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Blumenzwiebeln pflanzen: Im Herbst die Frühjahrsblüte planen

Herbstzeit ist Pflanzzeit
© Adobe Stock / iMarzi
Wenn die Herbstblumen blühen, ist der richtige Zeitpunkt, um an Schneeglöckchen, Hyazinthen, Tulpen und Osterglocken zu denken. Warum? Ganz einfach, im Herbst ist Pflanzzeit für alle frühjahrsblühenden Zwiebelpflanzen. Mit unseren Tipps erfahren Sie, wie sie richtig in die Erde kommen.

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Damit im zeitigen Frühjahr die Pflanzen ihre Blütenköpfe durch die Schneedecke stecken, müssen im Herbst Zwiebeln gesetzt werden. Die beste Pflanzzeit für die Zwiebeln der Frühjahrsblüher liegt zwischen September und Dezember. Über die Winterzeit schlummern die Blumenzwiebeln in der Erde und ab Januar mobilisieren sie ihre Reserven, um wunderbare Blüten in Weiß (Schneeglöckchen), Pink (Vorfrühlingsalpenveilchen), Blau (Blaustern), Rot (Kronenanemone) oder Gelb (Winterling) auszutreiben. Das Gute ist, dass sie nicht nur das sonst noch kahle Frühjahrsbild im Garten und auf dem Balkon schmücken, auch für die Bienen sind ihr Nektar- und Pollenangebot eine sehr willkommene erste Mahlzeit des Jahres. Meist ab Februar nehmen die Bienen ihre Flug- und Sammeltätigkeit auf und sind auf der Suche nach Nahrung.

Wenn Sie im Herbst Frühlingsblumenwiebeln bestellen oder in der Gärnterei kaufen wollen, sollten Sie diese Tipps vor der Pflanzung beachten:

  1. Kaufen Sie nur Blumenzwiebeln, die Sie vorab begutachten können, also am besten lose Blumenzwiebeln oder im Netz.
  2. Die Blumenzwiebeln müssen frei von Schimmel sein sowie fest und glatt aussehen. Weiche oder gewellte Zwiebelschalen deuten auf Pilzbefall oder Vertrocknung hin.
  3. Zum Zeitpunkt der Pflanzung sollte die Erde frostfrei und trocken sein.
  4. Die Zwiebeln dürfen noch keinen Austrieb haben, der würde bei Frost absterben.
  5. In wühlmausreichen Gärten sollten Sie einen Pflanzgitterkorb verwenden.
  6. Legen Sie vorab die Zwiebeln im Beet aus, so dass Sie sehen, welche Bereiche besetzt werden.
  7. Planen Sie die Blühzeitpunkte der verschiedenen Frühjahrblüher so ein, dass immer etwas Blühendes im Beet zu sehen ist.
  8. Ein Blumenzwiebelpflanzer erleichtert Ihnen das Einpflanzen, weil er die richtige Erdmenge aussticht.
Blumenzwiebeln pflanzen
Ob Zwiebeln oder Knollen, fest und glatt müssen die unterirdischen Speicherorgane der Pflanzen aussehen.
© Adobe Stock / Olesia Sarycheva

Pflanzzeit Herbst: Die schönsten Zwiebelblumen fürs Frühjahr

Zwiebelblüher und Knollenpflanzen im Januar

  • Orientalische Schneeglöckchen (Galanthus elwesii): Blütezeit I-II
  • Vorfrühlingsalpenveilchen (Cyclamen coum): Blütezeit I-IV

Zwiebelblüher und Knollenpflanzen im Februar

  • Winterlinge (Eranthis hyemalis): Blütezeit II-III
  • Wildkrokusse (Crocus chrysanthus): Blütezeit II-III
  • Blaue Elfenkrokusse (Crocus tommasinianus): Blütezeit II-III
  • Vorfrühlings-Iris (Iris danfordiae): Blütezeit II-III
  • Netzblatt-Iris (Iris reticulata): Blütezeit II-III

Zwiebelblüher und Knollenpflanzen im März

  • Aronstab (Arum italicum). Blütezeit: III-IV
  • Schneeglanz (Chionodoxa luciliae): Blütezeit: III-IV
  • Blausternchen (Scilla siberica): Blütezeit III-IV
  • Buschwindröschen, weiß (Anemone nemorosa): Blütezeit: III-V
  • Hundszahn (Erythronium revolutum). Blütezeit: III-IV
  • Puschkinie (Puschkinia libanotica): Blütezeit III-IV
  • Frühlingsanemone (Anemone nemorosa): III-V

Zwiebelblüher und Knollenpflanzen im April

  • Narzissen (Narcissus): Blütezeit IV-V
  • Nickende Milchsterne (Ornithogalum umbellatum): Blütezeit IV-V
  • Tulpen (Tulipa): Blütezeit IV-V
  • Traubenhyazinthen (Muscari armeniacum): Blütezeit IV-V
  • Hyazinthen (Hyacinthus orientalis): Blütezeit IV-V
  • Schachbrettblumen (Fritillaria meleagris): Blütezeit IV-V
  • Kaiserkrone (Fritillaria imperialis): Blütezeit IV-V
  • Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica): Blütezeit IV-VI
  • Märzenbecher (Leucojum aestivum): Blütezeit IV-V

Zwiebelblüher und Knollenpflanzen im Mai

  • Zierlauch (Allium Hybriden): Blütezeit V-VII
  • Kronenanemone (Anemone coronaria): Blütezeit V-VII

So setzen Sie Tulpen-Zwiebeln in die Erde

Zwischen September und Dezember – natürlich immer in Hinblick darauf, dass der Boden nicht gefroren ist – können Tulpenzwiebeln gesetzt werden. Suchen Sie im Garten ein Beet an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Die Erde sollte für Tulpen nährstoffreich und nicht staunass sein, da die Zwiebeln sonst faulen würden.
Tulpenzwiebeln werden mit der Spitze nach oben in die Erde gepflanzt. Die Pflanztiefe beträgt ca. 10 bis 15 cm. Der Pflanzabstand sollte ebenfalls 10 bis 15 cm betragen.
Tulpen werden meist um die 40 cm hoch und wachsen nicht sehr ausladenend mit ihrem Blattwerk. Am schönsten wirken sie, wenn sie in sogannten Tuffs wachsen, also dicht beiander gepflanzt, damit ein dichtes Farbbild entsteht. Der Farbkomposition sind keine Grenzen gesetzt. Alle Farben durcheinander zu pflanzen ist jedoch nicht empfehlenswert, da die Pracht dann in der Masse untergehen würde. Besonders wirkungsvoll sehen Tulpen aus, wenn die Grüppchen farblich kontrastieren, z.B. Schwarz neben Weiß oder Rot neben Gelb. Oder Sie bleiben in einer Farbgruppe und pflanzen mehrere Tulpen in verschiedenen Rottönen nebeneinander, z.B. 10 rosa Tulpen, 10 rote, 10 bordeauxfarbene usw. Tulpen blühen im Frühling zwischen April und Mai.

Auch in Kübel lassen sich Tulpenzwiebeln pflanzen. Zu beachten ist, dass Töpfe eine größere Angriffsfläche für Frost haben. Damit die Blumenzwiebeln den Winter unbeschadet überstehen, sollten Sie die Gefäße an die Hauswand rücken oder mit Luftpolsterfolie ummanteln. Auch Narzissen und andere Zwiebel-Stauden lassen sich topfen.

Narzissen-Zwiebeln setzen

Narzisse / Osterglocke (Narcissus) Blüte
Narzissen blühen im Frühling zwischen April und Mai, häufig zur Zeit des Osterfestes und werden deshalb auch Osterglocken genannt.
© Schöner Wohnen / Vanessa Schmitt

Bei Blumenzwiebeln gilt häufig die Regel, dass sie so tief gesetzt werden sollen, wie sie groß sind. Das ist auch grundsätzlich nicht verkehrt. Generell lässt sich aber auch sagen, dass einige Zwiebeln und Knollen härtere Fröste so nah an der Erdoberfläche manchmal nicht überstehen. Graben Sie die Narzissen also auch gern ein wenig tiefer ein. Je nach dem, ob es sich um Mini-Narzissen oder die klassischen, größeren Osterglocken handelt, wählen Sie eine Pflanztiefe zwischen 10 und 20 cm. Der Pflanzabstand sollte 10 bis 15 cm betragen. Die Spitze der Narzissenzwiebeln muss bei der Pflanzung nach oben zeigen. Narzissen blühen im Frühling zwischen April und Mai.

Hyazinthen-Zwiebeln pflanzen

Hyazinthe (Hyacinthus orientalis) Feld
Hyazinthen, so weit das Auge reicht. Ganz so viele werden in Ihrem Garten wahrscheinlich nicht stehen, aber fest steht, je dichter sie gepflanzt werden, desto beeindruckender wirken sie.
© Colourbox / azgek

Hyazinthenzwiebeln (Hyacinthus) werden mit der Spitze nach oben in eine Pflanztiefe von 10 bis 15 cm in die Erde gesetzt. Diese sollte locker nährstoffreich und nicht zu lehmig sein, damit keine Staunässe entsteht. Der Pflanzabstand wird am besten mit ca. 10 cm bemessen. Dann können sich die schweren Blütenköpfe gegenseitig stützen und knicken bei Regen nicht um. Außerdem entsteht so eine sehr schöne Farbwirkung. Hyazinthen blühen zwischen März und April.

Blumenzwiebeln im Pflanzkorb

Pflanzkorb mit Hyazinthen
Wer Wühlmäuse im Garten hat oder einfach seine Blumenzwiebeln gern bequem wieder ausgraben möchte, für den ist ein Pflanzkorb im Boden hilfreich.
© Adobe Stock / Olesia Sarycheva

Es gibt einige Zwiebelblumen, die sollten nach der Blüte am besten wieder aus der Erde geholt werden, damit sie während des Sommers nicht von Wühlmäusen gefressen werden, in der Erde verfaulen oder zu weit ab in die Erde wandern, wie beispielsweise Tulpen. Auch Hyazinthen- und Iriszwiebeln werden am besten über den Sommer aus der Erde genommen. Wichtig ist, dass Sie das Laub der Frühblüher vollkommen welken und trocknen lassen, damit alle wichtigen Nährstoffe aus den Blättern zurück in die Wurzel transportiert werden.

Sind die Laubblätter welk, können Sie die Zwiebeln ausgraben. Untersuchen Sie alle Zwiebeln auf Schimmelbefall oder Beschädigung. Sortieren Sie diese aus. Befallene Zwiebeln werden im Hausmüll und nicht im Kompost entsorgt, um die Ausbreitung der Pilzsporen im Garten zu vermeiden.

Die Zwiebeln werden trocken und dunkel gelagert: Zum Beispiel in einem Netz für Gemüse oder einer alten Obstkiste geschichtet in Zeitungspapier. Im Herbst werden die Zwiebeln wieder in die Erde gesetzt. Erfahren Ihre Zwiebeln und Knollen ein solch fürsorgliche Pflege, werden sie im nächsten Frühling garantiert wieder schön blühen.

Frühblühende Frühlingsblumen setzen

Puschkinie
Die Puschkinie (Puschkinia libanotica) erinnert an eine Mischung aus Blaustern und Hyazinthe, sie blüht von März bis April in einem Weiß mit zarten blauen Adern.
© Schöner Wohnen / Vanessa Schmitt

Nicht nur die Blumenzwiebel-Klassiker sollten im Herbst gepflanzt werden, auch die kleineren Frühlingsblüher müssen im Herbst in die Erde gesetzt werden. Diese sehr frühblühenden Zwiebelpflanzen haben kleinere Zwiebeln. Pflanzen Sie am besten gleich mindestens 50 Stück in Ihren Garten für eine gute Farbwirkung. Die Zwiebeln werden ca. 10 cm tief in die Erde gesetzt, in einem Abstand von 5-10 cm. Das Schöne an ihnen ist, dass sie keinerlei Pflege bedürfen. Schneeglöckchen, Vorfrühlingsalpenveilchen (Cyclamen coum), Winterlinge, Märzenbecher, Blaustern und Co. vermehren sich gern und reichlich von selbst, indem sie Tochterzwiebeln ausbilden. Die Zwiebelbüschel können übrigens auch gut im Herbst, zum Beispiel im September, Oktober oder November geteilt werden. Dazu muss man sich aber bereits im Frühling ein Foto machen, um zu wissen, wo man graben muss. Durch die Teilung der Zwiebelhorste – die Zwiebeln selbst müssen intakt bleiben – kann man neue Frühlingsblumen im Garten ansiedeln. Sie müssen die kleineren Zwiebeln nach der Blüte nicht ausgraben, sie dürfen den Sommer über im Boden ruhen.

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