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Blumenwiese anlegen

Blumenwiese im Rasen
© Adobe Stock / hcast
Sie wollen schnell und dauerhaft einen blühenden Garten haben? Dann säen Sie doch einfach Wiesenblumensamen aus! Die Blumenwiese blüht von Mai bis in den Dezember und die Pflanzen kommen wieder. Nicht nur Sie – auch zahlreiche Insekten werden sich über die blühende Landschaft freuen, da sie gute Nahrung für das fliegende Volk bietet.

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Alle kennen sie und kaum einer hat sie noch zu Hause: eine Blumenwiese. Sie ist die simpelste und vielleicht schönste Form der Gartengestaltung. Wer ist nicht als Kind durch eine Blumenwiese gelaufen, hat die bunten Blüten in Augenschein genommen und die Bienen bei der Arbeit beobachtet? Vielleicht haben Sie auch einen Strauß gepflückt oder Sie haben sich einfach mitten in die hohen Gräser und bunten Blumen gelegt und den Himmel betrachtet. Und es gibt noch weitere Vorteile einer Blumenwiese. Aber lassen Sie uns zunächst betrachten, welche Möglichkeiten Sie bei der Neuanlage Ihres Gartens haben.

Kind auf Blumenwiese
Der Duft von Sommer liegt in den Blüten dieser Blumenwiese.
© Adobe Stock / nadezhda

Übrigens: Die schönsten Gartenideen haben wir auch hier im Video zusammengestellt:

Blumenwiese anlegen
SCHÖNER WOHNEN

Gestaltungsmöglichkeiten mit Blumen

Sie haben einen Garten und möchten ihn neu gestalten? Je nachdem, wie viel Aufwand Sie investieren möchten, gibt es dafür mehrere Möglichkeiten.

  1. Der Klassiker ist eine Rasenfläche mit Beeten, die das Grün einrahmen.
  2. Die wahrscheinlich schlechteste Variante wäre ein Kiesgarten, der unter Gartenfreunden auch gern Garten des Grauensgenannt wird, weil er in Wirklichkeit gar kein echter Garten ist. Der Grund dafür liegt natürlich darin, dass Kiesflächen anstelle von Bepflanzung den Boden versiegeln und Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten keinerlei Nahrungsquellen und Rückzug bieten. Der Boden gibt zudem eine hohe Strahlungswärme ab und ist somit auch nicht angenehm zu betreten.
  3. Fortgeschrittene Gartenfans legen einen Staudengarten an. Das sind Gärten bepflanzt mit Kulturpflanzen, die oftmals nach Farben und Pflanzenstruktur aufgebaut sind. Die Stauden stammen aus Züchtungen, sie sind also Sorten und Hybriden mit außergewöhnlichen Blüheigenschaften. Häufig sind diese aber auch leicht kapriziös, das heißt krankheits- und schaderregeranfällig. Staudengärten bedürfen auch einen relativ hohen Aufwand an Gartenarbeit: Zeit, zum Zupfen, Schneiden, Ausknipsen und Gießen müssen Sie im Staudengarten unbedingt einplanen.
  4. Die deutlich einfachere Möglichkeit einen Garten anzulegen, ist eine Blumenwiese auszusäen. Im Idealfall ist sie aus einjährigen, zweijährigen und mehrjährigen Pflanzen zusammengestellt. Dadurch bietet sie zu jeder Jahreszeit ein neues Erscheinungsbild aus keimenden, sprießenden, blühenden und Samen bildenen Pflanzen.
Blumenwiese
Eine Blumeninsel im Rasen: schnell umzusetzen und für Mensch, Biene und Igel ein wertvoller Zugewinn!
© Adobe Stock / meteo021

Was müssen Sie bei der Anlage einer Blumenwiese beachten?

Wer eine Blumenwiese anlegt, sollte vorab ein paar Punkte bedenken:

  1. Legen Sie die Größe der Blumenwiese fest, denn betreten kann man eine Blumenwiese nicht, ohne die Wiesenblumen zu beschädigen.
  2. Planen Sie also bei Bedarf auch eine Spiel- oder Erholungsfläche in Ihrem Garten bei der Neuanlage mit ein.
  3. Benötigen Sie keine Rasenfläche, sollten Sie dennoch Wege durch Ihre Blumenwiese vorab definieren, zum Beispiel mit Steinplatten, damit Sie die Blumenwiese auch später einfach pflegen können.
  4. Sind Sie Allergiker? Dann sollte Ihre Wildblumensamen-Mischung keine Gräsersamen enthalten.
  5. Schauen Sie sich den Bereich, wo die Blumenwiese anlegt werden soll, vorab genau an. Ist sie sonnig oder eher schattig? Es gibt spezielle Mischungen für verschiedene Standorte. An den Boden haben die meisten Wiesensamen keine großen Ansprüche. Sind sie Überlebenskünstler und kommen mit wenig Nahrung und Wasser gut zurecht!
  6. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Lebensdauer der Wiesenblumen. Es gibt einjährige, zweijährige und mehrjährige.
  7. Einjährige Wiesenblumen leben nur eine Saison, vermehren sich aber durch ihre Samen. Zweijährige Wiesenblumen bilden erst im zweiten Jahr ihre Blüte und den Samenstand aus und sterben dann ab. Mehrjährige Wiesenblumen überdauern mehrere Jahre in der Erde, auch wenn zum Winter das oberirdische Kraut meist abstirbt. Auch sie vermehren sich durch Samen.

Blumenwiese säen

Samen säen
Wer sich entschieden hat, eine Blumenwiese anzulegen, der beginnt – ganz klar – mit dem Saatgut!
© Adobe Stock / Mihail

Eine Blumenwiese sieht nicht nur wunderschön aus, sie ist auch äußerst leicht anzulegen.
Alles, was Sie tun müssen, ist auszusäen. Und so geht's:

  1. Bereiten Sie dafür ab März/April oder im Herbst die Fläche in Ihrem Garten vor.
  2. Entfernen Sie dafür als erstes eventuelle Rasenreste und altes Laub.
  3. Entfernen Sie auch das Wildkraut (Unkraut). Zwar sind auch Gierschblüten oder Beifuß für die Insektenwelt wertvolle Wildpflanzen, sie breiten sich jedoch stark aus und unterdrücken das Aufkeimen der neuen Saat.
  4. Haben Sie einen lockeren Gartenboden, können Sie Ihre Blumenwiese ohne Umgraben aussäen.
  5. Oberflächlich sollte die zukünftige Blumenwiese aufgelockert werden. Hacken Sie aber nicht zu tief in den Boden, um das Bodenleben nicht zu zerstören.
  6. Neigt Ihr Boden durch einen hohen Lehmanteil oder Ton zur Verdichtung und Staunässe, muss er tiefgründig aufgehackt und durch Sandbeigabe aufgelockert werden, damit sich die Wildpflanzen etablieren können.
  7. Prüfen Sie, ob die anzulegende Fläche eher sonnig oder eher schattig ist.
  8. Es gibt fertige Mischungen, die für Sonnenbeete oder für Schattengärten zusammengestellt sind.
  9. Vor der Aussaat wird der Boden gut gegossen.
  10. Die Aussaat: Säen Sie die Samen breitwürfig in einem ausreichenden Abstand aus, damit sie später auch genügend Platz für das Wachstum haben.
  11. Ein guter Trick ist, die Samen mit Sand oder Sägemehl zu strecken, das trennt sie auf natürliche Weise und gewährleistet korrekte Pflanzabstände.
  12. Gießen Sie das Saatgut und die Keimlinge bei Trockenheit. Beim Aufgang dürfen die Sämlinge keinesfalls austrocken. Damit sie nicht wegschlemmen, gießen Sie ausschließlich mit einer Gießkanne mit Tülle oder mit Gartenschlauch, der einen Sprühregen verteilt.

EXTRA-TIPP: Erkundigen Sie sich in Ihrer Gemeinde oder Ihrem Stadtteil nach Grünpatenschaften. Dabei übernehmen Sie eine brachliegende Fläche und säen darauf eine Wildblumenwiese aus und pflegen diese für ein Jahr lang. Das bringt Spaß und ist ein wertvoller Beitrag für die Natur und Nachbarschaft.

Blumenwiese für Bienen

Klee mit Biene
Reich gedeckter Tisch für die Bienen. Klee ist eine hervorragende Trachtpflanze mit einem hohen Nektar- und Pollenangebot.
© Adobe Stock / goldbany

Eine Blumenwiese lässt sich nach verschiedenen Kriterien gestalten. Mit am sinnvollsten ist es, eine Blumenwiese anzulegen, die gleichzeitig eine Bienenweide ist. Es gibt viele Pflanzen, die einen hohen Trachtwert für Insekten haben. Das bedeutet, dass sie ein reiches Nektar- und Pollenangebot für Bienen, Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge bieten.

Die folgende Liste enthält eine Auswahl an Bienenweidepflanzen für Ihre Blumenwiese:

  • Klatschmohn (Papaver rhoeas)
  • Ringelblume (Calendula officinalis)
  • Kornblume (Centaurea cyanus)
  • Natternkopf (Echium vulgare)
  • Löwenzahn (Taraxacum)
  • Sonnenblume (Helianthus)
  • Klee
  • Lupine (Lupinus)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Kornrade (Agrostemma githago)
  • Borretsch (Borago officinalis)
  • Wilde Möhre (Daucus carota subsp. carota)
  • Weißer Steinklee (Melilotus albus)
  • Gewöhnlicher Dost (Origanum vulgare)
  • Bienenfreund (Phacelia)

So legen Sie die Blumenwiese mehrjährig an

Es ist auch möglich, eine Blumenwiese so anzulegen, dass die Pflanzen, die sie einmal aussäen, gleich für mehrere Jahre Bestand auf der Fläche haben. Diese Art von Pflanzen nennt man mehrjährig.

Schritt für Schritt zur mehrjährigen Blumenwiese:

Die Samen der mehrjährigen Wiesenblumen werden zwischen April und Oktober ausgesät. Die Lufttemperatur sollte mindestens 12 °C, maximal 20 °C betragen. Die höchste Keimrate erhalten Sie in einem lockeren, humosen, gewässerten Boden. Ungefähr 5 Zentimeter tief sollte dieser vorab durchharkt sein. Wurzelunkräuter und große Steine müssen abgesammelt werden, damit sie keine Konkurrenz für die jungen Pflanzen darstellen. Ist der Boden durchschnittlich fruchtbar – das heißt, er wurde vorher nicht intensiv genutzt und besitzt nicht im Hauptanteil Sand oder Lehm – brauchen Sie ihn nicht zu düngen.

Die Samen werden vor der Aussaat am besten mit Sand oder Sägemehl für eine bessere Trennung und Verteilung der Saatkörner vermischt. Das Verhältnis dafür ist 1:5. Nach dem Ausbringen werden die Samen mit einer feinen Sandschicht übersiebt und im Anschluss mit einer Walze oder Kelle festgedrückt.

Im ersten Jahr nach der Aussaat werden die Pflanzen in den meisten Fällen noch keine Blüten ausbilden. Oft bildet sich bei zwei- oder mehrjährigen Wiesenblumen zunächst das Blattwerk aus, bei der Stockrose zum Beispiel in Form einer Blattrosette, und erst im darauffolgenden Jahr beginnt sie mit ihrem jährlichen Blührhythmus.

Folgende Wiesenblumen sind zweijährig oder mehrjährig:

  • Windblumen-Königskerze (Verbascum phlomoides)
  • Ausdauernde Lupine (Lupinus perennis)
  • Pfefferminze (Mentha piperita)
  • Johanniskraut (Hypericum perforatum)
  • Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
  • Karthäusernelke (Dianthus carthusianorum)
  • Gemeiner Lein (Linum usitatissimum)
  • Kornblume (Centaurea cyanus)
  • Färber-Mädchenauge (Coreopsis tinctoria)

Blumenwiese mähen

Blumenwiese mähen
Sollten Blumenwiesen während der Vegetationszeit gemäht werden?
© Adobe Stock / goldbany

Alle, die einen Naturgarten oder eine Wildblumenwiese anlegen, stellen sich wahrscheinlich die Frage, wann diese Wiese gemäht und mal "aufgeräumt" werden muss. Ökologisch am sinnvollsten ist es, die Blumenwiese gar nicht zu mähen. Die Gründe dafür sind zahlreich.

  1. Die Wiesenblumen bilden nach der Blüte ihre Samen aus.
  2. Schmetterlinge legen ihre Eier an der Blattunterseite ab.
  3. Rauben fressen und verpuppen sich in Blumenwiesen.
  4. Totholzhaufen sind wichtige Rückzugsgebiete und Nistmöglichkeiten für Insekten, z.B. Wildbienen und Käfer.
  5. Laubhaufen und welke Pflanzentriebe sind Überwinterungsorte für Igel.

Für einen frischen Saisonstart Ihrer Blumenwiese:
Zupfen Sie zwischen Feburar und März abgestorbene Pflanzenteile aus der Wiese und entfernen Sie Laub und ineinander gewachsene Pflanzen. Das ist schon ausreichend, damit Ihre Blumenwiese auch im kommenden Jahr wieder üppig blühen wird.

Liegt Ihre Blumenwiese neben einem Rasen, darf und sollte dieser selbstverständlich gemäht werden, da die Samen der Wiesenblumen auch in den Rasenbereich verweht werden und dieser ansonsten gar nicht mehr als Spiel- und Liegefläche genutzt werden könnte.

Weitere Themen:
Rasen pflegen: Tipps für einen schönen Rasen
Schöne Blumen
Hochbeet anlegen

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