Artikelinhalt
- Ein Gemüsebeet planen: Standort und Boden
- So prüfen Sie die Bodenbeschaffenheit eines Gemüsebeetes
- Mischkultur – mit richtigen Nachbarn gesundes Gemüse ernten
- Die ideale Größe eines klassischen Gemüsebeetes
- Gemüsebeet anlegen: Vorbereitung des Bodens
- Andere Varianten des Gemüsebeetes
- Mit Kompost den Boden verbessern
- Pflege eines Gemüsebeetes – bewährte Tipps
Ein Gemüsebeet planen: Standort und Boden
Wer lange Freude an seinem Beet haben möchte, sollte es gut kennen. Denn nur wenn die dafür ausgewählten Gemüsepflanzen sich an ihrem Standort wohlfühlen, gedeihen und wachsen sie. Prüfen Sie deshalb zunächst, ob das Beet im Schatten, Halbschatten oder den ganzen Tag in der Sonne liegt und ob der Boden eher feucht oder trocken, schwer und lehmig oder humos und locker ist. Idealerweise ist der Boden leicht sandig, humos und neigt nicht zur Bildung von Staunässe. Für die meisten Gemüsearten hat sich ein sonniger Platz mit mindestens fünf Sonnenstunden am besten bewährt. Achten Sie auf einen windgeschützten Standort mit guter Luftzirkulation, um Pilzerkrankungen zu vermeiden.
Zeichnen Sie sich die Beetfläche auf ein Blatt Papier und markieren Sie die Standorte vorhandener Bäume und Sträucher. Dann überlegen Sie sich, welche Gemüsesorten im Beet angepflanzt werden sollen. Je nach Beetgröße kann der Boden bzw. die Fläche in mehrere Bereiche unterteilt werden. Tipp: Neben dem Standort des Gemüsebeetes und der Bodenbeschaffenheit sollten Sie auch die Nähe zum Wasseranschluss sowie zum Kompost berücksichtigen. Bei der Planung helfen Apps wie der Onlineplaner von Gardena oder von Obi.
So prüfen Sie die Bodenbeschaffenheit eines Gemüsebeetes
Man muss keine Wissenschaft daraus machen, aber es fördert den Pflanzerfolg, wenn man man sich ein bisschen mit der eigenen Scholle beschäftigt. Hier kommt ein kurzer Exkurs über Lehm, Sand und Humus, pH-Wert, Nährstoffgehalt & Co. Für eine erste, grobe Einschätzung des Bodens kann man selbst Hand anlegen – und etwas Erde kneten.
- Bleibt sie bröselig, hat sie einen hohen Sandanteil.
- Wenn sich beim Rollen zwischen den Handflächen fettig anmutende, formbare Würste bilden, handelt es sich um Lehm- bzw. Tonboden. Dieser kann Wasser und Nährstoffe besser speichern als leichter, sandiger Boden, neigt aber zum Verdichten und ist schwerer zu bearbeiten.
- Reißen die Würste, wenn man sie verformt, kann man sich freuen, denn mit diesem Mittelding aus Sand- und Tonboden kommen die meisten Pflanzen gut zurecht.
Wie fruchtbar der Boden ist, also wie viel organische Substanz er enthält, macht die sogenannte Schlämmprobe ganz gut deutlich. Dafür füllt man eine Handvoll Erde in ein Schraubglas, füllt es mit Wasser auf, schraubt es zu und schüttelt es. Die Erde zerfällt in ihre Bestandteile, die nach und nach im Wasser nach unten sinken und sich in Schichten auf dem Glasboden ablagern. Zuunterst liegt immer der Sand, die rote Schicht ist Ton, die schwarze (und fruchtbarste) ist Humus. Je dicker diese Schicht, desto höher ist der Nährstoffgehalt.
Ebenfalls wichtig ist der pH-Wert des Bodens, der idealerweise zwischen 5,5 und 7,2 liegen sollte, damit Pflanzen die Nährstoffe optimal aufnehmen können. Den pH-Wert kann man mit einem Selbsttest (z.B. von Neudorff) bestimmen. Wer es ganz genau wissen will und den Boden zudem auf den Mineralstoff- oder Stickstoffgehalt, auf Schadstoffe oder Schwermetalle untersuchen möchte, kann eine professionelle Bodenanalyse machen lassen. Infos dazu findet man z.B. bei www.bodenanalyse-zentrum.de.
Mischkultur – mit richtigen Nachbarn gesundes Gemüse ernten
Sie ist die Königsdisziplin bei der Planung eines Gemüsebeets: die perfekte Mischkultur. Bei diesem Anbauprinzip nutzt man aus, dass sich bestimmte Pflanzenarten sehr gut ergänzen. Man pflanzt Starkzehrer neben Schwachzehrer, Flachwurzler neben Tiefwurzler, kleine Pflanzen neben große. So können die Pflanzen sich die Nährstoffe im Boden sowie den Platz und die Lichtverhältnisse im Beet optimal teilen.
Mischkulturen haben zusätzlich den Vorteil, dass sie durch eine geschlossene Pflanzendecke weniger Wasser benötigen. Noch beeindruckender ist allerdings die Tatsache, dass bestimmte Kräuter und Gemüsepflanzen sich gegenseitig fördern, indem sie Inhaltsstoffe produzieren, die nicht nur für das eigene Wachstum sehr wichtig sind, sondern auch ganz nebenbei bestimmte Schädlinge von den Nachbarpflanzen fernhalten. Eine Mischkultur ist also ein doppelter Jackpot!
Gelingt Ihnen bei der Mischkultur die ideale Kombination der Gemüsesorten im Hinblick auf Größe, Nährstoffbedarf (Stark-, Mittel- oder Schwachzehrer), Wurzelraum (Flach- oder Tiefwurzler) und Reifezeit, kann dies die Bodenqualität nachhaltig fördern.
Beliebte Starkzehrer:
- Blumenkohl
- Gurken
- Kartoffeln
- Kürbis
- Paprika
- Sellerie
- Tomaten
- Weißkohl
Beliebte Mittelzehrer:
- Chicorée
- Fenchel
- Kohlrabi
- Möhren
- Rote Beete
- Salatarten
- Zwiebeln
Beliebte Schwachzehrer:
- Erbsen
- Feldsalat
- Kräuter
- Mairübchen
- Mangold
- Radieschen
- Rucola
- Spinat
Die ideale Größe eines klassischen Gemüsebeetes
Für die spätere Bepflanzung und Bearbeitung des Gemüsebeets hat sich eine rechteckige Form bewährt. Entscheiden Sie sich für ein klassisches Reihenbeet, wachsen die Kulturen später in geraden Bahnen. Damit Sie von allen Seiten gut an Ihr Gemüse herankommen und das Hacken, Jäten und Gießen leichter fällt, ist eine Breite von 1,20 Metern pro Beet ideal. Die Länge des Gemüsebeets können Sie individuell an die Begebenheiten Ihres Gartens anpassen, wir empfehlen jedoch maximal 6 Meter. Wichtig ist ein Garten- oder Laufweg, der parallel und damit leicht zugänglich zum Gemüsebeet verläuft. Passt eine Schubkarre auf den Weg, wird Ihnen das später viel Mühe ersparen.
Gemüsebeet anlegen: Vorbereitung des Bodens
Ein lockerer und gut durchlüfteter Boden ist die ideale Basis für Ihr Gemüsebeet. Tragen Sie als erstes das Gras mithilfe einer Ziehhacke vom Boden ab. Lockern Sie die Erde darunter mit einer Gabel etwa 20 bis 30 cm tief auf und entfernen Sie anschließend Wurzeln und Unkraut. Stecken Sie nun die Umrisse des Beetes ab, indem Sie die Ecken Ihres Gemüsebeetes mithilfe von kurzen, dicken Holzpfählen oder Schnüren markieren. Eine Beeteinfassung schützt vor Schädlingen und Unkraut. Hierfür können Sie Holz oder geflochtene Weidezäune verwenden, die Sie mindestens 20 cm tief in den Boden eingraben. Falls Sie Trittwege zwischen den Gemüsebeeten benötigen, können Sie auf günstigen Rindenmulch als Belag zurückgreifen.
Andere Varianten des Gemüsebeetes
Das Hochbeet
Ein Hochbeet ist deutlich rückenschonender als ein klassisches Reihenbeet. Es besteht aus mehreren Schichten organischen Materials: Unten liegt eine Schicht aus Reisig und dünnen Ästen, darauf folgt Laub oder Grasschnitt, eine dünne Schicht Kompost und zum Schluss eine Lage Mutterboden, die je nach der individuellen Bepflanzung mit Sand oder Kompost gemischt wird.
Das Hügelbeet
Auch ein Hügelbeet kann für den Anbau von Gemüse genutzt werden. Ähnlich wie das Hochbeet besteht es aus mehreren Lagen organischen Materials, die hügelförmig aufgeschichtet werden. Durch die erhobene Form wird das Beet von der Sonne stärker erwärmt und speichert die Wärme länger im Inneren des Beetes. Der Boden bleibt locker und es entsteht keine Staunässe. Damit ist das Hügelbeet ideal für wärmeliebende und mediterrane Gemüsesorten.
Mit Kompost den Boden verbessern
Kompost ist nährstoffreich und ein toller Humuslieferant, der das Bodenleben und die Bodenfruchtbarkeit fördert. Vermengen Sie etwas Kompost mit Ihrer Pflanzerde oder verteilen Sie ihn im zeitigen Frühjahr auf dem Gemüsebeet. Pflanzen, die zu den Starkzehrern zählen, sollten nochmal im Sommer mit Nährstoffen aus dem Kompost versorgt werden.
Pflege eines Gemüsebeetes – bewährte Tipps
- Achten Sie bei der Bewässerung darauf, dass der Boden nach dem Gießen vollständig durchfeuchtet ist.
- Flachwurzelnde Pflanzen müssen häufiger gegossen werden als tiefwurzelndes Gemüse.
- Bis Ende Mai ist ein regelmäßiges Lockern der oberen Bodenschicht sinnvoll, bei dem Sie aufkeimendes Unkraut entfernen können.
- Eine dicke Mulchschicht auf dem Gemüsebeet hilft im Sommer gegen Unkraut.