containerware aus der Gärtnerei Ihres Vertrauens zurückgreifen, wenn Sie Ihrem Hibiskus noch eine weitere Pflanze zur Seite stellen wollen.

Hibiskus (Hibiscus) Blüte rot
Hibiskus ist zwar sehr genügsam, Staunässe und starker Frost sollten jedoch vermieden werden.
© Colourbox / Andre

Hibiskustee und seine Wirkung

Ganz einfach können Sie jedoch mit einem Tee den Genuss am Hibiskus verlängern. Hibiskustee – auch Malventee genannt – erfreut mit seinem intensiven Rotton und einem fruchtig-aromatischen Geschmack. Gewonnen wird er aus Afrikanischer Malve (Hibiscus sabdariffa), die auch bei uns als Zimmerpflanze wächst. Bei 22 Grad auf der Fensterbank gedeiht sie bestens und dankt es mit tiefroten Blüten. Öffnet sie diese, können Sie sie auch direkt ernten, trocknen und später mit kochendem Wasser zu Tee aufbrühen. In der Volksheilkunde werden Hibiskus mehrere gesundheitliche Wirkungen zugesprochen. So soll der hohe Vitamin-C-Gehalt des Tees das Immunsystem stärken und eine beruhigende Wirkung auf gereizte Schleimhäute haben, weshalb er sich akut bei Husten und störendem Hustenreiz eignet. Die enthaltenen Flavonole wirken antioxidativ und schützen vor freien Radikalen, während Ballaststoffe wie Pektine den Bluthochdruck senken können.

Hibiskus als Hecke: blühender Sichtschutz

Die Sorte Hibiscus syriacus 'Speciosus' lässt sich wunderbar als Hecke pflanzen. Ihr Wuchs ist aufrecht und dicht verzweigt, so dass auch ein Sichtschutz besteht. Die Hecke kann bis zu zwei Meter hoch werden. Diese Sorte blüht am einjährigen Trieb in Weiß mit gefüllten Blüten. Zwar ist diese Hibiskus-Sorte winterhart, sie kann aber in sehr strengen Wintern zurückfrieren und sollte daher obenrum mit Vlies und am Stamm mit Laub geschützt werden. Zusätzlich sollte der Boden für die Hecke nährstoffreich sein und am besten aus einer Sand-Lehm-Mischung bestehen.

Hibiskus (Hibiscus) als Hecke und Sichtschutz
Beliebt: Hibiskus (Hibiscus) kann auch problemlos als Hecke oder Sichtschutz angelegt werden.
© Adobe / ClaraNila

Schädlinge und Krankheiten

Leider sind alle Hibiskus-Arten und -Sorten für Blattläuse empfänglich, die sowohl frische Triebe als auch Blütenknospen befallen. Die ca. 2 mm großen, hellgrünen oder dunklen Läuse saugen dem Hibiskus Pflanzensaft ab, sodass Triebe absterben und Blätter abfallen können. Auch die Blüte fällt noch vor dem Austreiben ab. Um dies zu verhindern können Sie folgendes tun:

  • Blattläuse mit Wasser abduschen oder beidseitig von den Blättern streichen
  • Hibiskus tropfnass mit Seifenlauge benetzen (1 EL Seife auf 1 Liter Wasser)
  • Marienkäfer oder biologische Mittel aus dem Gartencenter einsetzen
  • Vorbeugend auf ausreichend Luftfeuchtigkeit achten und die Pflanze regelmäßig mit Wasser einsprühen. Tipp: Kräuterbeete aus Salbei, Thymian und Lavendel beugen einen Blattlausbefall bei Garten-Hibiskus ebenfalls vor

Zimmerpflanzen im Winterquartier können von Spinnmilben heimgesucht werden. Spinnmilben sind winzige Tiere mit vier Beinpaaren, die sich an den Blattunterseiten festsaugen und zu gelben Blättern und Blattabfall führen. Was hilft:

  • Hibiskus mit Wasser abduschen
  • Blätter mit einer Spülmittel-Lösung abwischen
  • Betroffene Pflanzen nach dem Einsprühen mit Wasser für ein paar Tage mit einer Plastiktüte abdecken. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit sterben die Schädlinge
  • Mit einer kühlen Raumtemperatur, ausreichend Luftfeuchtigkeit und einer regelmäßigen Wasserdusche können Sie einem Spinnmilbenbefall vorbeugen
Biene an weißer Hibiskus-Blüte (Hibiscus)
Insektenmagnet: Hibiskus ist beliebt bei Bienen und anderen Wildbienen.
© Adobe Stock / manfredxy

SCHÖNER WOHNEN-Tipp zu Hibiskus

Auch wenn der Hibiskus mit seinen Blüten häufig exotisch wirkt, macht er sich im Beet bestens mit Rosen, Stockrosen und Lavendel. Die vielfältigen rötlichen Violetttöne wirken dann sommerlich frisch. Und keine Sorge, dass heimische Insekten mit einem Hibiskus das Nachsehen haben - im Gegenteil: Er ist eine echte Bienenweide, so dass Hummeln und Bienen ihn nur so umsummen werden.

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Heiko Spilker

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