Usambaraveilchen

Usambaraveilchen (Saintpaulia ionantha) Blüte
© Colourbox / Marta Jonina

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Das immergrüne Usambaraveilchen - auch Saintpaulia genannt - gehört zu den beliebtesten Zimmerpflanzen und erfreut uns bei richtiger Pflege das ganze Jahr über mit ihrer Blütenpracht. Ihren deutschen Namen erhielt sie übrigens in Anlehnung an ihre Heimat in Tansania, den Usambara Bergen.

Es gibt weit mehr als nur die üblichen veilchenförmigen und -farbigen Blüten. Mittlerweile existieren unzählige Züchtungen, die rosafarbene, weiße, grüne, hellviolette und panaschierte (gefleckt und mehrfarbige) sowie gekräuselte Blüten hervorgebracht haben. Besonders in den USA und in Russland ist das Züchtungsinteresse besonders groß und die Zimmerpflanze sehr beliebt.

Wie muss ich das Usambaraveilchen pflegen?

Die Pflege des Usambaraveilchens ist einfach, ein grüner Daumen ist nicht nötig. Allerdings gibt es einige Dinge zu beachten:

  • Saintpaulia braucht feuchte Erde, sie sollte daher regelmäßig mit handwarmem und kalkarmen Wasser (noch besser: Regenwasser) gegossen werden.
  • Früher wurde davon abgeraten, die Zimmerpflanzen von oben zu gießen, und stattdessen die Pflanze in einen mit Gießwasser gefüllten Untersetzer zu stellen oder direkt an die Wurzel zu gießen, um die empfindlichen Blätter nicht zu gefährden. Das sollte man allerdings nicht zu streng nehmen: Von den samtig behaarten Blättern perlt viel Wasser ab – und in den Usambara-Bergen, wo die Pflanze ursprünglich herkommt, regnet es häufiger. Achten Sie lediglich darauf, dass kein Wasser in der Blattrosettenmitte steht, denn dort treibt die Saintpaulia aus.
  • Usambaraveilchen müssen in der Hauptwachstumszeit von März bis September regelmäßig gedüngt werden, um dauerhaft zu blühen. Am besten eignet sich eine etwa 14-tägige Gabe von flüssigem Volldünger, inzwischen sind sogar spezielle Usambaraveilchendünger erhältlich.
  • Als ganzjährige Zimmerpflanze staubt das Usambaraveilchen schnell ein, ihre Blätter lassen sich jedoch recht einfach mit einem Staubtuch oder Pinsel säubern.
  • Ein Mal im Jahr, am besten im Frühjahr, sollte man das Usambaraveilchen umtopfen. Dafür sind keine sonderlich großen Gefäße nötig. Kleine, nicht zu tiefe Schalen sind den Flachwurzlern am liebsten. Als Faustregel gilt: Der Durchmesser der Schale sollte etwa 1/3 des Durchmessers der Pflanze betragen und die Blattrosette sollte auf dem Topfrand des Pflanzgefäßes aufliegen.
  • Damit neue Blätter austreiben, können die Veilchen regelmäßig in Form gebracht werden. Ein Schnitt ist dafür allerdings nicht nötig, überstehende oder beschädigte Blätter können mit einem kräftigen Ruck zur Seite abgerissen werden.
Usambaraveilchen (Saintpaulia ionantha) Blüte blau
Als Zimmerpflanze sehr beliebt: Usambaraveilchen mit violetten Blütenblättern.
© COLOURBOX / ChrWeiss

Standortwahl: Welcher Platz eignet sich für das Usambaraveilchen?

Die kompakten Gesneriengewächse haben genaue Vorlieben, die jedoch einfach zu befolgen sind.

  • Sie lieben es warm, jedoch nicht heiß. Im Garten oder auf dem Balkon würden sie sowohl durch zu hohe als auch zu niedrige Temperaturen eingehen. Um gut zu gedeihen, benötigen sie eine Raumtemperatur zwischen 18 und 24 Grad Celsius.
  • Die obere Erdschicht darf ruhig abtrocknen, die Wurzeln sollten jedoch stets in frisch-feuchter Erde stehen.
  • Usambaraveilchen bevorzugen einen hellen bis halbschattigen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung und ohne Zugluft. Ostfenster sind optimal für die fleischigen Gewächse.
  • Da für das Gedeihen eine hohe Luftfeuchtigkeit wichtig ist, bieten sich Fensterbänke in Badezimmer und Küche an.

Lassen sich Usambaraveilchen vermehren?

Ja, Usambaraveilchen lassen sich recht einfach und zuverlässig vermehren, weswegen sie unter Pflanzenfreunden und Hobbygärtnern sehr beliebt sind. Die Vermehrung ist ganzjährig möglich. Um die dekorative Zimmerpflanze zu vermehren, gibt es zwei Methoden:

  • durch Blattstecklinge
  • durch Aussaat.

Vermehrung durch Blattstecklinge:

Die einfachste Methode, um die beliebten Zimmerpflanzen zu vervielfältigen, stellt das Vermehren mit Blattstecklingen dar.

  • Dafür wird ein großes, gesundes Blatt von der Mutterpflanze mit Stiel abgetrennt
  • und anschließend ca. 2 cm tief in ein Sand-Torf-Gemisch gesteckt und dieses mäßig befeuchtet.
  • Ein Streichholz oder Zahnstocher kann als Stützhilfe des Blattstecklings dienen.
  • An einem hellen Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit sollten sich nach etwa sechs Wochen erste Wurzeln zeigen.
  • Die neuen Pflänzchen können nun eingetopft werden.

Vermehrung durch Aussaat:

Auch über Aussaat lassen sich Usambaraveilchen vermehren.

  • In einer Aussaatschale mit nährstoffarmem Substrat, z.B. Kokossubstrat oder Kakteenerde werden die Samen ausgestreut und leicht angedrückt. Mäßig gießen. Achtung: Usambaraveilchen sind Lichtkeimer, deshalb die Samen nicht mit Erde bedecken!
  • Die Raumtemperatur sollte etwa bei 22 Grad Celsius liegen.
  • Nach einer kurzen Keimzeit von ca. einer Woche sprießen die ersten Keime.
  • Anschließend werden die dichtwachsenden Keimblätter pikiert, das heißt auseinandergezogen und in größerem Abstand voneinander oder in Einzeltöpfe verpflanzt.
  • Ideal ist für die Sämlinge ein heller Fensterplatz.
  • Wichtig: Da die Jungpflanzen zur Sonne wachsen, müssen sie von Zeit zu Zeit gedreht werden.

Usambaraveilchen-Sorten

Das Usambaraveilchen gibt es in einer unglaublichen Sortenvielfalt. Einige besonders schöne Sorten sind:

  • 'Aca's Canadian Wonder': gewellte Blütenblätter, innen pink, außen weiß
  • 'Afrikanskaia Noch': tiefblaue, große Blüten, in der Mitte goldgelbe Staubgefäße
  • 'Ajohn's Hawaiian Dream': zartrosa, gefüllte Blüten
  • 'Ann': altrosa Blüten, panaschierte Blätter
  • 'Dakota Moonlight': sattviolette Blütenblätter
  • 'Dandy Dancer': weiße Blütenblätter mit einem gewellten lilafarbenen Rand

SCHÖNER WOHNEN-Tipp zum Usambaraveilchen

Zimmerpflanzen wird im Allgemeinen eine stressreduzierende Wirkung nachgesagt. Aber damit nicht genug: Die emsigen Usambaraveilchen sind auch noch wahre Raumluft-Verbesserer! Trotz ihrer geringen Größe dienen sie in geschlossenen Räumen als ausgezeichnete Sauerstofflieferanten – und eignen sich daher optimal auch als Zierpflanze im Büro.

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