Schwimmteich planen, anlegen und pflegen

Schwimmteich von OASE Living Water
Schwimmteiche wie dieser von OASE Living Water holen das Naturerlebnis ganz nah ans Haus.
© OASE Living Water
Ein Naturpool mit glasklarem Wasser direkt am Haus? Mit Schwimmteichen lässt sich dieser Traum auch in kleinen Gärten realisieren. Der Vorteil: Er ist in der Pflege weniger aufwändig als ein klassischer Pool. Alles Wichtige zum Schwimmteichbau.

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Ein Pool begeistert an heißen Sommertagen, gut angelegte Schwimmteiche das ganze Jahr über. Als natürliche Alternative vereinen Schwimmteiche die Optik eines Gartenteiches mit der erfrischenden Kühle des Schwimmbeckens. Und das ganz ohne Chemie und ohne laute Pumpgeräusche. Stattdessen fügen sich Schwimmteiche über die Jahreszeiten hinweg harmonisch in die Umgebung ein, bereichern den Garten mit seiner Wasserfläche und ergänzen ihn um Wasserpflanzen. Nähe zur Natur und praktischer Nutzen sind mit Schwimmteichen also bestens vereint.

Gartenteich zum Schwimmen - die Natur als Vorbild

Wer einen Schwimmteich im eigenen Garten anlegt, holt sich einen richtigen See mit Ökosystem im Kleinen nach Hause. Wie beim großen Vorbild übernimmt auch hier die Natur das Reinigen des Wassers. Dazu werden Schwimmteiche in zwei Zonen aufgeteilt. Der eine Bereich ist allein fürs Baden vorgesehen, der andere ist die Klärzone - oder schöner gesagt: die Regenerationszone in Form eines Uferbereichs. Hier ist das Wasser flacher und können die verschiedenen Wasserpflanzen wie Schilfgewächse, Rohrkolben und Seerosen ungestört überschüssige Nährstoffe aufnehmen, wachsen und dabei das Wasser natürlich reinigen. Nützliche Mikroben helfen dabei, während Chlor, Ozon und andere chemische Zusätze draußen bleiben. Das Wasser eines Schwimmteiches brennt daher nicht in den Augen und ist angenehm weich.

Idyllisches Badehaus
Schön inszeniert: Mit Sonnendeck und Badehaus werden Schwimmteiche zum Naherholungsgebiet.
© Bruno Helbling

Schwimmteich: Planung und Bau

Beim Schwimmteich anlegen gilt: Für funktionierende Schwimmteiche sollten mindestens 50 bis 60 Quadratmeter an freier Gartenfläche vorhanden sein. Größere Teiche mit 100 oder sogar 300 Quadratmeter sind natürlich auch möglich. Größere Varianten haben sich beim Schwimmteichbau und in der Praxis als stabiler erwiesen – schließlich wird die Reinigung des Wassers nur vom selbstregulierenden Ökosystem mit seinen Wasserpflanzen übernommen. Größere und damit oft auch tiefere Teiche bleiben im Sommer kühler und heizen sich nicht so schnell auf. Störende Algen bilden sich daher kaum. Ob klein oder groß - eine Mindesttiefe von 2 Metern sollte jeder Teich haben - Sedimente vom Grund werden dann beim Schwimmen nicht so leicht hochgewirbelt.

Weniger Fläche benötigt ein Naturpool. Auch er funktioniert ohne Chlor und chemische Zusätze. Statt Pflanzen übernehmen spezielle Filter mit Pumpen die Reinigung - das spart Platz. Nachteil: Pflege und Wartung der Technik übersteigen deutlich den Aufwand und die laufenden Kosten eines intakten Schwimmteiches.

Gartenteich oder Schwimmteich anlegen
Für Kinder ein Fest: Ein kleiner Schwimmteich lässt sich schon auf 50 Quadratmetern realisieren
© Living4media / Kompatscher

Lage und Gestaltung eines Schwimmteiches

Neben der Größe ist auch die Lage von Schwimmteichen wichtig. Würde sich der Schwimmteich den ganzen Tag in der prallen Sonne befinden, könnten sich Algen im erwärmten Wasser explosionsartig vermehren. Sinnvoller ist ein Platz direkt am Haus, da der Teich in den heißen Mittagsstunden zumindest teilweise im Schatten liegt. Bäume sollten jedoch nicht am Teich stehen. Ihr Laub würde im Herbst in den See fallen und ihn verunreinigen. Besonders schön beim Schwimmteichbau: Die Terrasse als Badesteg direkt am Schwimmteich errichten oder den Schwimmteich so anzulegen, dass er vom Wohnzimmer oder Essbereich stets im Blick ist. Wem dabei ein klares Becken mit geometrischem Grundriss vorschwebt, kann auf fertige Schwimmteiche im Set zurückgreifen oder nutzt Natursteine oder Mauerwerk als Teicheinfassung. Eine natürliche Anmutung entsteht durch einen geschwungenen Verlauf der Uferzone. Mit den Pflanzen der Regenerationszone entsteht so ein fließender Übergang zwischen Teich und Garten. Für solch eine organische Form wird statt fester Baumaterialien oft eine flexible Teichfolie verwendet. In Bahnen lässt sich Teichfolie leicht über dem Boden des ausgehobenen Sees anbringen und wird anschließend wasserfest untereinander verschweißt. Dunkle Teichfolien eignen sich dabei als Teichbefestigung besonders gut. Sie vermitteln den Eindruck von tiefem Wasser, so dass auch eher flache Schwimmteiche den Charakter eines großen Gewässers bekommen.

Pflege von Schwimmteichen

Das Wasser sollte so nährstoffarm wie möglich gehalten werden, da nur nährstoffarmes Wasser klar bleibt. Pflege braucht der Teich vor allem im Herbst. Hineinfallendes Laub und abgestorbene Teile von Wasserpflanzen können das Wasser ungewollt düngen oder beim Verrotten Sauerstoff entziehen, was wiederum den wichtigen Mikroorganismen schadet. So sollte die Regenerationszone regelmäßig von abgestorbenen Wasserpflanzen und Pflanzenteilen befreit werden. Als nützliche Hilfe gegen fallendes Laub haben sich Netze erwiesen. Sie werden im Herbst einfach über die Wasserfläche gespannt.

Schwimmteich planen, anlegen und pflegen
© Christian Burmester

Schwimmteiche planen und anlegen – kurz & knapp

  • Platzbedarf: mind. 50-60 qm
  • Badezone und Regenerationsbereich im Verhältnis 50:50
  • Tiefe: mind. 2 Meter
  • Wasser nährstoffarm halten - Laub und Pflanzenreste entfernen. Keine Fische!
  • Mittags sollte der Schwimmteich im Schatten liegen
  • Kosten: mind. 10.000 Euro
  • Nur erfahrene Firmen fürs Anlegen beauftragen: Kosten lassen sich durch Eigenleistung senken.
  • Ideale Zeit zum Schwimmteich anlegen: Herbst. Der Garten wird dann nicht in den schönsten Monaten des Jahres blockiert ist und das Teichsystem kann sich bis zum nächsten Sommer einspielen.
  • Baugenehmigung: Je nach Bundesland und Teichgröße unterschiedliche Auflagen. Zuständige Gemeinde fragen.

Fische im Schwimmteich?

Fische gehören nicht in einen Schwimmteich - auch wenn die Idee zunächst reizvoll erscheinen mag. Ein Koi-Teich und ein Schwimmteich sind einfach nicht miteinander vereinbar. Das Futter der Fische und ihre Ausscheidungen würden das Wasser zu stark düngen und das kleine Ökosystem schnell kippen lassen. Ist das einmal passiert, entstehen Kosten für die notwendige Sanierung.

Ein Haus als Anlage
Nicht nur tagsüber schön - auch abends sind Schwimmteiche eine Bereicherung für den Garten.
© Bruno Helbling

Schwimmteich: Das kostet der Bau

Ein Schwimmteich ist definitiv eines der größeren Projekte, die man im heimischen Garten realisieren kann. Üblicherweise rechnet man je nach Größe mit 150 bis 600 Euro pro Quadratmeter - wobei größere Schwimmteiche günstiger im Quadratmeterpreis sind, in der Gesamtsumme aber mehr kosten. Mehrere zehntausend Euro können schnell zusammen kommen.

Ein Tipp: Ein guter Teil der Bausumme lässt sich einsparen, wenn man selbst den Aushub des Teiches übernimmt. Das spätere Auskleiden mit Teichfolie gehört jedoch in professionelle Hände, da etwaige Fehler zu hohen Folgekosten führen können. Es ist aus diesem Grund ratsam, von Anfang an einen Garten- und Landschaftsarchitekten zu beauftragen, der sich mit dem Anlegen von Schwimmteichen auskennt. Alternativ wäre auch ein mit Schwimmteichen erfahrenes Gartenbauunternehmen vor Ort ein guter Partner.

Schwimmteich planen, anlegen und pflegen
© Christian Burmester

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