Artikelinhalt
- Die lange Tradition von Mischkultur-Methoden
- Mischkultur: Wie gelingt der Start?
- Aubergine
- Bohnen
- Brokkoli
- Blumenkohl
- Erbsen
- Erdbeeren
- Fenchel
- Gurken
- Kartoffeln
- Knoblauch
- Kohl
- Kürbis
- Lauch
- Mangold
- Möhren
- Paprika
- Rote Bete
- Radieschen
- Rhabarber
- Salate
- Sellerie
- Spinat
- Tomaten
- Zucchini
- Zwiebel
- Alte Gemüse- und Obstsorten für die Mischkultur – das sind die Vorteile
Beeren, Gemüse, Kräuter, Salat und Blumen im selben Beet? Ja, bitte. Wer das Abenteuer Selbstversorger-Garten angeht, landet früher oder später beim Stichwort Mischkultur. Bei dieser, teils uralten Methode Nutzpflanzen zu kultivieren, pflanzt man die verschiedenen Sorten so nebeneinander ins Beet, dass sie sich gegenseitig unterstützen – entweder indem sie durch Bodenverbesserung ihr Wachstum fördern oder indem sie sich gegenseitig Schädlinge vom Hals halten.
Die lange Tradition von Mischkultur-Methoden
Eine der wohl ältesten Mischkulturen ist die sogenannte Milpa, oder Drei-Schwestern-Methode: Bei diesem System kombinieren die Maya, Azteken und Ureinwohner Mittel- und Nordamerikas und ihre Nachfahren die "drei Schwestern" Kürbis, Mais und Stangenbohnen miteinander, deren gegenseitiger Nutzen auf ganz unterschiedlichen Ebenen stattfindet. Der Kürbis bedeckt mit seinen ausladenden Blättern den Boden und schützt vor Austrocknung und ungewünschten Beikräutern. Maispflanzen dienen als Rankhilfe für die Bohnen, diese versorgen wiederum Mais und Kürbis über ihre Wurzeln mit Stickstoff.

Mischkultur: Wie gelingt der Start?
Wer noch am Beginn seiner Gartenkarriere steht und eine gesunde Mischkultur starten möchte, sollte sich nicht zu viel vornehmen. Meist rät man Garten-Greenhorns, zu Anfang nicht mehr als acht bis zehn unterschiedliche Gemüsearten auszuprobieren und maximal zehn Quadratmeter zu bewirtschaften. Das lässt sich dann von Jahr zu Jahr steigern. Tolle Anfänger:innengemüse, die sich sowohl für Garten als auch Balkon eignen, sind Schnittsalate, Rucola, Asia-Salate, Spinat, Bohnen, Erbsen, Radieschen oder Mangold. Bis vor ein paar Jahren auch Tomaten, inzwischen werden sie aber immer öfter von der Kraut- und Braunfäule befallen – damit endet im August die Ernte oft ganz abrupt. Grundsätzlich gute Partner sind beispielsweise Erdbeeren und Knoblauch, Tomaten und Basilikum, Zwiebelgewächse (vertreiben Schnecken und Blattläuse!) und Salat. Bodenverbesserer sind Bohnen, Lupinen, Erbsen und Ölrettich.

Welche anderen Obst-, Kräuter- und Gemüsesorten sich wie kombinieren lassen? So geht's – von A wie Aubergine bis Z wie Zwiebel:
Aubergine
Geeignet für: Blumenkohl, Brokkoli, Salat, Kohl, Spinat
Verträgt sich nicht mit: Erbsen, Rote Bete
Bohnen
Geeignet für: Kohl, Sellerie, Bohnenkraut, Gurken, Kürbis, Tomaten, Salat, Rüben, Spargel, Rhabarber, Kresse, Dill
Verträgt sich nicht mit: Bohnen, Erbsen, alle Zwiebelgewächse, Fenchel

Brokkoli
Geeignet für: Rote Bete, Sellerie, Aubergine, Erbsen, Kartoffeln
Verträgt sich nicht mit: Zwiebeln, Kohl
Blumenkohl
Geeignet für: Rote Bete, Sellerie, Aubergine, Erbsen, Kartoffeln
Verträgt sich nicht mit: Zwiebeln, Kohl
Erbsen
Geeignet für: Kohl, Salat, Rhabarber, Puffbohnen als Stützpflanze, Rettich, Spargel, Karotten
Verträgt sich nicht mit: Zwiebel- und Lauchgewächsen, Bohnen, Kartoffeln, Tomaten
Erdbeeren
Geeignet für: Buschbohnen, Knoblauch, Lauch, Zwiebeln
Verträgt sich nicht mit: Kohl

Fenchel
Geeignet für: Gurken, Salat, Erbsen, Kartoffeln
Verträgt sich nicht mit: Bohnen, Tomaten, Kümmel, Paprika, Kohlrabi
Gurken
Geeignet für:Dill, Bohnen, Kohl, Zwiebeln, Salat, Knoblauch, Paprika, Sellerie, Spinat
Verträgt sich nicht mit: Radieschen, Rettich, Zucchini
Kartoffeln
Geeignet für: Bohnen, Meerrettich, Pfefferminze, Kohlrabi
Verträgt sich nicht mit: Aubergine, Tomaten, Erbsen, Sellerie
Knoblauch
Geeignet für: Möhren, Erdbeeren, Salat, Gurken, Obstbäume
Verträgt sich nicht mit: Erbsen, Bohnen, Kohl, Zwiebel, Lauch
Kohl
Geeignet für: Möhren, Erbsen, Rhabarber, Tomaten (!), Sellerie, Spinat, Gurken, Aubergine, Mangold, Rote Bete, Pfefferminze
Verträgt sich nicht mit: weiteren Kohlarten, Zwiebel, Knoblauch, Erdbeeren, Kartoffeln
Kürbis
Geeignet für: Bohnen, Mais, Zwiebeln
Verträgt sich nicht mit: Gurken, Zucchini
Lauch
Geeignet für: Möhren, Schwarzwurzeln, Kohlrabi, Erdbeeren, Salate, Tomaten, Sellerie, Pastinaken
Verträgt sich nicht mit: Rote Bete, Bohnen, Erbsen, Zwiebeln, Knoblauch
Mangold
Geeignet für: Möhren, Radieschen, Kohl, Bohnen, Pastinaken
Verträgt sich nicht mit: Rote Bete, Spinat

Möhren
Geeignet für: Zwiebel- und Lauchgewächse, Erbsen, Radieschen, Rettich, Dill, Pfefferminze
Verträgt sich nicht mit: Sellerie
Paprika
Geeignet für: Tomaten, Gurken, Kohl, Möhren
Verträgt sich nicht mit: Fenchel, Kapuzinerkresse
Rote Bete
Geeignet für: Bohnen, Zwiebeln, Gurken, Knoblauch, Kohl, Salat, Zucchini
Verträgt sich nicht mit: Spinat, Mangold, Aubergine, Kartoffeln, Lauch
Radieschen
Geeignet für: Salat, Spinat, Erbsen, Möhren, Bohnen, Kohl, Mangold, Kresse, Petersilie, Pfefferminze, Bohnen, Erbsen, Erdbeeren, Mangold
Verträgt sich nicht mit: Gurken

Rhabarber
Geeignet für: Kohl, Salat, Spinat, Bohnen, Erbsen
Salate
Geeignet für: Auberginen, Bohnen, Bohnenkraut, Erbsen, Rettich, Schwarzwurzeln, Rhabarber, Lauch, Knoblauch
Verträgt sich nicht mit: Petersilie, Sellerie, Kartoffeln
Sellerie
Geeignet für: Bohnen, Erbsen, Dill, Kohl, Tomaten, Spinat, Lauch
Verträgt sich nicht mit: Sellerie, Möhren, Mais, Salat, Kartoffeln
Spinat
Geeignet für: Rhabarber, Rettich, Radieschen, Bohnen, Kohl, Kresse, Tomaten, Sellerie, Aubergine
Verträgt sich nicht mit: Rote Bete, Mangold
Tomaten
Geeignet für: Salat, Kohl!, Sellerie, Lauch, Bohnen, Kamille, Petersilie, Basilikum, Zwiebeln, Knoblauch
Verträgt sich nicht mit: Gurken, Fenchel, Kartoffeln, Erbsen

Zucchini
Geeignet für: Bohnen, Zwiebel
Verträgt sich nicht mit: Gurken, Kürbis
Zwiebel
Geeignet für: Möhren, Kürbis, Erdbeeren, Tomaten, Rote Bete, Dill, Kamille, Zucchini
Verträgt sich nicht mit: Bohnen, Kartoffeln, Kohl, Erbsen, Lauchgewächse
Alte Gemüse- und Obstsorten für die Mischkultur – das sind die Vorteile
Alte Sorten haben oft Eigenschaften, die uns gerade in Zeiten des Klimawandels helfen können und dem ebenfalls uralten Zusammenspiel unterschiedlicher Nutzpflanzen in Mischkulturen entgegenkommen. Manche traditionellen Gemüsesorten sind etwa toleranter gegenüber Trockenheit oder resistent gegen Krankheiten. Wildtomaten zum Beispiel, die murmelgroße Früchte bilden, sind deutlich robuster, man muss sie weder ausgeizen, also Seitentriebe herausschneiden, noch hochbinden oder intensiv düngen. Und natürlich ist da noch die riesige Farb-, Formen- und Geschmacksvielfalt alter Gemüsesorte, die sich in keinem Supermarkt findet. Bei den erwähnten Tomaten etwa gibt es süßliche, herzhafte, mehlige, saftige, getigerte, gelbe oder birnenförmige Sorten. Und: Wer samenfestes Saatgut kauft, sichert Biobetrieben, die diese alten Sorten weiterzüchten, die Existenz.
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