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Natürlicher Sichtschutz: Gartenzaun mit Kletterpflanzen begrünen

Eine Kletterpflanze wächst an einem Gartenzaun
Mit Kletterpflanzen können Sie Ihren Garten platzsparend begrünen und profitieren gleichzeitig von einem dichten Sichtschutz. 
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Kletterpflanzen wachsen schnell, sind blickdicht und pflegeleicht. Am Zaun angebracht eignen sich Efeu, Hopfen & Co. wunderbar als Sichtschutz. Wie Sie beim Pflanzen vorgehen und welche Arten besonders gut geeignet sind.

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Gründe für Kletterpflanzen am Zaun

Gerade in kleinen Gärten fehlt für eine ausladende Hecke häufig der Platz. Um die Grundstücksgrenze trotzdem zu begrünen, kann ein Gartenzaun mit Kletterpflanzen eine gute und ansprechende Lösung sein. Diese wachsen meist dicht und begrünen große Flächen deutlich schneller als klassische Heckenpflanzen wie Hainbuchen oder Scheinzypressen.

Durch einen begrünten Gartenzaun sorgen Sie nicht nur für mehr Privatsphäre – die Bepflanzung schafft auch eine wohltuende Atmosphäre und verbessert das Klima im Garten. Ein weiterer Vorteil gegenüber klassischen Zäunen oder Mauern: Der grüne Sichtschutz bietet zahlreichen Vögeln und Insekten ein Zuhause, da er sie mit Nahrung und Unterschlupfmöglichkeiten versorgt.

Diese Zaunarten sind für die Begrünung geeignet

Damit sie lange Freude an Ihrem grünen Zaun haben und die Pflanzen ideal wachsen können, gibt es einige Kriterien zu beachten – denn nicht alle Zäune sind für Kletterpflanzen geeignet. Höhe, Stabilität und Witterungsbeständigkeit spielen etwa bei der Wahl des Zauns eine wichtige Rolle. Eine Kletterhilfe sollte robust und stabil sein, um Umweltbelastungen wie Wind und Regen und auch dem Gewicht der Pflanzen standzuhalten.

Auch die Oberflächenstruktur ist für Kletterpflanzen enorm wichtig. Damit sie mit ihren Haftwurzeln, Haftfäden und Ranken nicht abrutschen, ist eine raue Oberfläche, wie Sie beispielsweise bei Holzzäunen oder Steinmauern vorhanden ist, ideal. Auch Gitterzäune aus Metall oder Aluminium oder Gartenzäune aus WPC bieten genügend Unterstützung und sind daher gut für Kletterpflanzen geeignet. Kunststoffzäune sind besonders langlebig und können ebenfalls zum Begrünen mit Rankpflanzen genutzt werden, fügen sich allerdings häufig nicht so schön in die natürliche Umgebung ein.

Kletterrose wächst an einem Gartenzaun
Kletterpflanzen wachsen am besten an einem Zaun mit rauer Oberfläche und vielen Haltemöglichkeiten – wie hier die Kletterrose an einem weißen Holzspalier. 
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Welche Kletterhilfe die richtige ist, hängt natürlich auch von der Kletterpflanze ab. Da Spreizklimmer (z.B. Kletterrosen) nicht im eigentlichen Sinne klettern, sondern sich mit ihren Trieben zwischen den Stützen des Gerüsts festspreizen, benötigen sie einRankgerüst aus Metall oder Ästen. Schlinger (z.B. Blauregen) hingegen besitzen kein eigenes Kletterorgan und winden sich vielmehr um ihre Rankhilfe. Daher sind für sie dünne Stäbe oder Drähte ideal. Ranker (z.B. Clematis) halten sich mit korkenzieherähnlichen Spross- oder Blattteilen an ihrer Kletterhilfe fest und bevorzugen daher waagerechte sowie senkrechte Latten oder Seile.

Gestalterisch sollte sich der Zaun mühelos in das Grundstück einfügen, denn nicht immer können Sie sicher sein, dass er gänzlich vom Grün der Pflanze bedeckt sein wird – etwa im Winter, bei Schädlingsbefall oder auch aufgrund des natürlichen Wuchses der Kletterpflanze. Wählen Sie daher am besten neutrale Farben und natürliche Materialien – auch, damit die Bepflanzung bestmöglich zur Geltung kommt.

Natürlicher Sichtschutz: Gartenzaun mit Kletterpflanzen begrünen
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Die besten Pflanzenarten für den Gartenzaun

Wer seinen Zaun begrünen möchte, hat die Wahl zwischen verschiedene Arten von Kletterpflanzen. Für wenig Arbeit und eine hohe Umweltverträglichkeit bieten sich vor allem heimische Arten mit einer hohen Schnittverträglichkeit, einem dichten Wuchs und mehrjähriger Lebensdauer an. Bei der Wahl der richtigen Kletterpflanze sollten sie außerdem die Wuchshöhe, den richtigen Standort und auch die vorhandene Zaunfläche beachten, da nicht alle Rankpflanzen Selbstklimmer und damit auf eine adäquate Stütze angewiesen sind.

Heimische Kletterpflanzen

Heimische Arten sind besonders für alle Hobbygärtner:innen geeignet, die naturnah gärtnern möchten. Viele Pflanzen bieten aufgrund von NektarPollen oder Nistmöglichkeiten einen wichtigen Lebensraum für Kleintiere, Insekten und Vögel. Passende Sichtschutzpflanzen für alle, die Wert auf nachhaltiges Gärtnern legen, sind zum Beispiel:

  • Geißblatt "Jelängerjelieber" (Lonicera heckrottii)
  • Waldrebenartige (Akebia quinata)
  • Pfeifenwinde (Aristolochia macrophylla)
  • Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba)
Eine Passionsblume wächst am Gartenzaun
Einige Kletterpflanzen haben auch hübsche Blüten, zum Beispiel die Passionsblume (Passiflora).
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Blühende Kletterpflanzen

Wenn Sie nicht nur Blätter, sondern auch Blüten an ihrem Zaun möchten, sind blühende Kletterpflanzen eine schöne Idee, um Farbe in den Garten zu bringen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Kletterrose (Rosa 'New Dawn')
  • Duftwicke (Lathyrus odoratus)
  • Prunkwinde (Ipomoea purpurea)
  • Clematis (Clematis armandii)
  • Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata)

Immergrüne Kletterpflanzen

Immergrüne Arten bieten das ganze Jahr über einen dichten Wuchs und sorgen auch im kahlen Winter für ein bisschen Grün im Garten. Kletterpflanzen, die ganzjährig ihr Blätterkleid behalten, sind beispielsweise:

  • Efeu (Hedera helix)
  • Immergrüne Clematis (Clematis cirrhosa)
  • Kletternde Golderdbeere (Waldsteinia ternata)
  • Sternjasmin (Trachelospermum jasminoides)
Wein wächst an einem Gartenzaun
Kletterobst und Weinreben können auch eine schöne Begrünung für den Zaun sein.
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Kletterpflanzen mit Früchten

Mit einem Sichtschutz aus Kletterobst profitieren Sie nicht nur von einem begrünten Gartenzaun, sondern auch von einer reichen Ernte. Zu den Kletterpflanzen mit Früchten, die Sie am Zaun wachsen lassen können, gehören:

  • Kiwi (Actinidia chinensis)
  • Wein (Vitis vinifera)
  • Kletternde Brombeere (Rubus fruticosus)
  • Kletternde Feige (Ficus pumila)

Pflegeleichte Kletterpflanzen

Pflegeleichte Naturelle sind besonders robust und winterhart, schnittverträglich und anspruchslos in Sachen Standort. Dazu gehören etwa:

  • Wald-Geißblatt (Lonicera periclymenum)
  • Blauregen (Wisteria sinensis)
  • Knöterich (Fallopia baldschuanica)
  • Kletterhortensie (Schizophragma hydrangeoides)

Schnell wachsende Kletterpflanzen

Schnell wachsende Kletterpflanzen sind ideal, wenn Sie zeitnah einen Sichtschutz im Garten haben und nicht jahrelang auf einen dichten Wuchs warten möchten. Ideale Rankpflanzen dafür sind:

  • Feuerbohne (Phaseolus coccineus)
  • Passionsblume (Passiflora)
  • Kapuzinerkresse (Tropaeolum)
  • Chinesische Glyzinie (Wisteria)
Ein Brombeerstrauch wird in den Boden gepflanzt
Der richtige Zeitpunkt für die Pflanzung ist entscheidend über das spätere Wachstum der Kletterpflanze.
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Kletterpflanzen am Zaun anlegen: Schritt für Schritt

Wenn Sie Ihren Zaun mit Kletterpflanzen begrünen möchten oder die Gartenumrandung gänzlich neu planen, haben Sie einige Punkte zu beachten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie bei der Pflanzung am besten vorgehen.

  1. Wählen Sie den passenden Zaun aus bzw. prüfen Sie, ob Ihr Zaun als Rankhilfe geeignet ist. Falls nötig, können Sie den Zaun mithilfe eines Rankgitters oder Spaliers verstärken.
  2. Bereiten Sie den Boden vor, indem Sie ihn auflockern und zur Stärkung der Pflanzen Kompost in den Aushub mischen.
  3. Wählen Sie die passenden Kletterpflanzen für den vorhandenen Standort und die Bodenverhältnisse aus. Einige bevorzugen viel Sonne (z.B. Duftwicke), andere gedeihen im Halbschatten (z.B. Baumwürger) oder gar Schatten (z.B. Wilder Wein) am besten. Außerdem sollten Sie unbedingt die Größe, den Wuchs, den Pflegeaufwand und die Blütezeit der Pflanzen berücksichtigen.
  4. Zum Pflanzen heben Sie ein Loch aus und setzen die Pflanze hinein. Bis die Pflanze selbstständig klettern kann, sollten Sie ihr einen Pfahl zum Stützen zur Verfügung stellen. Füllen Sie das Loch mit Erde und Kompost und drücken Sie beides leicht an. Die ideale Pflanzzeit richtet sich natürlich nach der Art der Pflanze. Die beste Zeit zum Pflanzen der meisten Kletterpflanzen ist im Frühjahr oder Herbst, wenn der Boden noch warm genug ist, damit sich Wurzeln bilden können.
  5. Mit der nächsten Pflanze verfahren Sie genauso. Der Pflanzabstand hängt von der Größe und dem Wuchs der Pflanzen ab. Kleine Kletterpflanzen (z.B. Feuerdorn oder Himbeere) können beispielsweise in einem Abstand von 30-50 Zentimetern gepflanzt werden, während größere Pflanzen (z.B. Trompetenblumen, Winterjasmin oder Pfeifenwinde) einen Abstand von mindestens ein bis zwei Metern benötigen.
  6. Gießen Sie die Pflanzen je nach Sorte und prüfen Sie regelmäßig, dass sie gesund wachsen. Nur so können Sie bei einem Schädlingsbefall oder Krankheiten schnell handeln. Schneiden Sie abgestorbene oder beschädigte Triebe in regelmäßigen Abständen ab und entfernen Sie unerwünschte Ausläufer.
  7. Um die Kletterpflanze während des Wachstums zu unterstützen, können Sie Ihr ab und zu Dünger zuführen. Außerdem ist es hilfreich, sie bei Bedarf an den Zaun zu binden oder händisch auf die Rankhilfe zu leiten.

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