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Die Pflanzengattung der Rose ist durch Kreuzung vieler verschiedener Arten zu einer riesigen Gruppe angewachsen, die sich stark in Verwendungsmöglichkeit und Wuchsgröße unterscheidet. Unterschieden wird zwischen Edelrosen, Historischen Rosen, Wildrosen, Beetrosen, Kleinstrauch-Rosen, Strauchrosen, Kletterrosen, Stammrosen, Ramblerrosen, Duftrosen, Zwergrosen oder Bodendeckerrosen.
Weitere Unterscheidungsmerkmale bei der Rose sind ihre Blütenfarbe, die Blütenblattanzahl und natürlich der Duft.
Es gibt gefüllte und ungefüllte Rosen, wobei letztere zu bevorzugen sind, möchte man einen insektenfreundliche Garten oder Balkon anlegen. Auch Rosen sind Bienenweide und stellen ein gutes Pollenangebot für die Bienen dar.
Für welche Rose Sie sich entscheiden, hängt ganz von Ihren Vorlieben und der Einsatzabsicht ab. Als Sichtschutz in Verbindung mit einer Pergola oder auch einem abgestorbenen Baum sind beispielsweise hochwachsende Rambler- und Kletterrosen die richtige Wahl, wobei Ramblerrosen die biegsameren Triebe hervorbringen.
Einen Streifen neben der Auffahrt können zum Beispiel Beetrosen sehr elegnat einsäumen. In Blumenkübeln machen hingegen Stammrosen eine gute Figur. Als Schnittrosen für die Vasen eignen sich besonders gut Edelrosen, auch Teehybriden genannt.
Wie und wann kann ich Rosen einpflanzen?
Wurzelnackte Rosen, die ohne Erde geliefert werden, können vom Herbst bis ins Frühjahr hinein in frostfreien Boden gepflanzt werden. Der spätesteste Zeitpunkt, um wurzelnackte Rosen im Frühjahr zu pflanzen ist Mai.
Pflanzen im Container, also mit Erdballen, können Sie ganze Jahr über einsetzen. Der beste Zeitpunkt, um zu pflanzen, bleibt aber der Herbst. Dann haben die Rosen bis zum Frühjahr ausreichend Zeit, um an ihrem neuen Standort richtig anzuwurzeln, bevor sie mit der Blütenbildung beginnen. Die Veredlungsstelle wird dabei ca. 5 cm unter der Erdoberfläche eingepflanzt. Der Boden sollte dazu
- nährstoffreich,
- lehmig-humos
- leicht kalkhaltig
- locker sein
- vorher keine andere Rose beherbergt haben, da ansonsten die auftretende Bodenmüdikeit die neue Rosenpflanzung schwächen würde.
Bodenmüdigkeit ist ein noch nicht glänzlich geklärtes Phänomen. Entweder sind es durch den Rosenanbau auftretende Nematoden (Fadenwürmer) in der Erde, die die neuen Rosen schädigen oder ausgeschiedene Wurzelstoffe der vorangegangenen Rose.
Ein sonniger Standort ist ideal für die Rose. Zur Mittagszeit darf er gern auch halbschattig sein. All diese Pflanzempfehlungen gelten sowohl für das Beet als auch für den Kübel.
Ein bisschen anders gehen Sie bei der Pflanzung Stammrosen vor. Sie sind auf kleine Stämmchen veredelte Rosen mit einer Höhe von 60 bis 120 cm. Die erste Veredlungsstelle liegt direkt unterhalb der Krone, sie kann also nicht mit eingepflanzt werden. Die verdickte Stelle am Fuße des Hochstämmchens ist die Veredlungsstelle des Stammes, auch sie sollte über der Erdoberschicht liegen – ungefähr eine Handbreit. Bei Hochstammrosen ist es außerdem ratsam, sie an einen kleinen Pfahl anzubinden, damit sie bei Sturm nicht umknicken.
Rosen vermehren – Rosen veredeln
Nicht nur Wildrosen, auch gezüchtete Rosen lassen sich vermehren. Dafür gibt es verschiedene Vermehrungsmethoden. Die Veredlung (Okulation) ist eine davon, die zuverlässig funktioniert, jedoch eher etwas für Kenner und Gärtner ist.
Zunächst muss man wissen, dass Rosensorten sich nicht durch gewöhnliche Aussaat vermehren lassen, da sie durch Kreuzung verschiedener Arten entstanden sind. Ihre Nachkommen wären eine bunte Mischung aus den ursprünglichen Arten. Um exakt die gleiche Rosensorte wieder zu erhalten, wird die entsprechende Rose über Veredlung vermehrt. Die Veredlung findet in den Sommermonaten statt. Das bedeutet, dass eine Wildrose, meist eine Rosa canina var. inermis (Hundsrose), als sogenannte Unterlage ein Jahr vorher ausgesät wird. Im darauffolgenden Jahr wird ihr Triebholz mit einem sogenannten Okuliermesser eingeritzt und eine Triebknopse (Auge) der gezüchteten Rose zwischen die Rinde geschoben und fixiert. Aus diesem Auge wächst dann die Rosensorte. Austreibende Wildtriebe müssen im Laufe der Vegetatiosnzeit eingekürzt werden.
Rosen über Stecklinge vermehren
Im Juli und August ist der richtige Zeitpunkt, um Rosen über Stecklinge zu vermehren.
- Zur Vermehrung mit Stecklingen benötigen Sie Rosentriebe, die ein Jahr alt, also im Vorjahr mit dem Wachstum begonnen haben. Diese sollten bereits verholzt sein.
- Der Steckling benötigt eine Länge von 15 bis 20 cm.
- Entfernen Sie das oberste Blatt beziehungsweise die Blüte. Lassen Sie im oberen Abschnitt des Stecklings ca. drei bis fünf Blätter stehen, den Rest streifen Sie ab.
- Zur besseren Bewurzelung können Sie Bewurzelungspulver verwenden.
- Stecken Sie die Stecklinge bis unterhalb des Blattansatzes in humose Erde.
- Der Standort sollte halbschattig bis schattig sein, um die Verdunstung über die Blätter gering zu halten.
- Um ein Mikroklima für die Stecklinge herzustellen, ziehen Sie einen Folientunnel über die Rosenstecklinge. Er muss, je nach Temperatur, ein Mal täglich gelüftet werden, damit kein Schimmel entsteht.
- Im darauffolgenden Frühjahr sollten sich spätestens neue Blätter gebildet haben.
- Im Herbst können die neuen Rosenpflänzchen umgepflanzt werden.
Rosen düngen
Rosen werden zwei Mal im Jahr gedüngt. Zu Beginn der Saison im März oder April und zur Blütezeit im Juni oder Juli. Düngen Sie am besten mit einem Rosendünger, da dieser einen hohen Anteil an Phosphor beinhaltet, der wichtig für ein gesundes Wachstum von Rosen ist. Zusätzlich können Sie Kompost mit ins Beet geben. Durch die langsame Verrottung wirkt dieser wie ein Langzeitdünger für die Rosen.
Rosen-Krankheiten und Schädlinge: z.B. Blattläuse an Rosen
Um Rosen frei von Schädlingen und Krankheiten zu halten, sollten Sie die Sträucher regelmäßig kontrollieren.
Insbesondere Blattläuse und Pilzerkrankungen (Echter und Falscher Mehltau) setzen den Garten-Schönheiten gern mal zu. Einen Blattlausbefall brauchen Sie jedoch nicht zu behandeln. Wenn die kleinen, grünen Pflanzensauger im Frühjahr kommen und Triebe, Blätter und Knospen besiedeln, erledigt sich das Problem innerhalb von ein paar Wochen auf ganz natürliche Weise: Vögel oder Insekten wie Marienkäfer und Spinnen vertilgen die Blattläuse. Befinden sich Ameisen in Blattlaus-Nähe, handelt es sich nicht um ihre Fressfeinde. Im Gegenteil, Ameisen und Blattläuse leben in einer Symbiose. Ameisen ernähren sich vom ausgeschiedenen Honigtau der Blattläuse und verteidigen diese als Gegenleistung für die zuckerhaltige Nährlösung.
Ist der Blattlausbefall zu stark, können Sie entweder mit einem Handschuh die Blattläuse abstreifen, sie mit einem harten Wasserstrahl abspritzen oder die Rose mit einem Sud aus Brennnesseln oder Ackerschachtelhalm einsprühen.
Als erste Maßnahme, wenn Ihre Rose von Mehltau befallen ist, überprüfen Sie Ihre Gießgewohnheiten. Gießen Sie Rosen immer nur von unten, damit die Blätter nicht nass werden. Ist der Befall bei Mehltau nicht einzudämmen, ist eine Fachberatung im Gartenbedarf oder beim Gärtner mit einer entsprechenden Behandlung mit Sprühmitteln erforderlich.
Ist Ihre Rose von Rosenrost befallen, einer besonders hartnäckigen Pilzerkrankung, wir der Strauch den Erreger auf Dauer nicht überleben. Circa ein bis zwei Jahre kann das Rosengewächs den Pilz ertragen, wird dann aber eventuell auch andere Gartenpflanzen infizieren. Um vorzubeugen, verbrennen Sie die Rose oder entsorgen Sie sie über den Hausmüll.
Rosenpflege: Rosen pflegen
Um eine Rose blühfreudig und gesund zu halten, müssen einige wenige Aspekte beachtet werden. Im Großen und Ganzen gehört sie jedoch zu den pflegeleichten Sträuchern.
Wichtig ist vor allem eine kontinuierlich feuchte Erde. Aber bitte auch nicht zu viel gießen: Denn Staunässe tut den Rosenwurzeln gar nicht gut. Gießen Sie die Rosen auch immer von unten, damit die Blätter trocken bleiben und sich Pilzerkrankungen nicht etablieren können.
Rosenschnitt: Rosen schneiden
Der Schnitt hängt stark von der Art und Sorte ab. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass im Frühjahr alle Triebe, die andere Triebe überwachsen und damit verschatten oder gar in einem Bogen zurück zur Pflanze führen, bis ins frische Holz abgeschnitten werden. Gleiches gilt für dünne und abgestorbene Zweige.
Der richtige Zeitpunkt ist dafür gekommen, sobald die Forsythien blühen.
- Nach der ersten Blüte werden dann die vertrockneten Blüten rausgeschnitten, um eine neue Blütenbildunganzuregen.
- Beet- und Strauchrosen können Sie bis auf 20 cm über dem Boden im März einkürzen. Das regt das Wachstum und die Verzweigung an.
- Wildtriebe, die unterhalb der Veredlung starten, sind zu entfernen.
- Wer im Frühjahr den Schnitt versäumt hat, kürzt im Herbst die Rosen dann um etwa ein Drittel und über einer kräftigen Knospe (Auge), die nach außen zeigt. Das dient im kommenden Jahr für einen kräftigen Austrieb und stärkt die Zweige.
- Konkret lassen sich zu den verschiedenen Rosengruppen folgende Schnitthinweise geben: Bei einmal blühenden Strauchrosen werden alte und abgestorbene Triebe ausgeschnitten.
- Kletterrosen und Ramblerrosen werden nur ausgelichtet und schwache Verzweigungen auf ca. 20 cm eingekürzt. Ein komplettes Einkürzen ist bei Rosen, die Wände und Bäume beranken sollen, nicht zielführend.
Rosen anhäufeln: Der richtige Winterschutz
Rosen weisen in den meisten Fällen eine gute Winterhärte auf. Es gibt aber auch Arten, Sorten und Gruppen, die ab dem Spätherbst geschützt werden wollen, dazu gehören Beetrosen, Edelrosen und Strauchrosen. Insbesondere ihre Veredlungsstelle muss vor großer Kälte geschützt werden.
- Häufeln Sie am besten mit einem Gemisch aus Laub, Kompost und Erde an.
- Hochstämme können oberhalb in Vlies eingewickelt werden,
- der Stamm lässt sich mit Bambusmatten schützen.
- Zusätzlich können die Triebe mit Nadelholzzweigen seitlich als Windschutz abgedeckt werden.
- Beginnen Sie mit dem Anhäufeln und dem Winterschutz, sobald es kalt wird. Das kann von Region zu Region unterschiedlich sein, entweder schon Ende Oktober oder erst im November.
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