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Sonnenblumen (Helianthus) verdanken ihre Beliebtheit den großen, freundlich wirkenden, leuchtend gelben Blüten. Aber auch ihre stattliche Höhe von etwa zwei Metern macht die gelben Sonnenanbeter zum beliebten Gartenbewohner. Als Gewöhnliche Sonnenblume (Helianthus annuus) überlebt sie jedoch nur ein Jahr. Unter ihren etwa 60 Arten gibt es aber auch beständigere Vertreter. So ist die Staude Helianthus atrorubens nicht nur mehrjährig, sondern außerdem noch frosthart. Diese Art wird allerdings nur zwischen 80–150 cm groß, überzeugt aber genauso mit strahlend gelben Gute-Laune-Blüten.
Aussaat: Wie kann ich am besten Sonnenblumen pflanzen?
Die Gewöhnliche Sonnenblume wird im Frühling ausgesät. Schon ab März lässt sie sich in Töpfe pflanzen und erst mal auf der heimischen Fensterbank vorziehen. Wenn es warm genug ist – als Indikator gelten hier die Eisheiligen etwa Mitte Mai – können dann die Jungpflanze in den Garten umziehen.
Für die direkte Aussaat im Garten sollte man ebenfalls bis zu diesem Zeitpunkt warten. Wichtig hier: Damit die mächtigen Pflanzen ausreichend Platz haben, empfiehlt sich ein Abstand von rund 30 bis 70 cm zwischen den einzelnen Exemplaren. Der geeignete Standort ist dabei so sonnig wie möglich.
Als absoluter Sonnenanbeter mag es die Sonnenblume außerdem gern warm und auch windgeschützt.
Sonnenblume pflegen
Ist die Aussaat geschafft und sind erste Keimlinge zu sehen, dauert es noch zwischen drei und vier Monate bis sich die Blume in ihrer vollen Größe und gelben Pracht zeigt. Damit sie diese erreicht, braucht die Pflanze noch ein bisschen Pflege. Die wichtigsten Punkte: Sorgen Sie immer für ausreichend Wasser und Dünger.
Wässern sollte man täglich, bei großer Hitze sogar zweimal. Gedüngt wird einmal wöchentlich. Geeignet ist dafür reifer Kompost oder fertiger Flüssigdünger. Da die Sonnenblume bei Wind Gefahr läuft umzuknicken, sollten Sie die Pflanze mit einem Bambusstab stabilisieren.

Sonnenblumen – beliebte Arten und Sorten
Gleich 67 Arten gibt es von der Sonnenblume und diese auch noch in vielen Sorten. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in Wuchsform, Größe und Blütenfarbe. Neben der Gewöhnlichen Sonnenblume (Helianthus annuus) sind folgende Varianten im Garten beliebt:
- Staudensonnenblumen (Helianthus decapetalus): Sie kommen auch ohne Nachsaat immer wieder und verschönern so jedes Jahr aufs Neue das Beet.
- Kleinblumige Sonnenblumen (Helianthus microcephalus) haben Wuchshöhen von bis zu 1,80 Meter und wachsen verzweigt.
- Riesen-Sonnenblumen (Helianthus giganteus) strecken ihre gelben Blüten bis zu vier Meter in die Höhe.
- Weidenblättrige Sonnenblumen (Helianthus giganteus) – schnellwachsende Art mit langen Blättern.
- Topinambur (Helianthus tuberosus) zeigt im Beet gelbe Blüten und dichtes, grünes Laub.

Kann ich auch Sonnenblumen auf den Balkon pflanzen?
Die Gewöhnliche Sonnenblume ist aufgrund ihrer stattlichen Größe nicht für die Aufzucht in Töpfen geeignet. Aber auch für den Balkongärtner gibt es passende Sorten, die kleinwüchsig sind. Folgende sind problemlos geeignet:
- ‘Teddybär‘
- ‘Double Dandy‘
- ‘Sunspot‘
- ‘Gelber Knirps‘
Achten Sie darauf, einen großen und tiefen Kübel oder Topf zu verwenden, da Sonnenblumen eine tiefwachsende Pfahlwurzel ausbildet. Da sie außerdem Staunässe nicht mögen, benötigen Sie eine gute Drainage wie zum Beispiel ein Schicht Blähton in ihrem Kübel. Bei Bedarf können Sie noch zusätzlich große Ablauflöcher in Kübel oder Topf bohren, damit überschüssiges Gießwasser ungehindert abfließt.
Sonnenblumen schneiden
Zum Anregen des Wachstums dürfen Sie auf keinen Fall die Sonnenblume schneiden – vor allem einstielige Varianten nicht. Sie würden den Blütenansatz kappen, sodass die Sonnenblume nicht mehr blühen würde. Selbst verblühte Blüten können Sie zum Ende des Sommers zunächst an der Pflanze lassen, da sich dann Sonnenblumenkerne entwickelt, die Vögeln als Futter dienen. Im Spätherbst hingegen sollten Sie die gesamte Pflanze mit einem Schnitt dicht über dem Boden entfernen, da dann auch zumeist alle Kerne rausgefallen sind und hängende Blätter und vertrocknete Blütenstände kein schöner Anblick im Beet sind.
So können Sie Sonnenblumen vermehren
Die einfachste Art, Ihre Sonnenblumen zu vermehren, ist es, die aufgefangenen Kerne im kommenden Frühjahr wieder auszusäen:
- Schneiden Sie dazu von der Sonnenblume bei beginnender Welke die Blüte mit einem Stielrest von 30 Zentimetern ab.
- Anschließend stülpen Sie eine Papiertüte oder eine Tüte aus feiner Gaze über die Blüte.
- Binden Sie diese am Stiel mit einer Schnur fest. Lassen Sie dabei ein längeres Stück der Schnur über, um damit die Blüte an einem trockenen Ort aufzuhängen.
- Nach etwa einer Woche fallen die ersten Kerne in die Tüte. Sollten zum Schluss noch einzelne Kerne in der Blüte sein, können Sie diese einfach mit der Hand rausreiben.
- Die Aussaat erfolgt dann im kommenden Frühjahr.
Staudensonnenblumen können Sie außerdem per Wurzelteilung im Frühjahr vermehren. Graben Sie dazu einfach die Pflanze aus und teilen diese mit einem beherztem Spatenhieb.
Verwendung: Sonnenblumenöl und Sonnenblumenkerne
Die Sonnenblume überzeugt nicht nur mit äußerer Schönheit, sondern ist auch noch eine Nutzpflanze. Gemeint sind hier vor allem die Sonnenblumenkerne und das Sonnenblumenöl, die beide reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind. Mit einer elektrischen Ölpresse können Sie aus den gesammelten Kernen sogar Ihr eigenes Sonnenblumenöl herstellen. Eine weitere schöne Variante ist, aus den Samen Sonnenblumensprossen oder Sonnenblumenblätter-Salat zu ziehen. Die jungen Sprossen haben einen nussigen Geschmack. Lässt man diese ein paar Tage länger wachsen, werden die Blätter fleischiger und man kann sie als Grünkraut in Salat beimengen.
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