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Sie träumen davon, an einem leise plätschernden Bachlauf im Garten zu sitzen, abzuschalten und zu beobachten, wie sich die Sonne an der Wasseroberfläche reflektiert? Na, dann nichts wie los. Wir erklären Ihnen, wie Sie den Traum vom Bachlauf im Garten ganz einfach selber realisieren.
Der Beginn: Die Planung eines eigenen Bachlaufs im Garten
Gute Planung ist bekanntlich das halbe Leben, das ist bei einem Projekt wie diesem nicht anders. Bevor Sie also voreilig beginnen, einen Bachlauf zu bauen, sollten Sie sich zunächst ein paar Fragen stellen:
- Welche finanziellen Mittel stehen Ihnen zur Verfügung?
- Wo ist der ideale Platz für Ihren Bachlauf und wie viel Nutzfläche ist dort vorhanden?
- Welches Design schwebt Ihnen vor: Mögen Sie es lieber romantisch, verspielt oder geradlinig und minimalistisch?
Auch hilfreich: Fertigen Sie eine möglichst genaue Skizze Ihres gewünschten Bachlaufs an, das erleichtert die Planung und Sie stoßen schneller auf mögliche Komplikationen.

Grundvoraussetzungen für einen Bachlauf – worauf gilt es zu achten?
Idealerweise eignet sich ein Grundstück am Hang bei der Planung eines Bachlaufs am besten, aber auch ohne großes Gefälle ist die Realisierung möglich. Rund 3 Prozent Höhenunterschied reichen schon aus, um Wasser zum Fließen zu bringen – soll heißen: 3 Zentimeter auf 100 Zentimeter Länge. Als Standort eignen sich vor allem Plätze im Halbschatten. Das sorgt dafür, dass nicht so viel Wasser durch Sonneneinstrahlung verdunstet, gleichzeitig sparen Sie Wasser- und Energiekosten. Sollten Sie über genügend Fläche verfügen, lohnt es sich darüber nachzudenken, ob Sie sich nicht vielleicht auch gleich noch einen kleinen Gartenteich zulegen. Die Vorteile: Durch einen Gartenteich unterhalb der Bodenoberfläche gewinnen Sie weiteres Gefälle. Sollten Sie nicht auf einem Hanggrundstück wohnen, haben Sie zudem durch das Ausheben des Lochs für den Gartenteich direkt Erde, um den Bachlauf aufzuschütten. Bezüglich der Maße gilt: die Mindestlänge sollte etwa 2,5 Meter betragen – wobei der Bachlauf keineswegs schnurgerade verlaufen muss. Kleine Kurven sorgen für Abwechslung und es lässt sich Platz mit ihnen einsparen.
Auffangbecken, Pumpe, Wassermenge
Mindestens genauso wichtig wie der Bachlauf selber ist das Zubehör. Auffangbecken und Pumpe "dürfen keinesfalls zu klein sein, denn die Wassermenge muss ausreichen, Rohre und den gesamten Bach mit Wasser zu versorgen", wissen die Spezialisten von Oase Water. "Ein Bachlauf von 5 Metern Länge braucht ein Auffangbecken von etwa 500 Liter Fassungsvermögen." Bezüglich der Wassermenge gibt es eine einfache Formel: Die Breite des Bachlaufs in cm x 1,5 Liter pro Minute gleich die benötigte Leistung in Litern pro Minute. Konkret in Zahlen bedeutet das: Bei einem 20 Zentimeter breiten Bachlauf sollten 30 Liter pro Minute an der Quelle abfließen, bei einer Breite von 30 Zentimetern wären es 45 Liter.

Bachlauf im Garten selber anlegen – so geht’s
Die Planung für Ihren Bachlauf ist abgeschlossen? Dann geht’s an die Umsetzung. Stecken Sie Ihre Skizze am Anfang einmal ab – danach folgt die eigentliche Arbeit.
Die ersten Schritte
- Graben Sie das Bachbett mit einer Schaufel aus, bis Sie die nötige Tiefe (mindestens 25 Zentimeter) erreicht haben und entfernen Sie Wurzeln und Steine
- Klopfen (oder treten) Sie lockere Erde mit einer Schaufel fest
- Achten Sie sehr genau darauf, dass die Seiten des Bachlaufs waagerecht zueinander sind, ansonsten besteht die Gefahr, dass das Wasser in den Garten fließt
- Als nächstes kleiden Sie die Grube mit Füllsand, Vlies und Teichfolie aus. Wichtig: Streichen Sie die Folie gut aus, vor allem in den Ecken sollten keine Zwischenräume entstehen. Außerdem unbedingt darauf achten, dass Folie und Vlies an den Rändern bündig abschließen.
- Damit sich Pflanzen später nicht am Wasser aus Ihrem Bachlauf laben beziehungsweise das Wasser schlicht in der Erde versickert, ist zudem eine Kapillarschicht vonnöten. Diese kann zum Beispiel aus einem 20 Zentimeter breiten, überstehenden Streifen Teichfolie bestehen, den Sie in einen ähnlich tiefen Graben legen und mit Kies auffüllen. Auch Beton eignet sich zum Auffüllen, ist aber deutlich aufwändiger in der Verarbeitung und macht nachträgliche Arbeiten so gut wie unmöglich
- Denken Sie bei Ihrem Wasserlauf daran, regelmäßig Staustufen einzubauen. Diese fangen schnell fließendes Wasser auf und lassen es langsamer abfließen
Den Bachlauf gestalten
- Befüllen Sie den Bachlauf als nächstes mit Kies. Damit dieser nicht vom Wasser mitgerissen wird, sollte der Kies fest und dicht liegen – zusätzlich können Sie Ihn mit Mörtel an der Teichfolie befestigen
- Den Rand befüllen sie mit einer Mischung aus Pflanzensubstrat und lehmiger Erde – so lassen sich dort Wasserpflanzen einpflanzen. Um Vlies und Teichfolie am Ufer optisch zu kaschieren, eignen sich Steine oder Steinplatten, aber auch zusätzlicher Kies oder Pflanzkübel
Pumpe einsetzen und Wasserschlauch zum Quellstein verlegen
- Setzen Sie die Pumpe etwa 80 Zentimeter tief in den Boden, so ist sie auch im Winter vor Frost und Kälte geschützt. Der Schlauch für den Wasserkreislauf sollte etwa 30 Zentimeter tief neben dem Bachlauf verlegt werden, so ist gewährleistet, dass Sie auch nachträglich noch kleinere Reparaturen durchführen können
- Last but not least: der Testlauf. Überprüfen Sie, ob an einer Stelle Wasser verlorengeht und beheben Sie gegebenenfalls das Problem. Alles läuft wie geschmiert? Dann Glückwunsch zum neuen Bachlauf.
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