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Kriebelmücken sind auf der ganzen Welt vertreten und eine unangenehme bis gefährliche Begleiterscheinung der beginnenden Sommermonate. In Mittel - und Westeuropa sind rund 50 Arten der Kriebelmücke bekannt, die Säugetiere - zu denen im Grunde natürlich auch der Mensch zählt - beißen, um Blut zu trinken. Zugewandert sind die geflügelten Tierchen übrigend einst aus Skandinavien.

Wie Kriebelmücken aussehen
Gemein: Kriebelmücken wirken auf den ersten Blick wie grundharmlose, kleine Stubenfliegen. Ihr gedrungener Körperbau und die, im Vergleich zur Stechmücke, recht kurzen Extremitäten lassen anfangs nichts böses ahnen. Doch der Eindruck täuscht. Die etwa sechs Milimeter lange Kriebelmücke nähert sich ihren Opfern geräuschlos, ohne das ebenso vertraute wie nervenaufreibende Umschwirren, das die erwähnten Fliegen oder Stechmücken meist begleitet. Bemerken wir sie, hat die Kriebelmücke meist schon zugebissen.
Fatal: Jede weibliche Kriebelmücke kann pro Saison - im hiesigen Falle in jedem Frühjahr - bis zu 250 Eier legen. Die Eiablage der Insekten findet bevorzugt auf der Unterseite von Pflanzen statt, die in der Nähe von Fließgewässern wachsen. Letztere benötigen später die Larven der Kriebelmücke, um sich zu entwickeln.

Kriebelmücken stechen nicht - sie beißen
Mit ihren messerscharfen Mundwerkzeugen ritzt die Kriebelmücke die Haut ihrer Opfer, bis Blut zu fließen beginnt, welches das Insekt dann wiederum aufnimmt, um sich davon zu ernähren und Eier zu produzieren. Daher fallen ausschließlich die weiblichen Kriebelmücken teilweise in Schwärmen über Nutz- und Wildtiere und den Menschen her. Spätestens beim Durchdringen der Haut bemerkt der Gebissene den kleinen Schädling, denn der Biss ist erst schmerzhaft und beginnt beinahe direkt hiernach höllisch zu jucken. Durch den giftigen Speichel der Kriebelmücken gelangen starkt histaminhaltige, blutverdünnende Substanzen in die Wunde, damit das Blut des Wirts nicht bzw. später gerinnt. In der Folge können allergische Reaktionen wie Rötungen, Schwellungen und Blutergüsse auftreten.

Kriebelmücke - vorbeugen und bekämpfen
Im Frühjahr, je nach Witterung von April bis Juni, können in der Nähe von Flüssen und Bächen große Schwärme von Kriebelmücken auftreten. Hier führt kein Weg daran vorbei, die stark befallenen Stellen komplett zu meiden. Wandern, joggen, picknicken - all das wird hier ohnehin keinen Spaß machen, da die hier lebenden Kriebelmücken-Weibchen nicht zögern und in Scharen heranfliegen werden, um sich am Blut etwaiger Erholungssuchender zu stärken.

Liegt nun ihr Garten an einem kleinen Bachlauf, so bleibt oft nicht viel, als die Hauptschwarmzeit der Kriebelmücke - meist sind es durchschnittlich drei Wochen - eher in geschlossenen Räumen "auszusitzen". Halten Sie sich im Freien auf, so tragen Sie im Zweifel lieber lange Kleidung mit engen Bündchen an Armen und Beinen. Kriebelmücken können nicht durch Textilien "durchbeißen". Einen teilweisen Schutz bieten Mückenschutznetze, die es auch für den Balkon oder als Baldachin für den Terrassentisch gibt.
Insektensprays sind eine Übergangslösung - ob der Einzelne sie einsetzen möchte ist jeweils eine persönliche Entscheidung. Als äußerst wirksam gelten Insektenschutzmittel, die rund zu einem Drittel aus DEET bestehen. Einmal aufgetragen, hat man etwa fünf Stunden Ruhe vor der Kriebelmücke. Allerdings: Nur wenn alle freiliegenden Hautstellen flächig mit dem Spray oder der Lotion behandekt werden.
Eine natürliche Kriebelmücken-Abwehr versprechen Hausmittel wie Kokosöl, Zitronengras oder Knoblauch - auch wenn diese Hausmittel bei weitem nicht so wirksam sind, wie die synthetisch hergestellten.
Nach dem Biss der Kriebelmücke
Und dann ist es passiert: Kleine blutunterlaufene Stellen an Armen oder Beinen, in selteneren Fällen auch an anderen Stellen des Körpers weisen auf die Bissstelle der Kriebelmücke hin. Die kreisrunden Male sind oft druckempfindlich, jucken immer und entzünden sich durch starkes Kratzen häufig. Mitunter entsteht ein erbsen- bis linsengroßer Knoten mit einem eitrigen Bläschen. Schuld ist der giftige Speichel, den die Kriebelmücke in hoch konzentrierten Mengen abgibt und der bei Menschen mit einer Überempfindlichkeit rasch zu allergischen Reaktionen führen kann. Sympthome derselben sind Fieber, Schüttelfrost, starke Schwellungen der betroffenen Körperstelle oder rote Streifen, die von der Bisstelle wegführen.
In diesem Falle gilt: Lieber heute als morgen beim Arzt vorstellig werden. In schweren Fällen kann ein allergischer Schock in der Folge einer Überreaktion auf Insektenbisse nämlich tötlich verlaufen - wobei auf die weitaus meisten Kriebelmückenbisse nur nerviger Juckreiz folgt, sie aber sonst unauffällig abheilen.
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